Problem von Anonym - 22 Jahre

Zuviel im Kopf

Ich bin 22 und habe seit ca. 3 Wochen etwas Probleme mit mir selber. Da ich nun 1 Woche nicht mehr gearbeitet habe, vertiefe ich mich immer mehr in einer depression in welcher mir alles sinnlos erscheint, dies wirft immer mehr Suizidgedanken auf. Ich habe mir schon verschiedene Szenarien ausgemahlt wie ich mich selbst töten könnte. Seit ca. 2 Tagen höre ich dinge bei mir zuhausen welche nicht hier sind (wird so viel ich weiss Paranoia genannt). Ich halte mich teilweise mit Alkohol über dem Damm. Nun bin ich so weit dass ich auch noch Mordgedanken habe. Ich überlege mir wie ich verschiedene Personen (keine in meinem Umfeld) töten könnte. Ich bin so weit dass mir bewusst ist das ich hilfe brauche. Ich war inzwischen bei einer Kinesiologin welche mir helfen sollte jedoch scheint dies nicht unbedingt die beste Hilfe. Soll ich mich selbst einweisen? Was soll ich machen? Ich stehe, bildlich gesprochen, vor einer Klippe und möchte einerseits nicht springen aber finde keine Gründe mehr wieso ich es nicht tun sollte. Ich wende mich an dieses Forum da ich nicht mehr weiter weiss. Ich möchte hier anonym bleiben und hoffe dass dies ok ist.

Marie Anwort von Marie

Lieber Unbekannter,

danke für dein Vertrauen! Bitte entschuldige, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest.
Du hast selbst schon erkannt, dass du Hilfe brauchst, und hast dich an uns gewandt - das war ein guter Schritt in die richtige Richtung! Jetzt solltest du den nächsten Schritt gehen und einen Termin für ein Gespräch in einer psychiatrischen Klinik ausmachen. Dort kannst du dich erst einmal vorstellen und die Ärzte dort können dir sagen, ob eine stationäre Therapie für dich sinnvoll wäre und wie sie dir helfen können. Nur Mut - du kannst nicht verlieren, nur gewinnen! Und bevor du wirklich versuchst, dich umzubringen, solltest du (finde ich) erst alles andere versucht haben. Ich denke, dass dir eine Therapie in einer Klinik gut tun würde. Dort kannst du lernen, wieder Freude am Leben zu finden. Außerdem ist es sehr wichtig, einzuschätzen, ob die Mordgedanken, die du beschreibst, möglicherweise eine Gefahr für andere darstellen oder ob es bei den Gedanken bleibt. Ich kann das "aus der Ferne" schlecht einschätzen. Manchmal verselbstständigen sich solche Gedanken und dann ist es sehr wichtig, dass niemand gefährdet wird - ansonsten hätte das auch für dich selbst sehr schlimme Konsequenzen. Schon allein um dich und andere nicht zu gefährden, aber auch, damit du lernen kannst, wieder ein Leben zu führen, das du selbst auch lebenswert findest, sollte eine Therapie in einer Klinik für dich der nächste Schritt sein.
Vom Alkohol möchte ich dir in deiner Situation dringend abraten. Ich kann verstehen, dass die Versuchung groß ist, sich damit wenigstens für eine kurze Zeit besser zu fühlen, aber Alkohol verschlimmert das Problem, Dinge zu hören, die nicht da sind - und das kannst du im Moment nicht gebrauchen, oder?

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!

Liebe Grüße,
Marie