Problem von Mona - 16 Jahre

Todessehnsucht

bitte antwortet mir,ich warte schon so lange auf eine antwort,tut miur leid.ich weiß ich habt viel zu tun ... aber bitte

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.ich weiß nicht was ich tun soll ich leide seit ca 3 jahren an einer posttraumatischen belastungs störung,verletzte mich regelmäßig selbst.Meine Arme sind übersät von narben,die tag für tag mehr werden..ich fühle mich hier so unwohl,als würde ich hier nicht hingehören.es schmerzt innerlich.wird von tag zu tag unerträglicher.Ich schreie innerlich,hoffe das mich jemand hört.Ich frage mich nurnoch,wann das alles hier endlich ein Ende hat.Ich habe keine lust mehr.Ich will nicht.
Minute für Minute. Tag für Tag. Woche für Woche. Monat über Monat habe ich Probiert zu Kämpfen..Habe alles gegeben.Aber ich habe es satt,drauf zu warten,dass irgendwann vielleicht der Tag kommt an dem sich alles ändern wird,an dem es besser sein wird,an dem ich auch mal glücklich sein kann,ohne mir ne maske übers gesicht zuziehn und so zu tun als wäre alles super.Doch eigentlich war es von Anfang an so Aussichtslos.Ich sehne mich danach Tod zu sein,frage mich wie es danach sein wird.Aber ist es nicht besser tod zu sein,als jeden tag leiden zu müssen und man keine zunkunft mehr hat..Wenn ich einschlafe wünsche und hoffe ich das ich am besten niewieder aufwache und die Welt nicht ertragen muss.Ich möchte woanders sein,an einem schöneren ort und nicht hier.Ich weiß es gibt draußen millionen von Menschen die es auch nicht gerade leicht haben,kleine mädchen die halb tot,vergewaltigt am straßenrand liegen,Menschen in hungernot,aber noch ein grund mehr weshalb ich hier nicht mehr sein möchte.Es tut weh zu wissen,dass familie,freunde selbst therapeuten einen schon aufgegeben haben.Allein schon der gedanke das meine gottverdamte Mutter mich auf die Welt gesetzt hat hat,macht mich wütend.Ich hasse es zu leben,ich hasse einfach alles,ich hasse es zu hassen.ich verstehe den sinn nicht.Es gibt keine Liebe,sowas existiert nicht.Ich hab das gefühl mein Hirn explodiert jeden moment.Letzte Woche lag ich wiedereinmal in der klinik wegen na tablettenüberdosis,mein 11 suizidversuch.Es hätte eig perfekt sein müssen,es hätt eig nichts schief gehen dürfen,wenn meine ach so tolle "Mutter" mich nicht gefunden hätte.Ich will und kann einfach nicht mehr.Bitte sagt mir doch was tun soll

Dana Anwort von Dana

Liebe Mona,

es tut mir leid, dass du zum dritten Mal dein Problem senden musstest, weil wir zu überlastet sind. Danke auch für dein Verständnis. Vielleicht...war es aber sogar gut, dass du es dreimal schicken musstest. Weißt du, was mir das nämlich sagt? Dass du dich eben NICHT aufgegeben hast, dass du eigentlich eben NICHT sterben willst.

Jemand, der sich aufgibt, klingt anders - nämlich gar nicht mehr. Der geht und hoppst von einer Brücke oder schmeißt sich vor den Zug, nimmt Tabletten oder tut sonst etwas, um sein Leben zu beenden. Er versucht es nicht, er tut es. Und wenn er "zu früh" gefunden wird, sucht er sich das nächste Mal etwas Sichereres.

Bei dir habe ich das Gefühl - und ich nehme dich wirklich ernst! -, dass du, obwohl du es satt hast zu kämpfen, eigentlich innerlich immer noch eine Kämpfernatur bist. Das Gefühl, dass doch eigentlich alles sinnlos ist, ist ein sehr verständliches, du hast schon so viel Kraft investiert und es geht einfach so gut wie nicht voran. ABER: du bist noch hier. Deine Selbstmordversuche sind alle gescheitert. Hast du dir mal überlegt, ob das nicht einen Sinn hat?

