Problem von Andiy - 14 Jahre

Ich versteh` mich nicht!

Meine Mutter hat einen neuen Lebensgefährten. Ich komme damit überhaupt nicht klar - ich will einfach, dass unser Leben so bleibt wie es immer war. Meine Mutter ist für mich extrem wichtig und deshalb habe ich angst, dass ich sie wegen ihres neuen Patners verlieren werde.
Ich hatte Selbstmord-Gedamken und wollte von Zuhause weglaufen. Ich habe viel mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie versichert mir immer, dass ich IMMER wichtiger für sie bleiben werde als ihr "Neuer".
Ich versteh mich s´selbst nicht:
Meine Mutter wird mich immer mehr lieben als ihren neuen Partner und ich werde für sie immer wichtiger sein - aber trotzdem habe ich angst, dass sich unser Leben verändern wird und mich meine Mutter vernachlässigen wird!

Was soll ich machen, damit diese Angst verschwindet!

Anita Anwort von Anita

Lieber Andiy,


deine Angst ist sehr gut nachvollziehbar. Ich denke, jedes Kind in deiner Situation, egal welchen Alters, verspürt ähnliche Gefühle wir du sie hier beschreibst.

Du klingst, als hättest du ein sehr enges, gutes Verhältnis zu deiner Mutter. Es gibt keinen Grund für dich, ihr nicht zu glauben. Du bist ihr Kind!!! Es gibt tatsächlich nichts wichtigeres für sie, nicht einmal sie selbst.
In dir herrscht ein Chaos, weil du nicht weißt, wie du deine Gefühle sortieren und einordnen sollst.
Ich denke, dass du einerseits deine Mutter glücklich sehen willst, aber natürlich ist diese Angst, dass du dabei in den Hintergrund gerätst ständig präsent. Und vielleicht kommen da auch andere Gefühle dazu, wie dass du deinen Vater vermisst, oder den neuen Freund von deiner Mutter gar nicht ausstehen kannst.

Ich habe den Eindruck, du hast schon einmal einen Menschen, der dir nahegestanden hat, verloren (Vielleicht sogar dein Vater???). Und das du daher so sehr mit dieser Veränderung in deinem Leben zu kämpfen hast. Weil du versuchst den Teil deiner Familie zusammenzuhalten, der dir am Wichtigsten ist, und der neue Freund deiner Mutter diese Sicherheit, die du brauchst, bedroht.
Aber das darf auf keinen Fall dazu führen, dass deine Angst dein Leben beherrscht. Und solche Aussagen wie "Weglaufen" oder "Selbstmord" sind ein deutliches Zeichen dafür, dass du diese Ängste eben nicht mehr im Griff hast du du dir Unterstützung suchen solltest. Dich bei uns zu melden, war ein erster, sehr wichtiger Schritt.

Ich denke, dir würde gut tun, auch mal mit einer anderen Person als deiner Mutter darüber zu reden. Ich kann gerade nicht einschätzen, in wie fern du dich schon Freunden oder vielleicht anderen Familienmitgliedern anvertraut hast. Aber denkst du, es wäre möglich, deine Sorgen und Bedenken mal mit einem Außenstehenden zu bereden?
Käme vielleicht sogar ein Vertrauenslehrer oder dein Lieblingslehrer in der Schule in Frage?
Such dir auf jedenfall eine Person aus, die du magst und der du vertraust, jemand auf dessen Hilfe du zählen kannst und dessen Ratschläge du auch gerne annehmen würdest.
Dann siehst du ja, wenn es noch jemand Anderen gibt, der dir zuhört und dich versteht, aber dir immer wieder sagen kann, dass du dich irrst, wenn du wieder Angst hast, deine Mutter zu verlieren und an weglaufen denkst.

Ich geb dir hier zusätzlich auch mal eine Telefonnummer, die Nummer gegen Kummer, falls du schonmal davon gehört hast, dort kannst du dich jederzeit, Tag und Nacht melden. Und mit extra dafür ausgebildeten Menschen reden. Wenn du zB nachts im Bett liegst und nicht einschlafen kannst. 0800 111 0 333


Ich wünsche dir alles Gute! Und melde dich sehr gerne wieder, wenn du noch weiter Hilfe brauchst.

Liebe Grüße
Anita