Problem von Sven - 21 Jahre

Ich bin in selbstloser Verzweiflung

Guten Tag an euch,
ich hoffe ihr werdet ein offenes und hoffentlich langes Ohr für mich haben, doch ja, ich kann sagen das es mir wirklich schleht geht.
Ich heisse Sven bin 21 Jahre alt und wohne in Falkensee.
Seit 4 Jahren bin ich fest verpartnert und seit drei Jahren verheiratet mit meinem Mann.
Wir führen eine sehr ,,strukturierte\'\' Ehe es läuft vieles nach seinen Vorstellungen.
Nun zu meiner Geschichte, mein Mann und ich haben seit 3 Jahen einen kleinen Ponyhof mit 11 Pferden, Hühnern,Enten,Kaninchen.
Es war schon immer sein Traum und ich ging damals aus Liebe zu ihm alles ein.
Obwohl ich aus Berlin kam hatte ich als städter davon keine Ahnung.
Ich lies mich dennoch darauf ein weil ich wusste es war sein Traum.
Wir sind bei uns in Falkensee sehr bekannt mehr als 25 Zeitungen schrieben über uns.
Ich genoss vorerst diesen Standard jedes Kind und elternteil liebte unsere Pferde.Es war etwas sehr schönes mit Kinder solche Erfahrungen sammeln zu können.
Dennoch zweifel ich immer an meiner Ehe.
Mein Mann sagt zu allem ja und amen er muss jedem helfen in der hiesigen Nachbarschaft.
Ich bin eher für mich selbst helfe auch tatkräftig doch nur bis zu einem gewissen Punkt, da ich weiss es wird auch ausgenutzt.
Daher bleib oft nur wenig Zeit für uns selbst.
Ich verschmäle mich auf einsame Spaziergänge mit meinem Hund bis zu Stundenlangen lesen allein auf dem Balkon.
Seit geraumer Zeit arbeitet mein Mann auch noch HAuptberuflich, ich stehe in einer festen Ausbildung in die ich kraft und Energie stecke.
Da ich Karriere machen will und ich weiss ich will der beste sein, da mich das Unternehmen fördert.
Mein Mann schenk mir wenn ich Probleme habe wenig zuhörung und stets keinen Rat.
Da er auch mit sich sehr viel zu tun hat, aber er wollte alles mit dem Ponyhof, doch meistens kümmere ich mich darum.
Nun merke ich wie unglücklich ich bin.
Oft ist es so das ich Abends auf ihn warte wenn er spät nach HAuse kommt, dann bereite ich ihm etwas zu essen vor weil ich weiss er hat Hunger. Doch leider ist es so das er häufiger denn je manchmal erst um 6 Uhr in der früh erscheint, meistens angetrunken, da er nach Feierabend noch feiern gegangen ist.
Ich bin sowas von zerrüttet innerlich das ich mich manchmal frage was ich eigentlich an ihm Liebe? Ob ich ihn wirklich Liebe?
Ist es seltsam das ich mich frage ob ich das alles wirklich wollte hier in FAlkensee, bin ich hier Glücklich?Das weiss ich leider manchmal nicht?

In ein paar wochen habe ich meinen Jahresurlaub und ich wollte gern mit meinem Mann zusammen für ein paar Tage an die Ostsee. Da wir auch finanziell nicht sehr viel machen können, dachte ich das dieser Kurztrip eventuell hier raus mir etwas Luft geben könne!
Leider möchte er das nicht , es ist ihm unangenehm seine Tiere allein zu lassen.
Obwohl er genau weiss er hat Freunde die sich darum kümmern würden!

Ich sehe dies nicht als die Rettung meiner Ehe an doch eventuell zur stärkung und Hilfe meiner Probleme, es sind nicht nur diese , doch gebe ich zu das ich noch nicht oft in meinem Leben sagen konnte mir geht es wirklich schlecht.

Bitte meldet euch und versucht mir einen Rat zu geben!

Vielen Dank.

Sven aus Falkensee

Marie Anwort von Marie

Lieber Sven,

vielen Dank für dein Vertrauen!
Ich kann gut nachvollziehen, dass das eine sehr schwierige Situation für dich ist und dass du etwas verändern möchtest. Aber allein wirst du eure Ehe nicht retten können. Das könnt ihr nur gemeinsam schaffen, indem ihr zusammen eine Lösung findet, mit der ihr beide einverstanden seid. Dazu ist es wichtig, dass du deinen Mann um ein Gespräch bittest und ihm konkret sagst, was dich stört und welche Veränderungen du dir wünschst. Überlege dir deine Wünsche vorher (z.B., dass er vorher Bescheid sagt, wenn er nach der Arbeit noch feiern geht, damit du nicht mit dem Essen auf ihr wartest und dass ihr euch zusammen eine faire Aufgabenteilung für den Ponyhof überlegt, usw.). Wichtig ist, dass du ihm keine Vorwürfe machst, sondern nur über deine eigenen Gefühle und deine Sichtweise sprichst und darüber, wie du es dir wünschen würdest, damit er sich nicht angegriffen fühlt. Du kannst auch vorher, sozusagen als "Probe", einen Brief für ihn schreiben, in dem du deine Wünsche und das, was dich an eurer Ehe stört, festhältst. Das hilft dir zum einen, deine Gedanken zu ordnen und bei dem Gespräch nichts wichtiges zu vergessen, und zum anderen kannst du den Brief als "Notvariante" bereit halten, falls das Gespräch z.B. unterbrochen wird und du das Gefühl hast, dass du noch nicht alles ansprechen konntest.
Stell dich aber auch darauf ein, dass ein einziges Gespräch möglicherweise nicht ausreicht. Es kann sein, dass solche Gespräche immer wieder stattfinden müssen, wenn neue Probleme auftauchen, damit ihr wirklich an eurer Ehe arbeiten könnt.

Du schreibst, dass du sehr viel Zeit allein verbringst und dir wünschen würdest, dass ihr euch öfter seht. Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen, dass ihr z.B. zwei Abende in der Woche festlegt, die nur für euch bestimmt sind, an denen ihr zusammen etwas schönes unternehmt oder euch einfach nur ausführlich unterhaltet.

Falls sich in ein paar Monaten immer noch nichts verändert hat, er deine Wünsche nicht erfüllen kann/will und du immer noch so unglücklich bist, dann solltest du darüber nachdenken, ob du ohne ihn möglicherweise glücklicher wärst als jetzt mit ihm.

Ich hoffe, dass sich für euch alles zum Guten wendet und dass ihr eure Probleme gemeinsam in den Griff bekommt!

Liebe Grüße,
Marie