Problem von anonym (m) - 20 Jahre

Wird mir langsam alles zu viel

Hallo,
denk mal das wird ein großer und langer text, würde mich aber freuen wenn ihr es euch trotzdem durch lesen würdet und eure meinung darüber schreiben würdet.

Ich weiss nicht wo ich anfangen soll. Ich bin 20 Jahre "jung" und mir wird langsam alles zu viel. Ich weiss nicht mehr wie ich alles sehen soll und was ich zu tun habe. Mit 11 Jahren hab ich schon begriffen dass das Leben nicht fair ist. Ich hatte wie viele andere wirklich keine schöne Kindheit aus Familären gründen aber auch die Gegend wo ich gewohnt habe und meine Freunde und alles. Ich beklage mich deshalb nicht, sondern bin irgendwie froh das es nicht schlimmer gekommen ist, als es ist. Meine Schulnoten waren nie wirklich besonders gut, aber es liegt nicht daran das ich dumm bin, sondern daran das mich das alles nie wirklich interessiert hat. Ich mache kurz ein bsp: ich stand in Mathe auf na 5 auf der realschule, als ich gelernt hab, nicht mal wirklich sonderlich viel, stand ich schon auf einer 3. Ich komm mit dem Leben nicht klar weil sie eben nicht fair ist. Ich hatte in Liebe nie wirklich viel erfolg gehabt, wenn dann nur so kurze Beziehungen die vielleicht 2 wochen gingen. Ich bekam in meinem Leben vieles, aber nicht das was ich wirklich haben wollte, ich habe zur Zeit endlich eine Beziehung seit über 2 1/2 Jahren, sie ist grad in Ausland für 6 monate und jedes mal wenn ich sie frage, wie es dort ist und was sie gemacht hat, bekomm ich immer zu hören " ja es ist voll schön hier, gestern waren wir wieder party machen und da kamen schon wieder leute zu uns und wollten uns flach legen". Klar bin ich nicht begeistert davon aber mehr als ihr zu Vertrauen kann ich aucht nicht tuen. Sie ist noch 4 Monate weg, und letztens war ich zum erstenmal in meinem Zimmer und habe geweint. Irgendwie war ich aber auch erfreut das ich noch weinen kann, weil ich das nur noch selten tue. Ich würd wenn ich könnte sofort mit ihr schluss machen, weil die Schmerzen viel größer sind als die Liebe im moment, aber das ist auch nur seit 1 woche so. Ich kann kaum noch was essen, und zwing mich jedes mal dazu, weil ich weiss wie wichtig das ist. Ich kriege würgreize wenn ich daran denke, dass meine freundin dort fremdgehen sollte. Der grund wieso ich nicht schluss mache ist....ich hab in meinem leben für mich schon zu viel gesehen und viel miterlebt, mit 16 hab ich mir jeden tag vodka gekauft und mich immer betrunken, nur um mit den gedanken für ein paar stunden wo anders zu sein. Hauptsache weg vom Alltag, was auch genützt hat, aber ich habs dann eingesehn das alkohol keine lösung war. Man steht am Ende nämlich wieder wo man angefangen hat. Ich habe dann daraufhin angefangen zu kiffen und drogen zu verteilen. Bisschen später hab ich angefangen mir kleinge mengen zu kaufen um sie dann weiter zuverkaufen. Ich war wirklich in meiner Stadt berühmt, leute die ich nicht kannte, kamen zu mir und fragten ob ich was zu rauchen hatte. Ich hing mit Leuten rum die genauso alt wie meine Eltern waren. Es ging so weiter...ich verliebte mich kaum noch, das letzte mal war ich mit 12 verliebt...und dann wieder mit 17...ich kam dann mit meiner jetztigen freundin zusammen...ich war richtig in sie verliebt, und an dem Abend als ich mit ihr zusammen kam, habe ich ihr noch gemeint " du, ich weiss nicht ob das richtig ist, ich bin zwar in dich verliebt und wir sind gerade eben zusammen gekommen, aber andere leute ( damals 3 aus meiner clique) sind auch in dich verliebt, und ich kann vor ihnen dann nicht mit ihnen mit dir hand in hand rumlaufen" sie hat mich leicht geschockt angeschaut, und ich wusste das ich mir eh nur weh tun würde, aber meine freunde bedeuten mir sehr viel, da ich damals kaum welche hatte. Und ich weiss gewiss den Unterschied zwischen Freunde und kumpels. Als ich den Satz ausgeprochen hatte, hielt ich kurz inne, mir wurde in dem moment bewusst, das ich nie auf mich selbst geachtet hatte, sondern nur geschaut habe, das ich die anderen zum lachen bringe und das alle stehts mit mir zufrieden sind, ich rede bis heute immer noch mit niemanden über meine probleme, sondern höre den anderen zu und versuch für sie da zu sein und ihnen ratschläge zu geben. Allerdings möchte ich schnell dazu fügen, das ich auch mit niemanden über mich rede, weil mein vertrauen schon soo oft missbraucht wurde, und ich angst habe, das es wieder wird, ich vertrau nicht mal 100% meiner freundin was an, es klappt einfach nicht. Nun denn, bevor ich vom thema raus komme...ich kam dann halt mit meiner freundin zusammen und davor hatte mein dealer und ich was großes vorgenommen...das wir kokain verkaufen und hasch ab mind. 200 g und uns immer zu größeren mengen zu orientieren. Ich hab das meiner Freundin erzählt, ob sie damit umgehen könnte, sie hat nein gemeint und ich höre sofort auf mit dem rumdealerei. Ich muss dazu sagen das ich großes glück hatte, dass ich sofort damit aufhören konnte, andere kommen nicht so leicht raus aus diesem teufelskreis. Meine freundin hat mir zwar nicht geholfen da raus zu kommen, aber sie war für mein ein grund dafür. Heute nehm ich kaum noch hasch zu mir, wenn ich angeboten bekomme, ob ich wo was mit schnüffeln mag oder mit rauchen, sag ich nicht sofort immer ja, sondern weiss auch mal es abzulehnen. Meine Freundin war nach all den Jahren die Person die mir in letzter Zeit kraft gegeben hat um weiter zu kommen und weiter zu machen. Deshalb kann ich auch irgendwie nicht schluss machen. Ich hät sogar schon paar mal gern schluss gemacht, ich red darüber auch über meine freunde, und sie meinen auch das ich schluss machen sollte ( sie ist nicht fremdgegangen oder sonst was) aber ich kann nicht loslassen, die Angst ist zu groß das ich wieder alleine bin und das mir niemand mehr die Kraft gibt irgendwie weiter zu kämpfen, obwohl das auch nicht gerade die perfekte beziehung ist was ich mir darunter vorstelle. Was mein berufliches Leben betrifft ist es auch gerade nicht das was man schön nennen könnte, ich werd jetzt warscheinlich mein Abi nachholen. Aber ich mach das nicht eher für mich sondern eher für meine Freundin, das ich irgendwie mal groß rauskomme und gutes geld verdiene. Sie ist wirklich meine große Liebe, und würd in nicht allzuferner Zukunft mit ihr auch zusammen wohnen wollen.
Ich mag dann nicht unter finanziellen gründen leiden sondern ihr sachen kaufen wollen was sie auch mag ( ich find das extrem traurig, das geld so einen einfluss hat auf unser menschenleben, es dreht sich mehr als 70 % nur ums geld, und das haben wir uns selber zu verdanken)! Ich mach mir aber gerade gedanken, was wenn ich nicht mehr mit ihr zusammen bin, ich hab dann keine gründe mehr was zu erreichen, und weiss nicht mehr dann wofür ich alles noch machen soll.

