Problem von Anonym - 22 Jahre

Ich fühle mich von meinen Problemen erschlagen!

Hallo liebes KuKa-Team,

ich grübele schon sehr lange ob ich nun schreiben soll, oder nicht... Wie man sieht habe ich mich wohl überwunden, da es mir einfach peinlich ist.

Also gut wo fange ich an...

Ich bin 22 Jahre jung, habe meine Traumfrau gefunden und das wars auch schon, an positiven Dingen.
Ich fühle mich regelrecht von meinen Problemen erschagen, da es immer mehr werden, es mich fertig macht und meine Geliebte langsam auch drunter leidet!
Es sind alltägliche Dinge wie:
Keine Ahnung wie man das sagen soll:

Ich rauche, konsumiere \"Grünzeug\" (Will das hier nicht ausschreiben, sollte euch aber ein Begriff sein) und will damit auch aufhören, doch ich allein bin es der mich daran hindert!
Das Rauchen in beider Hinsicht is scheisse, aber das eine beruhigt mich eben und das andere beruhigt mich auch aber macht mich träge und faul.
Gut, um es so zu sagen ist es weniger als eine Sucht, sondern eher eine \"Flucht\" vor dem was mir auf den Magen schlägt, ICH SELBER.
Ich bin sozial abgeschnitten von allem, selbst meine Eltern sehe ich kaum noch, obwohl ich nur oben drüber wohne, dennoch vermisse ich sie schrecklich und habe dadurch Schuldgefühle, in sofern das ich immer aran denke was sie alles für mich taten und ich zurückgebe; undankbarkeit.
Dazu kommt das ich arbeitslos bin und mich NICHT durchringen kann eine zu suchen! Es ist wohl dieser \"innere Schweinehund\" wie man immer gerne sagt.
Ich bin immer so voller Euphorie am Abend wenn der Tag sich dem Ende neigt, voller Energie für den nächsten Tag, aber sobald ich wach werde, fühle ich mich mies, da ich weder was sinnvolles tu, ausser PSP zocken und gammeln.
Sicherlich es ist mir klar das ich was tun MUSS, aber ich habe keine Ahnung wieso ich nichts mache.

Meine Vergangenheit war ein einziger Trümmerhaufen;
In der Schule gemobbt und geschlagen, da ich nicht so \"coole\" Klamotten etc. wie die anderen hatte...Ich wurde so zum Aussenseiter und das, was man wohl als \"Freak\" bezeichnet.
Die Schulzeit war das Schlimmste für mich, es kam soweit das ich selber zum brutalen Schläger wurde, zwar nichtmehr heute aber damals habe ich vielen den Tag versaut, aber glücklich hatte es mich nie gemacht, im Gegenteil es hat weiterhin dafür gesorgt das ich alles um mich herum gehasst habe.
Ich hatte nur wenige Freunde, die auch noch heute hinter mir stehen, aber selbst das 6 Monatige Praktikum was ich absolvierte stellte sich als ein Alptraum raus, ich musste draussen neben schmierigen Spinten essen, weil in Pausenraum kein \"Platz\" mehr für mich war.
Ja, vom Chef gesagt bekommen ich solle nicht so jammern oder mir was anderes suchen, was bis dato zu spät war wie mein Lehrer mir mitteilte.
Jedenfalls wollte ich NIE WIEDER dorthin, ergo ging der Stress mit Familie schon früh los... Ich habe 3 Geschwister, und alle haben sie heute was, nur ich nicht, denn ich kann scheinbar nichts richtig machen..

