Problem von anonym - 25 Jahre

Was is blos los?

Es ist eine doch wirklich sehr lange Story die ich euch nun mal mitteilen will, weil ich enfach nicht mehr weiter weiß:
Ich glaub meine Leidensweg begann schon 9 Monate vor meiner Geburt. Meine Erzeugerin wurde von meinem Erzeuger vergewaltigt und wurde darauf hin schwanger. Das Resultat, dieser Tat war ich. An die ersten 2 Jahre meines Lebens kann ich mich natürlich nicht erinnern, die ersten wirklichen Erinnerungen setzten so ab ca 2.5 Jahren ein. Ja vielleicht doch nicht ganz so früh aber ich denke es war so.
Meine erste Erinnerung die ich habe ist, wie ich auf einem Stuhl in der Küche vorm Herd stand und versucht habe mir was zu kochen weil ich unglaublichen Hunger hatte.
Die Nachfolgenden Erinnerungen sind teilweise Bruchstückhaft andere Komplexer, z.B wohnte ich mit meinen Geschwistern zusammen in einem Zimmer, 2 wahren es. 1 jüngere Schwester und ein etwas älteren Bruder.
Ich bekam irgendwann mal zu Weihnachten ein kleinen gelben Plüschteddy geschenkt, ich hab ihn immer noch sehr gut vor Augen, ich weiß auch gar nicht wieso, aber ich habe dieses Ding geliebt ohne Ende. Jede Nacht hab ich damit geschlafen und es gekuschelt und nicht mehr hergegeben.
Naja ein Jahr später wurde mein Teddy, mein ein und alles an ein anderes Kind weiter verschenkt, natürlich ohne mich zu fragen.
Ich war super traurig darüber, natürlich.
Ich bekam auch immer wieder von meinem Erzeuger schläge, seit dem ich 3 war. Aufgehört hatte es mit 6, als meine Erzeugerin in eine andere Stadt geflohen ist. Viele deser Prügelattacken hab ich noch immer im Gedächnis, zb ein Biss ins Gesicht, als ich beim Kickerspiel verloren hatte. Ich konnte kaum über den Tischrand gucken, oder harte Schläge ins Gesicht und auf den Körper weil ich damals mal 10 Mark verloren hatte. Sollte für meinen Erzeuger Bier am Kiosk holen, wohlbemerkt, das ich noch immer unter 6 Jahre war. Es gab auch sexuelle übergriffe eines Freundes oder bekannten meines Erzeugers, ich glaub es ging nicht bis zum eindeutigen Akt, aber schon recht nah. Ich weiß auch noch, das das Jugendamt von der häuslichen Gewalt wusste, allerdings nie wirklich sehr viel tat ,außer einmal die Woche eine Sozialarbeiterin zu schicken mit der ich was unternahm, schwimmen gehen oder ein Kostüm zu Fasching basteln. ( Ein Zorrokostüm, Mantel und Gesichtsmaske wurden selbst genähnt und gefärbt, daran erinnere ich mich sehr genau)
Naja irgendwann hat meine Erzeugerin den Entschluss gefasst und ist in eine andere Stadt gezogen, meine kleine Schwester nahm sie sofort mit, ich war schon 6 und somit in der Schule und wurde dort vom Jugendamt angerufen und gefragt wo ich hin wollte.
Ich wurde allen ernstes gefragt wo ich hinwollte, zu wem.
Tags drauf wurde ich vom Jugendamt abgeholt, und in die neue Stadt gefahren. Wir kamen zuerst in einem Frauenhaus unter woe wir auch 1 Jahr lebten, bis kurz nach meinem 7. Geburtstag. Aber auch in dem Frauenhaus gab es übergriffe sexueller Natur. Mir gegenüber.
Wir wohnten dann irgendwann in einer bescheidenen Wohnung, mit nem kleinem Vorgarten in einer Hochhaussiedlung.
Von dort wurde ich jeden Tag mit nem Bully zur Schule abgeholt und wieder Heim gebracht.
Aber zu dieser Zeit fing mein "Leben" erst an. Ich schlug mich durch die Grundschule, ich fing an zu rauchen mit 9, ich klaute was das zeug hielt, schwänzte die Schule und macht jeden Blödsinn den man machen kann.
Ich beklaute sogar meine Erzeugerin und Geld für Zigaretten zu haben. Hatte sie keines mehr, hab ich auch Stummel geraucht, es war mir egal. Eines Tages musste ich dann mit meiner Erzeugerin vor das Familiengericht, wo entschieden wurde das ich als schwer erziehbar galt und somit in ein Heim musste.
Also kam ich in ein Kinderheim, 20km weit von zu Hause entfernt. Aber ich besserte mich, ganz im gegenteil. Meine Eskapaden gingen weiter, ich schwänzte, ich prügelte mich, fing an Dinge zu zerstören (scheiben eines Buses einwerfen und sowas).
Ich wurde für dieses Heim untragbar und wurde nach nur ca 9 Monaten wieder entlassen und war nun 2 Monate zu Hause.
Nach diesen 2 Monaten kam ich am 02.07.1998 in ein anderes Kinderheim, die Regeln waren um einiges strenger, die Strafen natürlich härter.
Ist man zb abgehauen, so wurde einem die Kleidung weggenommen und man musste im Schlafanzug rumlaufen und durfte nich mal das Hauptgebäude verlassen.
Ich änderte mich die ersten 4 Jahre kein bisschen, wurde sogar wieder schlimmer.
