Problem von Gudrun, Mutter eines 17 Jährigen - 62 Jahre

Mein Sohn (16) befridigt sich selbst

Hallo, ich weiß selbst ich so genau, was ich hier eigentlich mache, aber ich muss einfach mal meine Kummer loswerden. Ich bin Mutter von drei Kindern und einer, nämlich mein einziger Sohn (16) macht mir in letzter Zeit große Sorge. Eigentlich ist mein Sohn ein ganz lieber, aber seit vergangen Weihnachten macht er immer so komische Sachen, die andere kleine Jungs in seinem Alter gar nicht machen. Er interessiert sich schon für Mädchen und so. Ich finde, dass man in so einem Alter einfach noch zu Jung dazu ist. Das finden mein Mann und ich schon ziemlich schlimm. Aber, was ich noch viel schlimmer finde, das ich meinen Sohn gestern Abend zusammen mit seinen Kumpel aus der Schule auf seinem Sofa sitzen sah und die beiden sich Selbstbefriedigten, dazu haben die sich noch einen ekeligen Pornofilm im Internet angesehen. Ich habe das natürlich sofort meinem Mann erzählt und der hat sofort die Eltern des Jungen angerufen und die Eltern waren der Ansicht, dass das normal sei. Mein Mann und Ich haben unseren Sohn den Umgang mit diesen Jungen verboten. Wir haben unseren Sohn schon oft genug erklärt, dass Selbstbefriedigung eine Sünde ist und nicht gemacht werden darf. Aber dies hat wohl nicht gebracht. Deshalb haben wir ihm Internet- und Fernsehverbot erteilt, damit er endlich versteht, dass sich so was nicht gehört und unanständig ist. Ich weiß nicht wo her er so was hat, aber ich habe ihn schon mal mit einem Mädchen auf den Schulhof knutschen sehen und da war er erst 14. Meine Frage ist nun an euch ist das normal, dass mein Sohn sich schon mit 16 mit Selbst befriedigt? Und ist es normal sich in so einen Alter und wenn dann überhaupt sich Pornofilme anzugucken?

Ich hoffe, dass ihr der gleichen Meinung wie ich bin, dass man in so einem alter einfach noch zu jung dazu ist.

Gudrun aus Kassel

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Gudrun,

Es ist wirklich schwer, Dir meine ehrliche Meinung zu schreiben, wenn Du Deine Botschaft mit dem Wunsch beschließt:

"Ich hoffe, dass ihr der gleichen Meinung wie ich bin, dass man in so einem alter einfach noch zu jung dazu ist."

Was läßt Du mir da noch für Möglichkeiten?

Ich will Dir eine Geschichte mit auf den Weg geben, wie sich Ansichten über die Generationen hinweg langsam aber stetig ändern:

Meine Oma war Mutter von vier Kindern. Ein Sohn ist im 2. Weltkrieg gefallen, eine Tochter hat sie auf der Flucht aus Ostpreussen über das Haff durch Diphterie verloren.
Mein Opa, ein wirklich liebenswerter Mann und lange Zeit mein unangefochtenes Vorbild kam als Spätheimkehrer aus russischer Gefangenschaft.
Nun denke ich, dass meiner Oma alles hätte daran gelegen sein müssen, in einem harmonischen Zusammensein der lange zerrissenen Familie ihr Glück zu finden.

Und dann sagte mir meine Oma allen Ernstes: "In meiner Ehe war ich die Hure meines Mannes".

Ich denke, zwischen der Ansicht meiner Oma und unserer Generation liegt genug Abstand, dass wir beide, liebe Gudrun, das mittlerweile anders sehen können!

Was ich Dir wirklich von ganzem Herzen wünsche: Wenn Du einen Rat willst, lerne zuerst, zu akzeptieren, dass dieser Rat nicht Deiner Meinung entsprechen muß.
Wenn Du lediglich Deine Meinung als "Richtig" bestätigt haben willst, wende Dich an diejenigen, bei denen Du bereits jetzt sicher bist, dass sie Dir zustimmen werden.

Wenn Dir meine wirkliche, offene und ehrliche Antwort auf Deine Sorgen wichtiger ist, als eine bloße Bestätigung Deiner vorgefassten Urteile:

bitte schreibe es mir!

Dann werde ich Dir gerne auch erzählen, wie Du verhindern kannst, Deinen Sohn seelisch zu verbiegen.

Ich warte auf Deine Antwort!

Um Deiner und Deines Sohnes Willen!

Von ganzem Herzen,

Bernd