Nach der Schule ging es nicht besser weiter, mit nur einem HSA9 in der Tasche :/ Ging es zu einer Maßnahme von Amt her, wo ich Drogen verkauft habe...
So hatte ich wenigstens \"Freunde\"... Ich hatte Glück das mein Cousin dort auch war, somit war ich nicht ganz alleine.
Ging auch alles gut, nur das ich von Bereich zu Bereich geschickt wurde und am Ende geschmissen, nicht wegen den Drogen, weil ich ja nichts auf die Kette bekäme... Somit war das Kapitel auch geschlossen, für lange Zeit.
In endlosen Depressionen und Wutanfällen suchte ich eine Psychologin auf, die auch wirklich SUPER war... Ich mochte sie, und erzählte ihr alles, nur als ich dann \"zu alt\" wurde, musste ich mir leider einen neuen suchen, der so UNVERSCHÄHMT war, das ich nach 1Stunde mit Tränen in den Augen ging, wieder mal ein Tiefschlag für mich!

Tjo lange Arbeitslosigkeit folgte, Gründe s.o.
Ich wurde also zu dem was ich heute wohl bin, ich rauchte mehr, und konsumierte mehr, nichts wirklich hartes aber naja...
Dann lernte ich durch meine Schwester jemanden kennen (Ich war 19 und hatte bis dahin 3 Beziehungen, mit 18 mein 1. Mal, da wie gesagt ind er Schule ich immer nur der \"Freak\" war, somit niemand was von mir wissen wollte) nunja durch ihr gewann ich Kraft um einen bessere Abschluss zu machen:

Auf zur Abendschule hiess es dann...
Gesagt getan!
Aber die Beziehung wurde immer schlimmer, ich brüllte sie an, weshalb auch immer, ich war ein riesiges Arschloch.
Sie trennte sich von mir weil sie bereits seid 6 Wochen einen neuen hatte, einen damaligen SCHULFREUND! Der mir dann im ICQ schrieb:

Zitat:
\"Ich kümmer mich schon gut um deine Freundin ;-)\"

... Ich war ein gebrochener Mann, Suizid waren meine Gedanken... Und ich hatte nie die Eier in der Hose dies durchzuziehen!
Gott sei Dank im Nachhinein... :/
Jedenfalls ein ICQ-Freund der mich eigentlich immer verstand, hatte mir Ratschläge gegeben, das ich nicht aufgeben solle...
Ich lernte also die Liebe meines Lebens kennen, und wir kamen zusammen, was bis dato eigentlich prima ist aber ich Abends Heulen muss weshalb auch immer, da alles von \"damals\" hoch kommt, immer und immer wieder..
Sie steht voll hinter mir, hoilft mir Arbeit zu suchen und alles, aber ich kümmer mich dennoch nicht darum, ich verspreche ihr Dinge die ich nie hielt bis heute :(

Ich wurde damals sehr oft enttäuscht, Versprechen von Eltern, Bekannten oder Freunden , lösten sich immer wie eine Seifenblase auf, so das ich lernte niemanden mehr zu vertrauen, und ich auch heute es nicht kenne, \"belohnt\" zu werden. Sei es ein \"Hast du gut gemacht\" oder sowas in der Art... Nein, stattdessen bin ich heute noch der Laufbursche für diverse Leute.
Wieso ich das mache? - Vielleicht sehne ich mich so nach deren Anerkennung.
Meine Freundin will es mir \"beibringen\" das man Versprechen halten muss, oder man nicht alles auf die Goldwaage legen sollte.
Sagt mir aber auch diejenige die Einzelkind ist, mit ihrer Mutter so dicke is wie keine 2. und überhaupt, das niemals nachvollziehen kann was ich durchmache/-te.

Denn ab und zu kam es vor das selbst meine eigenen Eltern mir nichts zum Geburtstag schenkten, Gutscheine verschenkten die nie eingelöst wurden...(Es waren selber gemachte, da wir nicht immer so gut mit Geld da standen, also auch Finanziell immer Kriese haben).
Gut, kein Geld zu haben ist kein Beinbruch, DANN würde ich es verstehen, aber selbst WENN was da ist, bin ich schon immer der gewesen der ohne was da stehen musste, und sich auf nichts mehr freute, wieso denn auch?
Wieso brauch man Geld? - Mir wurde der Umgang nie beigebracht, weshalb ich es wohl auch nicht zu schätzen weiß welches zu haben.
Wieso Versprechen abgeben die nie eingehalten werden`? - Meine Normalität die mir beigebracht wurde...