In der Stadt wo das Heim ansässig war/ist, habe ich einen Ruf gehabt. Der brutale Schläger, ich war da 9 und das ging bis 13 so. Kurz bevor ich 14 Jahre wurde und auf eine andere Gruppe heimintern kam, wurde cih ruhiger, ich war ab jetzt ja strafmündig, das wusste ich genau. Auf dieser anderen Gruppe lernte ich eine Erzieher kennen den scheinbar wirklich was an mir gelegen war. Er zeigte mir, wie man sein Gehirn nutzt, wie man lernt und wie ich erkenne was nun gut ist und was schlecht. Ich lernte ein paar schöne Dinge kennen, wie Urlaub machen, Spass haben aber auch nur als Deckmantel.
Nennen wir diesen Erzieher doch mal Mr.X.
Mr. X half mir bei vielen Dingen, auch in seiner Privatenzeit, meldete mich beim DLRG an, wo ich mein Rettungsschwimmerschein machte, um danach in den örtlichen Kanu Club zu gehen.
Dort hatte ich zum ersten mal Leute die ich mag, mit denen ich etwas gleich hatte: Das Paddeln. Wir waren viel unterwegs, auf der Oker in Tschechien usw, man sollte meinen es war ne schöne Zeit bis darauf das sich Mr.X immer wieder an mir vergang, sexuell. Zu jener Zeit dachte ich noch, es wäre normal, das er das verlangen kann, das ich es ihm schuldig wäre, bei allem was er für mich getan hat. Das ganze gint über Jahre so, bis ich mit 16 in eine Wg kam, außerhalb des Geländes, fern seiner Zugriffe. Ich könnt über dieses Thema noch Seiten füllen, aber ich will es mal kürzer halten:
In der Wg sollte man eigenständig leben, einkaufen usw usf, ein paar Konfrontationen gab es auch hier, aber die sind nicht von Belangen:
Mit 16 wurde ich wieder in die Gesellschaft reintegriert, als Therapiert und "geheilt".
Ich musste wieder zu meiner Erzeugerin ziehen, da ich noch minderjährig war, und das tat ich auch die ersten Monate: Meine Erzeugerin hat nie in ihrem Leben gearbeitet und ist auch geistig zurück geblieben. Kurz bevor ich 18 wurde zog ich aus, in eine Wg. Bis ich 21 Jahre war, hab ich zu Hause eigentlich nur abgegammelt und nicht getan, kein Job keine Schule oder sonst was.
Ich Wurde zur Musterung gebeten und als tauglich eingestuft, aber den Dienst an der Waffe verweigert. Ich machte Zivildienst und mein Leben ging berg auf. Nach dem Zivi war ich 2 Monate arbeitslos, beschloss dann aber in einer Zeitarbeitsfirma anzufangen wo ich 1 Jahr blieb. Ich hatte endlich etwas Geld, konnte mir mein erstes Auto leisten und war doch recht zufrieden. Nur mit der Liebe haperte es noch etwas. Man könnte meinen ein ganz normaler Jugendlicher der etwas Pech im leben hatte.
Ich bekam nach der Zeitarbeitsfirma sogar eine Ausbildungsstelle zum Gärtner, in der ich jetzt noch bin.
Und worum es eigentlich geht: Ich bin nun mitte des 2. Lehrjahres und die Luft ist raus, die letzten 1.5 Jahre hab ich wirklich extrem viel gearbeitet, sogar Samstag und Sonntag und nebenbei noch viel.
Vor einem halben Jahr lernte ich dann ein Mädel kennen, und wir trafen uns öfters. Manchma kam ich von der Arbeit heim, ging zu ihr lag mich kurz auf Ihre Couch und schlief sofort ein, weil ich mich wohlfühlte. Das ganze ging über 2 Monate oder so, so, und ich dachte wirklich wir wären zusammen.
Ich bin richtig aufgeblüht, ich war glücklich wie niemals zuvor, ich hätte alles getan. wir verbrachten jeden Tag miteinander, auch wenn es nur 10 min. waren. Hauptsache zusammen. Wir hatte auch sehr viele Gemeinsamkeiten. Doch eines Tages kam die Überraschung, sie sagte mir, das sie keine Gefühle für mich hätte, und das sie nicht sehen würde das es klappen würde mit uns. Sie meint sie müsse ihr Leben auf die Reihe bekommen, ich wäre nur eine Ablenkung, sie macht auch ne Lehre, es würde ihr momentan einfach nicht passen.
Kurz darauf hab ich mitbekommen, das sie sich mit einem Klassenkameraden von mir trifft und ich bin fast ausgerastet.
Ich hab in meinem Leben noch niemals Alkohol getrunken, aber nun war ich kurz davor.
Ich rief meinen besten Freund an, den ich damals in der Wg kennen lernte, er kam sofort dabei und hat einige Sachen verhindert, die sehr schief laufen hätten können.
Zb das ich anfange zu trinken, oder mir den Kollegen vornehme.
Seit dieser Zeit geht es mir eigentlich ziemlich dreckig, ich wurde sogar krank mit 40°C fieber (ging trotzdem weiter arbeiten) doch der Arzt fand nie was.
Ich hab seit dem das Gefühl, gebrochen zu sein, mittleriwele springe ich von einem Bett zum anderen und weiß einfach nicht weiter. Es is in jeder Situation bemerkbar. Heute in der Schule sollte ich 2 Arbeiten schreiben, tat ich auch, nur nicht so wie ich sollte. Ich überlegte nich sonderlich viel, ich schrieb irgendwas hin, nebenbei machte ich mir eine Liste von Teilen die ich für mein Räder brauche usw. Ich bin Grade echt nicht motiviert zu gar nichts.
ich weiß auch nichts was ich machen soll, es ist mir aber auch egal grade.
Meine Zwischenprüfung hab ich in den Sand gesetzt, und sogar schulisch bin ich von Klassenbester, mit abstand zum wohl schlechtestens gerutscht dieses jahr.

