Problem von Anonym - 11 Jahre

Mein Leben ist verändert

Hey!

Mein Leben hat sich toal verändert! Ich komm einfach nicht so gut damit klar!

Oma gestorben, neue Schule, Probleme mit Freunden (Eifersucht), Umgezogen, Alle früheren Freunde verloren, Schulische Leistung verschlechtert, Mach mir ständig Sorgen um: Meinen Dad, Geld, Liebe, Tod, Zeit...... im Moment ist alles so..... Anders! Und ich bin erst 11! Könnt ihr mich verstehen, mich trösten und mir vielleicht ein paar Tipps geben?

Danke im Voraus

LG

Judith Anwort von Judith

Liebe Unbekannte,

Das sind in der Tat viele Veraenderungen auf einmal, die da auf Dich einprasseln.
Es ist schwierig genug mit dem Tod eines Angehoerigen umzugehen. Das allein braucht Zeit fuer die Trauer, Gespraeche und eine Schulter zum Anlehnen. Es klingt so, als sei zeitgleich noch Dein altbekanntes Gefuege weggebrochen. Neue Schule, Umzug, neuer Freundeskreis.

Gerade jetzt ist es wichtig, dass Du mit jemandem sprichst, und nicht Deine Gefuehle und Aengste in Dich hinein frisst. Vielleicht mit Deinem Vater? Deiner Mutter? Oder anderen Verwandten? Niemand sollte allein mit einem Schicksalsschlag oder mit grossen Veraenderungen umgehen muessen. Schon gar nicht, wenn man erst 11 ist. Schau doch auch einmal hier hinein, eine Kollegin von mir hat Hilfreiches zum Thema Tod und dessen Verarbeitung geschrieben.
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/13/Wie-gehe-ich-mit-dem-Tod-um.html

Dann denke ich, dass Du einfach in einem Alter bist, wo Du einfach anfaengst, Dich mit dem Sinn des Lebens und Dir selbst auseinander zu setzen. Du bist erst 11, aber Du klingst wie ein intelligentes und aufgewecktes Maedchen, und ich finde es toll, dass Du Dir Gedanken machst. Sicher fuehrt das zu Unsicherheiten, aber das ist ganz normal in der Pubertaet. Auch hier ist wichtig: sprich mit anderen! Schliess Dich einem Verein oder einer Gruppe an, uebe Hobbies aus, damit Du in Kontakt mit Leuten trittst. Das wird Dir nicht nur bei der Trauerbewaeltigung helfen, sondern auch bei der Suche nach Deiner Identitaet. Auch hierzu haben wir einiges zusammengestellt:
http://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/38/Pubertaet-der-muehsame-Weg-zum-eigenen-ICH.html

Der Draht zu Deiner Familie ist und bleibt der Wichtigste. Deine Mutter / Dein Vater trauern auch, und auch sie leiden, auch wenn sie Dir das vielleicht nicht zeigen. Schlag doch mal vor, dass ihr mehr miteinander, gemeinsam unternehmt. Mach ihnen klar, dass es Dir sehr wichtig ist, dass Du weiss, dass sie fuer Dich da sind, und dass Ihr eine Familie seid.

Ich wuensche Dir alles Gute.
Judith