Im Ganzen gesehen sind das die \"Einzigen\" Probleme, wohl eher die Vergangenheit die mich einzuholen versucht...
Wenn es mir dann dreckig geht, masturbiere ich immer gerne, öfters am Tag, da ich meine Freundin nur am Wochenende sehen kann, aber DANN geht es mir noch dreckiger, muss rauchen und konsumieren.
Und dann geht der Teufelskreis von vorne los.
Ich weiß nicht ob das ernst genommen wird, oder ob es wirklich femand verstehen kann... Aber ich würde nur gerne eure Meinung hören...
Ich flüchte mich hierhin, und hoffe, keine Ahnung...

Danke für\'s Lesen.
Und danke das es imemrnoch Leute wie euch gibt.

Liane Anwort von Liane

Hallo lieber Unbekannter,

erst einmal solltest du auf jeden Fall aufhören, irgendwelche Drogen zu nehmen. Es ist vielleicht nur eine Flucht, aber wird sehr schnell zur Sucht. Auch wenn du jetzt schreibst, dass es nur eine Flucht vor dir selbst ist. Es gibt ja auch die psychische Abhängigkeit. Wie du schreibst, kann es dich beruhigen. Warum willst du dich beruhigen? Du hast doch eigentlich schon genug Ruhe. Egal was du konsumierst, deine ganzen Probleme werden nicht besser. Vielleicht für den Moment und was ist wenn dir Wirkung nachlässt? Deine Probleme sind immer noch da.

Ich denke du solltest mal mit deinen Eltern reden. Sage ihnen, dass du weißt, wie viel sie für dich getan haben. Überlege mal, was dir dazu so einfällt. Kaufe dazu irgendein Geschenk oder so. Zeige ihnen, dass du ihnen dankbar bist. Damit wärst du erst mal das Problem mit der Undankbarkeit los.

Du solltest dir auf jeden Fall Arbeit suchen. Ringe dich dazu durch, Ich kann dir nur sagen, bei mir wurde alles besser als ich arbeiten ging. Du hast morgens wieder einen Grund aufzustehen und bekommst einen geregelten Tagesablauf. Und weißt du was, es ist ganz einfach. Stehe früh auf und kriege deinen Arsch zum Arbeitsamt. Ich denke du hast mit Sicherheit auch Internet und stell dir vor, auch da kannst du nach Arbeit suchen. Wenn du jetzt in deinem Selbstmitleid versiegst, wird deine ganze Situation nicht besser. Eher schlimmer. Du musst was änder, wie du auch schon selber festgestellt hast. Dann lasse auch mal die Taten folgen.

Du solltest auch nochmal zum Psychologen gehen Wenn du mit dem einen nicht klar gekommen bist. Es gibt bestimmt noch ein paar mehr, mit denen du besser klar kommst. Ich selber habe mich auch erst mit dem 3. verstanden.

Du schreibst, dass du von vielen Versprechen bekommen hast, die nicht gehalten worden sind. Das ist jetzt aber keine Entschuldigung dafür, dass du es genauso machst. Du weißt dass es falsch ist. Wieso willst du es dann genauso machen? Wieso willst du die gleichen Fehler machen wie deine Verwandten und Bekannten? Du könntest es doch besser machen wenn du weißt, dass es falsch ist. Auch den Umgang mit dem Geld kannst du jetzt noch lernen.

Deine Vergangenheit war bestimmt nicht die Beste, aber deshalb solltest du dir jetzt nicht die Zukunft verbauen. Arbeite deine Vergangenheit mit einem Psychologen auf. Und lebe im jetzt. Deine Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern, aber die Zukunft liegt in deiner Hand.

Du schreibst, dass du die Frau deines Lebens gefunden hast. Das ist doch das Beste, was dir passieren konnte. Nun versuche dein Leben zu ordnen. So könnt ihr euch gemeinsam eine stabile Zukunft aufbauen.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Liebe Grüße

Liane