Problem von - - 14 Jahre

ich weiß nicht mehr weiter..

hey leute.. eigendlich sollte ich schon lange schlafen, aber ich kanns einfach nicht.
also mein problem: ich ritze mich seit ich 10 bin, ich will jedes mal damit aufhören, aber schaff es einfach nicht. mein linker arm ist voller narben und meine mutter hat mich auch schon mal drauf angesprochen, aber ich bin ihr immer ausgewichen. wir haben kein gutes verhältnis. meinen vater kenne ich nicht, und seit sie sich von ihrem mann (also mein stiefvater) geschieden hat, wohne ich bei meiner oma. ich sehe sie oft, aber manchmal bin ich auch schon bei einem treffen in einer woche genervt (ich denk mal normales teenager alter^^). zur zeit geht es mir aber ziemlich beschissen und es fällt mir echt schwer die klinge liegen zu lassen. jetzt sind gerade sommerferien und danach werde ich auf eine andere schule wechseln, an der ich keinen kenne. ich hatte zwar nicht viele freunde an der "alten" schule, aber die, die ich hatte, vermiss ich jetzt schon. ich war auch für kurze zeit magersüchtig..also nicht richtig süchtig, ich bin noch rechtzeitig - auch ohne hilfe - zur vernunft gekommen, weil ich meinem körper nicht nochmehr schaden wollte..aber das mit dem ritzen..das schaff ich einfach nicht alleine.. alle meine freunde wissen es, aber keiner hat irgendwas unternommen. ich kann es ihnen nicht verübeln..ich denke ich hätte auch nichts unternommen, wenn ich an ihrer stelle wäre.
manchmal denke ich schon, ob es nicht besser wäre mich in behandlung zu geben, aber dann müsste ich da mit meiner mum dahin gehen, oder zumindest mit ihr reden, und dass kann ich einfach nicht. ich weiß nicht warum aber meine familie ist für mich schon familie und so aber irgendwie.. es ist alles so komisch. es sind nur so kleinigkeiten, die manchmal echt sinnlos sind: wenn sie essen regt mich dieses leise schmatzen auf, wenn sie einfach nur da sitzen und die beine so auf komische art zusammentun. ich weiß, das klingt recht merkwürdig aber genau diese kleinigkeiten geben mir oft den rest, das ich zur klinge greife. klar sind das nicht die ausschlaggebenden umstände aber manchmal langt das schon um das fass zum überlaufen zu bringen.
oft sitze ich da und schreie mich selber an, oder lasse meine wut an meinem hund aus, was mir dann 2 min später total leid tut und das ist aber öfters so.. ich bin vollkommen gut drauf, dann tick ich total aus, könnt alles zusammschlagen und dann gehds mir nach kurzer zeit wieder super.. ich weiß nicht genau ob das i,was ist, oder ob das nur normales teenager verhalten ist.
manchmal denke ich schon 'mein gott sowas wie ich gehört weggesperrt und in ne zwangsjacke inne gummizelle' aber ich denk mal das ist ganz normal.
vllt habt ihr ja i.welche tipps für mich.. dummer spruch, aber.. nunja^^

Jeanett Anwort von Jeanett

Hallo,

du hast Recht, du bist grad in einem schwierigen Alter und in schwierigen Situationen. Das ist schon nicht so einfach.

Aber die Sache mit dem Ritzen solltest du angehen. Es ist ja nicht nur das Ritzen allein, es ist auch deine Fast-Magersucht und 1000 kleine Dinge. Du hasst dich selbst, hasst dein Leben und alle, die du dafür verantwortlich machst, und das ist überhaupt nicht gut.

Wenn du dich behandlen lassen willst, must du wissen, dass du in eine psychotherapeutische Behandlung gehst. Dort musst du quasi dein Innerstes ausschütten, sonst kann dir keiner helfen. Das Ritzen ist nur eine Erscheinung von einer Sache, die viel tiefer in dir steckt. Und diese Sache muss von einem wirklich guten Psychologen behandelt werden. Ich weiß nicht mal, ob deine Mutter da unbedingt mitgehen muss? Du hast doch sicher einen Allgemeinarzt, wo du immer hingehst, zum Impfen, bei ner Erkältung oder sonstwas. Zu dem gehst du hin (dazu brauchst du deine Mutter nicht) und lässt dir eine Überweisung zu einem Psychologen geben. Zuerst musst du ihm natürlich dein Problem wenigstens in groben Zügen schildern, da kommst du nicht drumrum. Dann bittest du ihn um eine Überweisung zu einem Psychologen und fragst ihn gleich, ob er nicht einen guten kennst, der auf solche Probleme spezialisiert ist. Dann gehst du dort hin. Der erste Termin wird wahrscheinlich so eine Art Kennenlern- und Vorgespräch sein. Dabei kannst du feststellen, ob dir der Psychologe sympathisch ist. Das ist nämlich ganz wichtig, sonst verschwendest du deine Zeit und dir kann icht geholfen werden. Es ist auch völlig legitim, wenn du dir dann einen neuen suchst.

Wie sieht denn dein Verhältnis zu deiner Oma aus? Vielleicht kann die ja da auch mal mitgehen, damit du nicht allein hingehen musst.

Ansonsten ist es wichtig, dass du ganz viel unter Leute kommst. Triff dich viel mit Freunden, unternimm was, geh raus, lenk dich von deinen Problemen ab.

Ich wünsch dir alles Gute!

Liebe Grüße, Jeanett