Problem von Anonym - 14 Jahre

ich habe alle enttäuscht

Hallo!
Ich habe ein großes Problm ich habe alle enttäuscht!Damit meine ich hauptsächlich meine Mutter, Vater und Schwester.Ich bin 14 Jahre alt und habe seit ungefähe April 2012 Eine Essstörung.Diagnostiziert wurde diese aber erst seit den Sommerferien.Ich habe immer weniger gegessen und mich selbst bestraft. Ich habe bei 1,65m 38kg gewogen wollte aus Angst zuerst auch nicht zunehmen, aber mitlerwile bin ich froh, dass ich es doch getan habe. Ich wiege jetzt schon wieder 44kg und mir fehlt nur noch 1kg dann wiege ich so viel wie vorher (ich war schon immer sehr dünn).Mir geht es auch so wieder sehr gut, aber das Problem ist meine Familie leidete darunter sehr.Sie können einfach nicht mehr.
Ich habe ein sehr gutes verhältniss zu meiner Mutter und vor wenigen Tagen haben wir geredet. Sie hat mich gefragt wo der Auslöser war.
Es lag daran das wir vor meinem Schüleraustausch richtig Streit hatten. Sie hat dann gesagt, dass icgh besser gar nicht mehr zurückkommen brauch und mir ne neue Familie suche kann.Das hat mich, als mir während des Austaushes klar wurde wie gut ich es bei meiner Familie habe,sehr getroffen.Ich habe mich dann mit nicht essen für mein scheiß Verhalten bestraft.
Jetzt denkt sie, sie währe eine völlige Versagermutter.Das ist sie aber nicht es war ja meine eigene Schuld.Es kommt nähmlich der größere Teil hinzu,dass ich immer (wie in schulischen Leistungen) perfekt sein muss.Ich hatt in der achten Klasse einen Durchschnitt von 1,3.Das finde ich niicht schlimm aber so bin ich natürlich das Stäberchen.Und durch meine direkte Art habe ich nur 4 richtige Freundinnen.Ich kann auch nicht gut über meine Gefühle reden und zeigen.
Ich wiß einfach nicht mehr weiter.Ich habe Angst, dass jetzt, wo ich mich wieder gut und glücklich fühle, alles kaputt geht. Was soll ich nur tun um meine Mutter nicht weiter zu entttäuschen sie wollte schon ihre Sachen packen, denn sie denkt Papa meine Schwester und ich wären besser ohne sie dran? Ich liebe sie doch.Ich will einfach, dass alles wieder gut wird.
Bitte bitte helft mir bevor es zu spät ist.

Bernd Anwort von Bernd

Liebe Unbekannte,

jetzt weiß ich nicht so richtig, wo ich anfangen soll.

Weil es für mich mindestens 4 Ansatzpunkte gibt, woraus sich bei Dir wohl ein "Kreislauf der Mißverständnisse" ergibt:
- Du hast das Gefühl, Deine Mitmenschen enttäuscht zu haben,
- Du bestrafst Dich selbst dafür,
- Deine Mitmenschen verstehen nicht, warum Du so reagierst, wie Du reagierst, weil Du nicht darüber sprichst.
- Deine Mitmenschen (wohl vor allem Deine Mutter) erleben das, was Du selber als "Selbstbestrafung" ansiehst vielleicht als "Deine Rache"?
Womit Du Dich für ihre Unzulänglichkeiten rächst?

Leider kann ich von hier aus nur Mutmaßungen äußern!

Aber Deine Mutter und Du selber solltet es euch wert sein, das, was ich "Kreislauf der Mißverständnisse" genannt habe, aufzubrechen!

Zu solch einem Gespräch ist es sehr nützlich, wenn ihr einen unbefangenen "Vermittler" dazu holt!

Vielleicht hattest Du wegen Deiner Essstörungen einen Therapeuten , dem Du vertraust?
Den Du kennst.
Dem Du schon Sachen von Dir anvertraut hast?
Dem Du zutraust, dass er nicht Deiner Mutter oder Dir nur nach dem Mund redet, sondern ein vertrauensvolles Gespräch zwischen euch beiden vermitteln kann?

Bring Deine Mutter bitte dazu, euch beiden Hilfe zu holen!

Bevor aus einem unheilvollen Kreislauf

ein Teufelskreis wird!

Vielleicht nimmst Du gerade Deine Zuschrift an uns, um Deiner Mutter damit zu sagen, wie wichtig es Dir ist, mit ihr das Gespräch zu suchen?

Vielleicht nimmst Du die Antwort von uns, um euch beiden den Mut zu geben, einen fähigen Therapeuten zu Rate zu ziehen, der euch beide aus Deinem "Kreisverkehr der Gefühle" die Ausfahrt freimacht?

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter von ganzem Herzen,

dass ihr zueinander findet!


Alles Liebe,

Bernd