Ich möchte mich bei allen bedanken die sich das alles durchgelesen haben. Ich bitte darum das ihr paar kommentare darüber schreibt und wie ihr das alles sieht, oder was ihr an meiner stelle machen würdet. Ich hoffe ihr konntet das alles auch nachvollziehen. Aber bitte schreibt nicht sowas wie " Lass es auf dich zukommen und wart einfach mal ab" oder " ach des wird schon, du machst dir zu viele gedanken etc." Denn das höre ich sehr oft und habs auch oft schon getan, aber so unfair wie das leben mir gegenüber ist, muss ich was machen damit sich was ändert. Ich lebe jetzt und muss jetzt für meine zukunft was tun, und nicht abwarten wie das schicksal über mich entscheidet. Wie ihr auch vllt. gemerkt habt, habe ich nicht wirklich über einzelheiten oder genaue details über meine erfahrungen/probleme geschrieben. Erstens weil ich das ungern mache, zweitens weil es zu viele gibt und ich hier keinen roman schreiben mag^^

Ich hör dann mal hier vorerst mal auf, und nochmal an alle ein danke die sich die zeit dafür genommen haben und es durchgelesen haben.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Eine Frage schwirrt mir durch den Kopf: warum denkst Du an Trennung? Liegt das allein daran, dass Deine Freundin im Moment im Ausland ist und Du sie sehr vermisst? Da würde ich sagen, wenn Du Dich trennst, wird das Vermissen nicht kleiner. Du sagst, sie ist Deine große Liebe, Du möchtest mit ihr Deine Zukunft planen und verbringen. Woher also diese Gedanken daran, die Beziehung aufzugeben?

Das Leben ist nicht immer fair - aber manchmal eben doch. Ein Beispiel für die Fairness nennst Du selbst: Als Du für Mathe gelernt hast, wurden die Noten besser und dadurch ja auch automatisch die beruflichen Chance. Ich empfinde es als fair, für die eigene Leistung auch etwas zurückzubekommen. Fairness bedeutet nicht, dass einem das Glück in den Schoß fällt. Fairness bedeutet, dass man die Möglichkeit hat, es in die Hand zu nehmen und zu verändern. Und das sehe ich für Dich ganz deutlich.

Pack Dein Leben an, mach, dass Du glücklich wirst. Das passiert nicht von außen, das bestimmst Du mit. Niemand kommt vorbei und gestaltet Dein Leben so lange um, bis es Dir gefällt. Der Jemand, der das kann und dessen Aufgabe das ist, der ist schon lange da: Du selbst.

Abi nachmachen, Beruf finden, Zukunft sichern - das ist die eine Seite, die auch wichtig ist. Geld macht nicht unbedingt glücklich, aber wir wissen auch beide, dass es sich mit einer beruflich gesicherten Zukunft besser leben lässt; man kann ein Stück freier und glücklicher sein. Die Freizeit gestalten funktioniert meist dann am besten, wenn man auch die finanziellen Mittel hat. Und außerdem fühlt es sich sehr gut an, Leistung zu bringen. Nicht für anderen, sondern einfach für das eigene Selbstwertgefühl. Es zu schaffen, zu können, zu meistern - ein Beruf ist mehr als Geld auf dem Konto.

Alles Gute!
Dana