Selbstmord ist natürlich ein Weg, den man gehen kann. Zack - aus. Aber was tut dieser Weg? Er nimmt dir jegliche Chance auf das, was du dir am meisten wünschst: einmal wieder glücklich sein zu können. Du trittst von dieser Welt ab, hast daraufhin zwar keinerlei seelische Schmerzen mehr (wenn das stimmt, was man sich für "nach dem Tod" vorstellt), aber dir auch alles abgeschnitten, was noch kommen könnte.

Und ganz ehrlich: ich glaube, dass du das weißt und dass deshalb nie ein Versuch gelungen ist. Du lebst noch. Du sollst noch leben. Du bist 16 Jahre alt, das ist, wenn man die "Komplett-Uhr" deines Lebens anschaut und du nicht selbst reinpfuschst, wahrscheinlich erst der Anfang. Ich bin jetzt 36 - also lebe ich über doppelt so lange wie du...und ich weiß, was alles noch kommen KANN...wenn man es denn zulässt. Und ich glaube, dass eher das dein größter Wunsch ist als der Tod. Du formulierst es ja eigentlich sogar.

Übrigens: vergleiche dein Problem nie mit anderen. Klar, es gibt furchtbar schlimme Dinge auf der Welt, aber dein Problem ist nicht weniger wichtig. Und genau deshalb gehört es weiterhin angegangen, Mona. Es gibt viele schöne Dinge auf der Welt. Eines davon bist du. Auch wenn du jetzt vielleicht bitter lachst und "jaja, klaaar!" in dich hinein murmelst, es stimmt. Das Leben ist etwas ganz Wundersames...wie aus so einer einzigen Zelle etwas heran wächst...das ist ein Wunder. Und was aus diesem Wunder wird, hat man meist dann absolut selbst in der Hand. Am Anfang sind es noch die Eltern, die einen aufziehen, aber irgendwann wird man eigenverantwortlich.

Und genau da fängt dein Weg an, Mona.

Es geht um DICH. Um niemanden sonst. Dein Hass auf die Welt, deine Mutter und dein Umfeld ist nur destruktiv, zerstörend. Das bedeutet, dass du zulässt, dass das Negative auch noch gewinnt! Du lässt es als Sieger über dich und dein Leben da stehen und sitzt daneben, schaust zu, wie es komplett von dir Besitz nimmt. Du schreibst, dass du es satt hast zu warten, dass sich mal was ändert. Aber wie soll sich etwas ändern, wenn es sich nicht in dir drin ändert?

Du müsstest aufstehen und eiskalt sagen: So. Ich erkläre dir den Krieg, du Monster!!!
Und mit "Monster" meine ich all das, was dich daran hindert, wirklich Mona und glücklich zu sein. Mit jeder Tablette, die du einnimmst, mit jedem Suizidversuch, mit jedem traurigen Gedanken lässt du das Monster mehr von dir fressen. Und irgendwann gewinnt es. Wenn du dich aber dagegen stemmst und Waffen nicht gegen dich richtest, sondern gegen all das, was dir Schlechtes will, dann sieht die Gewinnsituation anders aus!

Beispiele:

- Wenn dich alle möglichen Leute schon aufgegeben haben, such dir jemanden, der das noch nicht hat! Meiner Meinung nach bräuchtest du keine Therapeuten, sondern einen Psychiater. Diese schwarzen Phasen, die du hast, sind auch "biochemisch" erklärbar und können mit Tabletten abgemildert werden. Somit würdest du auch mal wieder an etwas Schönes denken können, bleibst aber eindeutig du selbst. Man wird dadurch keine andere Person, es werden lediglich Botenstoffe gehemmt, die da eh nichts zu suchen haben. Google dir den Namen eines Psychiaters, einer Psychiaterin in deiner Umgebung und geh einfach hin. Erkläre ihm/ihr deine Todessehnsucht und erbitte Hilfe. Dazu brauchst du niemanden, nur dich selbst. DU bist der wichtigste Mensch, der dich nicht aufgeben darf. Alles andere ist zweitrangig.

