Problem von Katja - 22 Jahre

Alles ist anders geworden!

hi erst mal ich bin 22 und lebe seit 2 jahren wieder bei meiner mutter ich muss dazu sagen ich war bis vor 2 jahren drogenabhängig und mein vater ist vor 3 jahren gestorben.Also bin ich wo ich am ende war wieder zu meiner mutter gezogen die mir immer geholfen hat als es mir schlecht ging trozdem habe ich offt das gefühl alles is anders als früher und dann bekomme ich panik und mir gehts total miess ich gehe auch zu einer gruppentherapie seit gestern nur ob das hilft?bin ich krank oder ist das normal? bitte um rat gruss katja

Anwort von Shanina

Hey Katja,

erstmal Hochachtung dafür dass du nichtmehr Drogenabhängig bist! Und auch Respekt dafür, dass du die Entscheidung getroffen hast zu deiner Mutter zu ziehen.

Du hast das Gefühl alles ist anders als früher? Aber ist das nicht ein normaler Vorgang im Leben? Dass es Veränderungen gibt? Manche Veränderungen kann man beeinflussen, manche aber auch nicht. Ich möchte paar Beispielveränderungen nennen: Du wirst älter, das Klima verändert sich, Mitmenschen und Freunde verändern sich, die Arbeitswelt verändert sich. Und Veränderungen bringen immer neue Dinge mit sich. Und es ist ein menschlicher Vorgang, dass man Neuen und unbekannten Dingen meistens erstmal misstrauisch gegenüber steht. Du solltest dich von diesem Gefühl aber nicht beherrschen lassen, und nicht an "altem" festhalten. Manche Veränderungen kommen schleichend, andere sind ganz plötzlich da, dann muss man im kalten Wasser schwimmen (in das man hineingeworfen wird) um nicht unterzugehen.
Versuche etwas positives in deinen Veränerungen zu finden. Einen Grund kann ich dir schonmal nennen: du bist nichtmehr drogenabhängig, das ist eine sehr positive Veränderung, oder? Ich möchte dir damit klar machen, dass Veränderungen oft positive Seiten haben, man sie aber nicht gleich erkennt oder schnell übergeht. Überleg dir was sich noch zu deinem Vorteil verändert hat.
Du denkst wahrscheinlich oft nach, an die Vergangenheit und versuchst Antworten auf Fragen der Veränderung zu finden. Aber weisst du nicht insgeheim auch - dass solche Gedanken meistens zu nichts führen? Hast du schonmal versucht deine Gedanken zu "stoppen"? Manchen Menschen hilft das sehr, sie sagen sich innerlich (oder auch laut) "STOPP", sich symbolisch in die Hände klatschen und wenden sich sofort etwas anderem zu. Ablenkung also, z.B. durch ein Buch, TV, rausgehen, Sport betreiben, singen, malen oder jemanden anrufen, oder einfach deine Konzentration auf den Augenblick lenken, irgendetwas hören, riechen, schmecken, spüren, sehen. Diese Methode klappt nicht immer und nicht bei jedem, aber es ist ein Versuch wert.

Ob dir die Gruppentherapie hilft, das kann ich schlecht beantworten, vielen Menschen hilft das, anderen wiederrum nicht. Jeder hat seine eigenen Wege um Lösungen auf Probleme oder Unsicherheiten zu finden. Probiere es einfach aus!

Denke daran:

"Worauf wir uns gedanklich konzentrieren,
bestimmt wie wir uns fühlen.

Wir haben es in der Hand,
womit wir uns in Gedanken beschäftigen und damit
haben wir es auch in der Hand, wie wir uns fühlen."

Ich wünsche dir viel Kraft und die nötige Geduld!
Shanina