Problem von Kerstin - 41 Jahre

Schulprobleme

Hallo, Ihr lieben Helfer!
Unsere Tochter Anne ist 11 Jahre und ist seit der 5. Klasse auf dem Sportgymnasium, jetzt ist sie in der 6. Klasse.
Diese Klasse besteht aus 12 Kindern, 4 Jung´s und 8 Mädchen.
Es hat sich immer mehr herauskristallisiert, dass die Mädchen die Oberhand haben. Daran ist ja auch nichts auszusetzen.
Anne war mit 4 Mädchen in der Grundschule, sie kennen sich also sehr gut.
Das Verhältnis war untereinander sehr gut bei ihnen.
In die neue Klasse kamen sehr dominierende Kinder, ( 2 Mädchen u. 1 Junge ).
Das aüßerte sich, dass sie die ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Sie lachen schwächere Schüler aus, geben ihn kaum eine Chance etwas gemeinsam zu machen. Wie z. B. bei Partnerübungen, da wird knallhart gesagt, du bist zu dumm und zu langsam beim rechnen.
Es herrscht eine Agressivität untereinander, was teilweise für mich beängstigend ist. Da wird getreten, geschlagen und gespuckt.
Anne leidet sehr unter diesen Verhältnissen, denn auch die jetzige Klassenlehrerin, duldet dieses Verhalten nicht. Sie ist sehr ernst zu den Kindern geworden und macht auch keine Witze mehr, was die Kinder sonst von Ihr kennen. Sie will damit erreichen, dass die Kinder Regeln und Normen lernen und auch einhalten.
Wir hatten letzte Woche Elrenversammlung, wo sie dieses Problem angesrochen hat, aber ohne Namen und Adresse.
Wäre es vieleicht sinnvoller gewesen von Ihr, dort konkret zu werden, im Intresse der Kinder? Damit die Eltern sich mit ihren Kindern zu Hause über diese Problem zu reden.
Sollte sich das Verhalten der Klasse nicht bessern, hat sie angedroht, keine Klassenfahrt zu machen. Ob das der richtige Weg ist, bezweifle ich. Denn durch solche Aktivitäten erfahre ich Dinge, die ich in der Schule nicht erfahre.
Wir haben zu Hause mit Anne über die Situation, die momentan in der Klasse besteht, gesprochen.
Ihr fällt die Schule nicht leicht, ist aber durch den Sport sehr Ehrgeizig geworden, was sich positiv auf die Schule überträgt.
Sie weiss, dass sie lernen muss, um das Schulpensum zu schaffen. Sie kriegt von uns jegliche Unterstützung, eine Abiturienten gibt Ihr auch Nachhilfe, was auch super klappt.
Anne´s Freundin, welche mit ihr auch die Grundschule besucht hat, ( sie hatten ein sehr gutes Verhälnis ), meidet sie. Bei Partneraufgaben in Mathe sagte sie zu Anne, Du bist zu langsam für mich , Du kannst das ja sowieso nicht.
Anne leidet sehr darunter. Denn beim Sport, ist Anne wieder gut genug, für Anja. Wenn Anne fragt, ob sie wieder mal zusammen spielen wollen, kann sie nicht.
Sie fühlt sich ausgenutzt und sagt oft in der letzter Zeit:" Ich habe ja sowieso keine Freunde mehr ."
Wir versuchen Anne auch zu erklären, das sie keinen Besitzanspruch auf Anja hat. Aber ich denke, was die Schule betrifft, sollte man auch die schwächere Schüler nicht belächeln. Ich glaube, was ein problem ist, das dies vom Elternhaus ausgeht.
Was können wir als Eltern tun, um das Verhalten in der klasse wieder auf normale Verhältnisse zu bringen?
Ich habe eine Idee, weiß aber nicht, ob ich dabei Erfolg haben werde.
Anne hat am 24.10. Geburtstag. In der Grundschule war es Brauch, dass die Kinder diesen Tag gemeinsam mit Kuchen und Kakau gefeiert haben. Das fand ich persönlich sehr schön.
Das war aber am Gymnasium nicht mehr so, Anne findet das auch sehr schade.
Ich habe mir gedacht, dass ich das wieder machen werde. Vieleicht finden die Kinder durch solche Aktivitäten wieder mehr Achtung voreinander. Sicherlich würde es auch Zusammenführen der Kinder fördern.
Das wäre ein Anfang, denke ich.
Was hättet Ihr für Hilfe anzubieten?
Ich freu mich auf Euch, Eure Kerstin

Anwort von Sabine

Hallo Kerstin!

