Problem von Anonym - 20 Jahre

Depression nach Studienabbruch?

Ich habe nach den Sommersemester 2012 mein Studium nach vier Semestern abgebrochen. Es hat mich einfach nicht mehr interessiert.
Ich wollte unbedigt nach den Abi (2,9) studieren. Ich hab mir dann ein Ingenieurstudium ausgesucht. Ich bin eher der naturwissenschaftliche Typ und dachte, dass das gut zu mir passen kann. Also hab ich dann den Studienplatz in der Stadt bekommen in der ich es auch wollte. In der Schulzeit hatte ich immer eine gute Freundin mit der ich reden konnte. Mit den anderen hatte ich weniger zu tun. Sie studiert auch aber in einer anderen Stadt und was anderes. Als das Studium anfing, hab ich alle Vorkurse besucht, schnell Kontakt zu den anderen gefunden und auch zu denen gehalten. Als ich dann zwischen ersten WS/SS ziemlich krank geworden und keine Klausur mitschreiben konnte fing das erste Problem an. Ich hab auch viele Vorlesungen am Anfang des Sommersemesters nicht mitbekommen, weil ich da noch nicht wieder fit war. Also hab ich auch da keine Klausuren geschrieben. Nach den beiden Semestern habe ich mir dann gesagt, dass ich die beiden nochmal mache. Gemacht getan. Leistungsnachweise alle erbracht und bestanden. Klausuren alle im 1er und 2er Gebiet. Aber es hat mich dann einfach nicht mehr interessiert. Ich habe mein Leben in der Stadt aber total genossen. Ich hatte mein Freundeskreis da. Meine eigene Wohnung, hatte meine Ruhe und konnte immer was machen, weil eben alles da war. Nach den Studienabbruch nach den SS 2012 musste ich wieder bei meinen Eltern einziehen. Meine Eltern finden es nicht schlimm, dass ich das Studium abgebrochen habe. Das kann doch jeden passieren. Das ist kein Weltuntergang. Für mich ist es aber schon einer. Es ist ja nicht nur, dass ich mein Studium aufgegeben habe, sondern mein ganzes Leben. Mein Freundeskreis, meine Freiheit und alles andere. Jetzt wohne ich auf den Land wo weit und breit nichts ist. Meine Freundin aus der Schulzeit zu der ich immer noch Kontakt habe ist selten da, weil sie studiert. Im Ort hab ich keine Freunde. Meine Brüder bezeichnen mich immer wieder als Versagerin und machen mich runter. Ich such nach einen Job und finde nichts. Ich sitz den ganzen Tag zuhause und schreibe Bewerbungen für Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen und erhalte nur Absagen. Mir geht es mitlerweile richtig schlecht. Ich hab ständig Kopfweh, mir ist Übel, ich komm nicht in Schwung. Ständig muss ich weinen und bin aggressiv zu anderen. Manchmal denk ich darüber nach mich ins Auto zu setzen und dann einfach vor ein Baum zu fahren, weil ich mich frage, was das alles noch soll. Ich bin total unruhig innerlich und ich kann kaum still halten. Und immer wieder bin ich total tief in den Gedanken versunken und weine. Ich weiß einfach nicht weiter.

Monika Anwort von Monika

Liebe Unbekannte,

es tut mir leid, dass es dir im Moment so schlecht geht und du keine Perspektive mehr siehst.

Ich kann aus deiner Mail leider nicht so ganz nachvollziehen warum du dein Leben, das dir offenbar super gefallen hat aufegegeben hast.
Ich schätze du hast dir doch Gedanken gemacht, was du statt deinem Studium machen möchtest oder?

Dass es dich fertig macht jetzt wieder einen Schritt zurückzugehen wo du ja schon selbstständig und unabhängig warst und dein Leben genossen hast kann ich mir gut vorstellen. Das würde vermutlich jedem so gehen.

Die Frage ist also wie kannst du es schaffen dein Leben wieder ein bisschen in die richtige Richtung zu lenken.
Wie wäre es wenn du einfach mal für ein paar Tage deine Studienfreunde besuchst? Ich bin mir sicher sie vermissen dich auch und du könntest mal ein bisschen abschalten und auf andere Gedanken kommen.

Ansonsten heißt es wohl durchhalten und diese schwierige Zeit überstehen. Denk einfach an deine Zukunft! Früher oder später wirst du einen Asubildungsplatz finden, dann kannst du wieder ausziehen und dein eigenes Leben genießen.
Sieh das jetzt als Übergangslösung!

Versuch dich von deinen trüben Gedanken abzulenken bevor du noch wirklich in einer tiefen Depression versinkst. Tu Dinge die dir gut tun! Geh spazieren, raus an die frische Luft, besuch deine Freunde, genieß ein warmes Bad. Was auch immer dir einfällt!
Falls du denkst du schaffst es nicht alleine hol dir professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle oder einem Therapeuten! Und vor allem hol dir dei Unterstützung deiner Eltern - dei zwie scheinen ja echt hinter dir zu stehen - also sprich mit ihnen wie es dir geht - vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung!

Alles Gute & Liebe Grüße
Monika