Ich weiß einfach nicht mehr was mit mir los ist.
Kann mir das vielleicht irgendwer mal sagen?

Dana Anwort von Dana

Hey, lieber Unbekannter!

Alleine für deinen letzten Satz könnte ich dich schon umarmen und knuddeln.
Du hast viel erzählt - dir ist unglaublich viel SCH... passiert...und du fragst dich wirklich, was mit DIR los ist...

Und ich glaube, da liegt der Hund begraben.

Mit DIR ist alles in Ordnung. Wenn ich lese, was dir alles Schlimmes widerfahren ist und wie du es immer wieder geschafft hast, da rauszukrabbeln und trotzdem irgendwie wieder Spaß am Leben zu finden, dein Leben zu ordnen, zu versuchen, in "normalen" Bahnen zu denken und zu handeln, zolle ich dir den absolut höchsten Respekt.

Du bist ein toller Mensch.

Und ich sage das, trotz des Wissens, dass du geprügelt hast, dass du gestohlen hast, dass du nichts ausgelassen hast, um negativ aufzufallen.

Du bist ein toller Mensch.

An deinem Beispiel kann man sehr gut sehen, wie sehr fehlende Liebe, fehlende Bestätigung und fehlende Zuwendung einen Menschen prägen kann. Du hast insgesamt einfach nur nach Liebe geschrieen. Nicht nur nach Liebe, die du erhalten wolltest, sondern auch nach Liebe, die du eigentlich zu geben gehabt hättest. Der gelbe Teddy von damals hat diese Liebe symbolisiert. Er war Nähe, Liebe und Zuwendung in einem. All das, was dir fehlte. In deinem Leben sind unglaublich viele Fehler gemacht worden. Aber eigentlich nicht wirklich von dir, sondern von deinen Erzeugern, deinen Erziehern und vom Jugendamt. Du hättest gleich von Anfang an in eine Pflegefamilie gemusst, die dich liebevoll fördert, ich wundere mich immer wieder, warum das JA so lange wartet, bis mal was passiert.

Aber um das JA soll es hier ja jetzt nicht gehen, sondern um DICH. Und nur um dich. Denn du bist wichtig.

Du hast bisher anscheinend nur Nettigkeit erfahren, wenn daran auch (sexuelle) Bedingungen geknüpft worden waren, was verwerflich ist. Wie soll ein Jugendlicher sich denn zu einem normal-selbstbewussten Erwachsenen entwickeln, wenn die Erwachsenen ihm SO etwas vorleben? Du hast dir daraufhin Ventile gesucht, um Aggressionen, Wut und Enttäuschung rauszulassen, warst gewalttätig, hast niemanden an dich rangelassen. Trotzdem hast du immer wieder dein Leben versucht, in den Griff zu bekommen, wirklich aller Umstände zum Trotz. Und das ist etwas, das vielleicht neben deinen Talenten und deiner Klugheit mit dein größtes Potential darstellt. Du bist jemand, der anscheinend die große Stärke und Kraft besitzt, trotz diesen ganzen Mists immer wieder aufzustehen und weiter zu machen. Das ist der Wahnsinn, wirklich! Viele wären schon viel früher umgefallen!