Meine Tochter ist elf und ich kenne ähnliche Mitschüler aus ihrer Klasse. Auch hier reagiert die Lehrerin, allerdings nicht mit Entzügen oder dergleichen, sondern vielmehr mit der Auseinandersetzung des Problems. Diese Klassenlehrerin konfrontriert die Schüler mit dem Problem und es wird darüber gesprochen, bis es wohl verstanden ist, was falsch gelaufen ist. Natürlich kann man auch Verbote aussprechen oder Pausenverbote erteilen, wenn es gar nicht funktioniert, aber um es wirklich verständlich zu machen, braucht es seine Zeit. Wie Du auch weißt, lernt der Mensch, ob groß oder klein von den Wiederholungen. Die Kinder werden immer und immer wieder in ihrem Leben auf solche Situationen treffen. Freunde kommen und gehen. Freude und Schmerz. Man kann diese Dinge nicht von ihnen fernhalten. Du kannst Deiner Tochter eigentlich nur signalisieren, dass Du immer für sie da bist, wenn sie es zu stark belastet. Ich weiß nicht, ob es richtig wäre sich zu intensiv einzumischen.
Die Idee den Geburtstag mal wieder anders zu gestalten ist eigentlich nicht schlecht, aber was sagt die Lehrerin dazu. Ich finde Du solltest es mit ihr absprechen. Die Schule hat Regeln. Oft eigene Regeln aufgrund ihrer Erfahrungen. Ich finde Du solltest diese Idee mit der Klassenlehrerin absprechen. Ich denke, dass eine Regelmäßigkeit dieser Veranstaltungen evtl. Erfolg versprechen könnten, aber einmalig, denke ich, wird es nicht sehr viel bringen. Es wäre ein Ausnahmezustand.
Du möchtest, dass das soziale Verhalten zwischen den Kindern wieder funktioniert. Das ist eine super Idee, nur kann es nur funktionieren, wenn die Person, die überwiegend mit den Kindern zu tun hat auch damit einverstanden ist.
Das Deine Tochter jetzt Veränderungen feststellt aufgrund des Schulwechsels ist auch normal. Viele Kinder tun sich anfangs damit schwer. Veränderungen werden von keinem gerne angenommen. Es scheint jedoch etwas gravierender zu sein, wie Du es beschreibst. Ich kann mich nur anhand Deiner Worte orientieren. Es klingt wie Machtkämpfe, was Du beschreibst. Machtkämpfe, die einen das ganze Leben irgendwo begleiten. Beleidigungen und Demütigungen prasseln auf einen ein und man muß lernen damit umzugehen. Deine Tochter muß auch lernen mit solchen Dingen umzugehen. Ihr Selbstbewußtsein wird hier hart auf die Probe gestellt wie es für mich klingt.
Ganz ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich tun würde. Ich entscheide oft aus der Situation heraus. Ich habe meine Erziehungsmethoden. Jede Familie hat ihre eigenen Erziehungsmethoden. Ich lasse meine Tochter oft selber entscheiden. Ich rede mit ihr darüber, frage, wie sie es empfindet und was sie am liebsten tun würde in solch einem Fall. Ich höre mir ihre Antwort an und spreche dann mit ihr darüber. Bisher hat es geklappt und meine Tochter hat daraus ihre Erfahrungen gezogen. Woran ich arbeite, wenn ich merke, dass es sie belastet, dass ist ihr Selbstbewußtsein. Sie soll (so finde ich) wissen, dass sie nicht unbedingt schlecht ist oder dumm ist, nur weil es jemand gesagt hat. Sie soll lernen an sich zu glauben und so Kraft zu behalten weiterzumachen. Aber das ist meine Theorie und die muß nicht unbedingt mit denen anderer zusammenpassen. Wie gesagt, jeder entscheidet da anders.
Ich finde, Du solltest mit der Klassenlehrerin sprechen, was sie davon hält.
Eine andere Möglichkeit wäre, Du googelst einmal im Netz herum, ob Du einen Chatraum findest, wo sich Eltern treffen, die ähnliche Probleme haben mit ihren Kindern an der Schule.

Lieben Gruß