- Wenn deine Mutter so schlimm ist, wie es aus deinem Schreiben klingt, distanziere dich von ihr. Sollte sie aber einfach nur besorgt sein und total überfordert (für Laien ist das, was du durchmachst, meist total überfordernd, sie wissen nicht, was sie machen sollen), dann REDE mit ihr! Erkläre ihr, was in dir abgeht und dass du dir jetzt Hilfe holen gehst. Bitte sie um Unterstützung. Ansonsten steht es dir zB frei, mal mit dem Jugendamt zu sprechen und um Lösungen zu bitten. Es gibt Wohngruppen zum Beispiel, in denen man einen Platz bekommen kann.

- Du schreibst von Freunden, die dich aufgegeben haben. Das sieht meist so aus, weil sie eben auch keine Fachleute sind und dir nicht helfen können. Stell dir mal vor, du siehst, wie jemand immer mehr auf einen Abgrund zuläuft und du kannst ihm nicht helfen. Du hörst irgendwann auf, seinen Namen und "STOOOPPP!!" zu brüllen, weil du merkst, dass es nichts bringt und du dich selbst noch total kaputt machst vor Angst. Das ist reiner Selbstschutz und ist nicht gegen dich gerichtet, da bin ich mir sicher. Vielleicht möchtest du mal auf einen/eine zugehen, die/der früher mal als bester Freund oder Freundin gegolten hat und einfach mal erklären, was passiert? Meist ist so eine Information auch für die Menschen um dich herum wichtig.

- Liebe existiert definitiv. Ich erlebe sie jeden Tag. Aber ich öffne mich auch dafür, du hast schon so viel Negatives erlebt, dass du das momentan nicht kannst. Aber sowas kann man wieder lernen, es dauert aber. Von daher möchte ich dir wirklich zu der psychiatrischen Behandlung raten, da ist noch einiges möglich.

Du hast es satt zu kämpfen? Das kann sein, aber am Ende bist du noch nicht. Und das ist glücklicherweise so und sehr gut so! Denn noch ist da ein bisschen Kraft, das Wunder des Lebens selbst in die Hand zu nehmen und auf alles Negative zu schei..... du weißt, was ich meine. Lass nicht zu, dass dich das "Monster" verschlingt! Du bist es wert zu leben - und da wird noch viel kommen, bei dem du dann sagst: "Gottseidank bin ich nicht damals gestorben..." Es gibt kein Leben, das durch und durch schlecht ist. Du hast nur verlernt, das zu sehen. Das ist nicht schlimm, das ist nicht peinlich...aber es sollte auch nicht der Grund sein, deinem jungen Leben ein Ende zu setzen. Du hast noch viele Chancen und es wird sich dir später noch viel bieten. Dazu musst DU aber aktiv sein. Niemand sonst. Es ist auch egal, wer wie böse ist und wer wie doof ist und wer dich innerlich verlassen hat.

Es geht NUR um dich. Mehr Kraft hast du auch nicht momentan. Aber für Heilung ist noch Kraft da. Und solltest du dich in psychiatrische Behandlung geben, wirst du merken, dass auch da stark an deiner Heilung und an einer Stärkung in deinem Alltag gearbeitet wird.

Lass dich nicht selbst fallen, Mona. Das hast du nicht verdient.

Versuche den nächsten Schritt.
Wenn du der Meinung bist, das nicht alleine zu packen, schreib in der Kategorie FEEDBACK, verlinke das Problem und bitte um direkte Hilfe. Dazu bräuchte ich dann deinen Namen und deinen Wohnort (komplette Adresse ist nicht nötig) und würde dir jemanden suchen, der dir helfen kann. Das würde dann auch nicht mehr veröffentlicht, sondern dir privat zugestellt werden.

Ich würde dir aber raten, es selbst zu versuchen. Da ist noch Kraft in dir drin, ich seh das.

Ich wünsche dir viel Erfolg und den Mut, doch nochmal loszulegen, auch wenn du schon so viele Schläge erhalten hast.

Alles Liebe,

Dana