Problem von Anonym - 35 Jahre

Frau will sich trennen

Hallo,
mein ganzes Leben ist nur noch ein unlösbares Problem.Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.Verkorkste Kindheit,Gewalt,Alkohol,Scheidung,dazu war ich ein Kuckuckskind.Wurde von Kinderschänder mißhandelt.Jahre später,nachdem ich meinen leiblichen Vater kennenlernte,starb er.Soweit habe ich alles verdaut.
Nun bin ich verheiratet.Zwei Kinder,eigentlich alles gut.Ich liebe meine Frau,sind 10 Jahre verheiratet.Seit einiger Zeit ist sie eiskalt zu mir,den Ring hat sie mir schon lange zurückgegeben.Sie erträgt meine Touren nicht mehr,ich würde immer zu Extremen neigen.Sie sagt,dass sie mich nicht mehr liebt,hat mich eigentlich auch schon aus unserem Haus rausgeworfen,aber ich bin halt nicht gegangen.Nun habe ich,laut ihr,meine letzte Chance,mache und tue eigentlich alles,aber es wird nicht besser.Bin angeblich ein guter Papa,aber mehr auch nicht.Es tut mir einfach unendlich weh,manchmal auch körperlich,denn ich lasse Agressionen an mir ab.Ich habe das Gefühl,es geht immer weiter bergab.Ich habe niemand,mit dem ich offen sprechen kann,denn nach außen ist die Fassade noch heil.Richtige Freunde habe ich keine.Bin am überlegen,ob ich die Arbeit hinschmeiße,denn durch die mit unregelmäßigem Schicht- und Alleindienst
sind viele Probleme mit meiner Frau entstanden.Außerdem wird der Unterhalt vielleicht später geringer.Eigentlich mag ich keinen Alkohol,aber ich trinke in letzter zeit immer öfter mal,zum Abschalten.Das tu ich jetzt auch erstmal,

Anwort von Sabine

Stopp stopp stopp....

wenn ich könnte, würde ich Dich glatt noch zurückhalten. Leider wohl zu spät, aber ok...

Hallo erst einmal!

Den Frust kann ich verstehen, aber ihn gleich hinter dem Alkohol zu verstecken, halte ich für keine gute Lösung. Na klar sind manche Situationen so verfahren, dass man nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist, aber verstecken sollte man sich nicht.
Es ist gut, dass Du uns geschrieben hast.
Du siehst, dass es irgendwie in der Beziehung zu Deiner Frau nicht mehr klappt und versuchst etwas zu ändern. Ich finde aber, anhand dem, was Du geschrieben hast, dass Du an einer falschen Stelle versuchst zu ändern. Du hast schon aufgegeben, bevor es überhaupt zuende ist. Du willst die Arbeit wechseln, damit weniger Unterhalt später rauskommt. Blödsinn, denn es werden sowieso die letzen 12 Monate gerechnet. Außerdem, so finde ich, ist es nicht der richtige Weg um wieder eine LInie zu Deiner Frau zu schaffen.
Du sagst, Du hast niemanden zum Reden. Ich finde aber, Du solltest noch einmal richtig hinschauen. Da ist jemand zum reden. Sieh genau hin. Ja, sie wohnt sogar in Deinem Haus. Ja, Deine Frau. Mit ihr solltest Du reden. Keine Vorwürfe oder dergleichen, die zum Streit führen. Nein, Du solltest Dich mal mit ihr zusammensetzen und ihr genau das erzählen, was Du uns hier geschrieben hast. Nämlich das, wie es in Dir aussieht. Deine Frau kommt nicht mehr mit Dir klar, hast Du geschrieben. Liegt es vielleicht daran, dass Du sie nicht mehr in Dich hineinschauen lässt wie vor einiger Zeit. Hast Du vielleicht irgendwo dicht gemacht und bist nur noch anwesend?
Wann hast Du sie zum letzen Mal in den Arm genommen oder ihr gesagt,dass Du sie lieb hast? Wie ? Sie tut es auch nicht? Liegt wahrscheinlich oder vielleicht daran, dass sie aufgegeben hat, weil nichts zurückgekommen ist.
Verstehst Du worauf ich hinaus möchte?
Eine Beziehung ist ein Geben und ein Nehmen. Derjenige der gibt, der möchte auch irgendwo zurückbekommen, wenn er spüren will, dass er genauso geliebt wird. Kommt aber nichts zurück, dann macht derjenige (in diesem Fall Deine Frau) auch irgendwann dicht und gibt nicht mehr. Man fängt an aneinander vorbei zu leben und es ist nur noch ein kalter gefühlstoter Rhythmus der jeden Tag herscht.
Wann seid ihr zum letzten Mal zum Essen gewesen oder einen Ausflug gemacht oder ein Picknick oder einfach nur mal was ganz alleine? Lange her? Warum? Sag jetzt nicht der Alltag hat uns eingeholt. Den kann man brechen, wenn man miteinander spricht und sich Kummer und Sorgen teilen kann. Sich davon losspricht, denn dazu ist der Partner da und wenn der Partner das spüren kann, dass er gebraucht wird, dann versteht er, spürt er und kann auch wieder geben.
Denke einmal darüber nach und ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Denke aber bitte ohne Alkohol nach, denn das ist keine Lösung und Deiner Frau wird es nur Angst machen,wenn sie sieht, dass Du anfängst immer regelmäßiger zu trinken.

Lieben Gruß