Problem von anonym (w) - 18 Jahre

Komme nicht klar

Hallo !

Ich brauche mal einen Rat oder Hilfe von euch und ich hoffe, dass ich diese bekomme, denn ich habe schon oft keine Antwort bekommen, aber macht ja nichts.

Ich bin vor kurzem 18 geworden und dachte dann sind alle Probleme weg, ich dachte das ich das schaffe, aber leider ist es nicht so.

Neuerdings läuft einfach alles schief und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin so unglücklich traurig und gleichzeitig auch sehr ungeduldig und aggressiv geworden womit das zusammen hängt möchte ich nun gerne erzählen:
Seit letztes Jahr Juni bin ich regelmäßig zu einem bei mir im Ort gegangen ? er hat Pferde und ich durfte Zeit für Zeit immer mehr allein mit ihnen machen. Nun ist das so, dass der Besitzer einen hat der für ihn die Pferde verpflegt und ich war auch immer da. Es gab kaum Tage an denen ich mal nicht da war. Aber der die Pferde pflegt, mit dem bin ich schon ewig nicht mehr klar gekommen. Er hat mich zum Schluss richtig fertig gemacht ? ich hatte schon richtig angst vor ihm. Als ich das dem Besitzer sagte, dass es mit ihm nicht mehr klappt und das ich es vorziehe zu gehen, bat er mich zu bleiben und ja das tat ich auch, weil ich das eine Pferd so richtig in mein Herz geschlossen habe und das vom ersten Tag an. Er ist schon ein richtiger Freund geworden und immer wenn es mit schlecht ging hat er mich wieder aufgeheitert. Er bedeutet mir so unendlich viel ? aber wie das Schicksal so spielt habe ich mich von dem Pfleger immer kleiner machen lassen ? dass ich beschlossen habe das ich da nicht mehr hingehe....
Da ich aber nicht ohne Pferde kann habe ich mir eine Woche später schon einen anderen gesucht und darf da jetzt auch kommen und gehen wann ich will ? und jetzt zu meinem Problem. Ich kann das nicht verarbeiten. Das Pferd (gerne auch ?mein Schatz? von mir genannt wurde) fehlt mir. Ich kann ohne ihn nicht und es gibt keine Chance ihn mal so zu sehen. Immer wenn ich daran denke muss ich weinen. Ich kann nicht mehr. Ich bin so fertig das geht jetzt schon seit dem 22. Oktober so. Da habe ich ihn zum letzten mal in die Arme genommen und ihm Tschüss gesagt. Tschüss für immer ... und an dem Tag war mir das gar nicht so bewusst. Aber die darauf folgenden Tage und Wochen bis jetzt sind der Horror für mich, meine Familie und meine Freunde, weil ich einfach seitdem so unausgeglichen bin. Obwohl ich ja jeden Tag zu die neuen Pferde gehe. Ich werde einfach nicht mit denen warm. Ich versuche sie nicht mit dem Pferd zu vergleichen, aber leider bleibt das nicht aus. Ich habe auch mit niemandem darüber geredet ? weil ich nicht weiß wie, denn ich bin nicht der Mensch der offen über seine Gefühle redet ? mir muss man bei einem Gespräch leider immer alles aus der Nase ziehen. Der Besitzer der neuen Pferde ist Psychologe und liebt auch Pferde und er könnte mich vielleicht verstehen aber ich weiß nicht wie ich mit ihm darüber reden soll ... weil ich schon bei dem Gedanken an das Pferd weinen muss und ich kann ihn ja schlecht schreiben. Ich gehe auch neuerdings viel zu spät schlafen (meistens zwischen 23.30 und 0.00 Uhr und um 4.45 Uhr muss ich wieder aufstehen), damit ich nicht noch lange wach im Bett liegen muss weil ich anfangs immer sehr stark geweint habe ? denn er war einfach alles für mich.
Ich weiß es klingt bescheuert wegen einem Pferd so ein Theater zu machen aber ich weiß einfach keinen Rat. Meine beste Freundin erzählt auch nur über ihre Probleme und mich fragt sie nie wie es mir geht ... . Meine Eltern wissen bei weitem auch nicht alles wie scheiße es mir wirklich geht.

Bitte, bitte helft mir auch wenn mein Problem sich bescheuert an hört, aber ich weiß echt nicht was ich tun soll.

Tut mir leid dass es so viel ist. Danke schon im Vorraus

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Vermissen und Traurikeit kann eine Menge mit uns machen; Du erlebst es gerade u.a. in Unausgeglichenheit und auch Schlafstörungen. Kannst Du sagen, was Dir helfen würde? Ich fürchte, ein Patentrezept, damit das Vermissen aufhört, gibt es nicht. Wir Menschen sind eben unterschiedlich und brauchen unterschiedlich viel Zeit und unterschiedliche Dinge, um über einen Verlust hinwegzukommen.

Ich gehöre zu den Menschen, denen das Reden, das Gefühle-in-Worte-fassen am meisten hilft. Ich suche mir Gesprächspartner oder schreibe viel darüber; manchmal auch Briefe an mich selbst, die ich immer mal wieder zur Hand nehme und dann auch die Veränderungen sehe und erkenne, wie es für mich leichter wird.

Deine beste Freundin spricht nur von ihren Problemen und fragt nie nach Dir? Fragst Du denn oder beginnt sie von selbst zu erzählen? Du musst nicht warten, bis Du aufgefordert wirst zu erzählen, was Dich bedrückt - es liegt in Deiner Verantwortung, es ist Deine Entscheidung, was Du wann wem erzählst. Nicht die anderen kümmern sich darum; sondern Du selbst.

Alles Gute
und eine schöne Weihnachtszeit!
Dana