Problem von Louisa - 14 Jahre

Suizidgedanken

Hallo liebes KuKa-Team
ich fühle mich leer und unwichtig. Meine Trauer zerfrisst mich täglich und am liebsten würde ich mich sofort umbringen. Ich kann seit einer immunschwächenden Krankheiten kaum noch zur Schule gehen. Seitdem habe ich kaum noch Kontakt zur Aussenwelt. Mein Vater starb vor 2 Jahren nach einem langen, quallvollen Kampf. Dann starb er schließlich leise und ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Ich musste daraufhin in eine Klinik und wurde dort von meinem "Freund" begrapscht und zu sexuellen Handlungen gedrängt. schließlich wurde auch meine Mutter psychisch krank (Psychose) und ich hatte niemanden mehr. Ich weiß nicht wie ich mit all dem fertig werden soll. Bitte helft mir, denn auf andere Nachrichten, die ich an euch geschickt habe, wurde nicht reagiert. Vielleicht gab es ja auch wichtigere Probleme, aber egal.
Louisa

Monika Anwort von Monika

Liebe Louisa,

das sind ziemlich viele Schicksalsschläge auf einmal mit denen du da fertig werden musst.
Das würde sozusagen den stärksten Bullen umhauen!

Deshalb ist es auch nur zu vertsändlich, dass es dir im Moment echt dreckig geht.
Ich kann dir nur raten bleib nicht alleine mit deinem Kummer!!!
Such dir jemanden dem du vertraust, eine liebe Tante, ein Vertrauenslehrer und sprich über deinen Kummer! Verkriech dich nicht länger in deiner eigenen Welt sondern nimm wieder Kontakt zu deinem Umfeld auf.

Zudem halte ich es für nötig dir auch professionelle Unterstützung zu holen. Lass dir von Fachleuten wie Psychologen oder Ärzten helfen, die wissen wie man seine Trauer und seine Probleme bewältigen kann. Außerdem brauchst du sicher auch Hilfe die sexuellen Übergriffe zu verarbeiten.
Vielleicht wäre es sogar sinnvoll dir eine kleine Auszeit zu gönnen, von deinem alltag wegzukommen und eine stationäre Therapie in einer Klinik zu machen. Ich weiß du hast damit eine schlechte Erfahrung gemacht aber es gibt mehr als eine Klinik!
Was dir auch helfen könnte wäre eine Gruppe in der du dich mit anderen Kindern und Jugendlichen treffen kannst, die auch einen Elternteil verloren haben. Frag mal bei deinem Hausarzt nach oder schau im Internet ob du so eine Gruppe in deiner Nähe findest!

Du fühlst dich im Moment bestimmt sehr alleine - denn auch dein zweiter großer Halt deine Mutter hat das alles nicht verkraftet und ist krank geworden.
Aber du bist noch ein Kind und kannst das alles nicht alleine tragen. Wo wohnst du denn jetzt? Kümmert sich deine Mutter ausreichend um dich? Gibt es andere Verwandte die dich unterstützen können? Oder Nachbarn? Jemanden der für dich da ist und dich auf deinem Weg begleiten kann?

Bleib also bitte nicht alleine sondern hol dir so viel Hilfe wie du bekommen kannst! Es war schon ein erster wichtiger Schritt dass du uns geschrieben hast und das zeigt mir auch, dass du gerne weiterleben möchtest. Aber es zeigt auch, dass du Hilfe benötigst mit deinen Schicksalsschlägen klar zu kommen!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft - es wird nicht von heute auf morgen alles gut sein - aber schenk dir selbst eine Zukunft und kämpf dafür, dass es besser wird!
Du kannst auch gerne jederzeit nochmal schreiben, wenn du gerade ein Tief hast und etwas loswerden möchtest - manchmal hilft es ja auch schon ein bisschen wenn man sich was von der Seele schreiben kann.

Alles Gute und liebe Grüße
Monika