Dazu kommt, dass du ehrlich zu dir selbst bist und siehst, was alles passiert ist, auch nichts beschönigst oder dich als das "totale Opfer" hinstellst, oder die Schuld immer nur bei anderen Menschen suchst, obwohl du hier alles Recht der Welt hättest, das genau SO zu sehen!

Kommen wir zur aktuellen Lage:
Du hast alles schön im Griff gehabt und bist auch beruflich in die für dich gute Richtung gegangen. Dann kam diese Freundin, die du schon für "deine Freundin" gehalten hast, wo der Beziehung aber noch die letzte Definition fehlte. Diese Freundin sagt dir nun, dass sie an dir kein Interesse hat und du merkst, dass ihr Interesse einem Anderen gilt. Die Art und Weise, WIE sie dir das beigebracht hat (Lügen, dass sie Zeit fürs Lernen braucht) beweist nur, dass SIE nicht in der Lage ist, ehrlich mit Dingen umzugehen und da ein dickes Defizit hat.

So eine Trennung, wenn man denkt, gerade laufe alles so toll, ist schon für jemanden, der keine Vergangenheit wie du hat, hart. Man wird einfach von einem Moment auf den anderen auf den Boden geschmissen. Das tut wirklich weh und das steckt keiner weg. DU hattest jetzt zum ersten Mal das Gefühl, dass da jemand ist, den du "gefahrlos" lieben kannst, jemand, der dir auch Interesse entgegen bringt. Und dann kommt sowas.

Also wieder das Problem: Liebe bekommen und Liebe geben ist nicht möglich. Sie wird zwar nicht missbraucht, aber sie wird nicht erwidert. Diese Zurückweisung passt einfach in dein bisheriges Lebensmuster und irgendwann sagt der Körper und der Geist: "Ey...es reicht...wir können nicht mehr stark sein!!"...und dann passiert das, was dir passiert ist. Du hast dich selbst runtergefahren auf eine Art "Standby" und nix geht mehr.

Das Problem: der einzige, der dadurch Schaden nimmt, bist du. Dir haben sich so viele Menschen in den Weg gestellt, haben dich behindert, GEhindert, haben dir Schaden zugefügt...und immer bist DU derjenige gewesen, der trotzdem einen Weg gesucht hat. Und nun hast du dich an den Wegesrand gesetzt und willst nicht weiter. Es ist verständlich, dass du da sitzt und einfach nicht weiter möchtest. Zu viel ist passiert.

Doch ich möchte dir gerne die Hand reichen, dich hoch ziehen und dir zeigen, was alles auf dem Weg noch wartet.
Auf diesem Weg wartet deine Ausbildung, dein Abschluss, dein Beruf (Gärtner...was für ein schöner Beruf!!), die Freiheit, auch mal Dinge zu tun, die du möchtest, was momentan noch nicht so möglich ist, weil die Schule und das Lernen dich zu sehr binden, mit Sicherheit steht da auch irgendwann eine neue Liebe und Freundschaft zu Menschen, die das Leben mit dir teilen. Ich habe meine besten Freunde während des Studiums kennen gelernt und dann noch einen vor ein paar Jahren und einen gerade vor ein paar Monaten. Menschen, die plötzlich in dein Leben treten, die es verändern, es bereichern...es gibt sie und sie kommen völlig unerwartet.

Du hast so viel mitgemacht, bleib jetzt bitte nicht da sitzen, sondern sei dir selbst erstmal der Nächste. Du bist es wert, später ein Leben zu führen, das NUR dir gehört. Du bist es wert, die Möglichkeit zu bekommen, Dinge zu tun, die du tun möchtest. Du bist es wert, vor allem auch ein gesichertes Leben zu führen und zu merken: "Jawoll, ich kann was." Und das alles gelingt nur, wenn du dich jetzt nicht aufgibst.

Die Absage deiner Freundin hat dich zurück geworfen, das ist völlig normal. Schäme dich deshalb nicht und denke nicht, dass du eh nichts taugst. Denn das ist eindeutig nicht wahr. Du bist ein intelligenter Kopf und HAST Potential.

Eine Hilfe, die du in Anspruch nehmen solltest, ist eine Therapie. In dieser Therapie sollte es um Vergangenheitsbewältigung gehen und um die Stärkung im Alltag. Du musst erst lernen, wie toll du wirklich bist. Und ein Psychotherapeut kann das mit dir erarbeiten. Ich weiß, du hattest schon eine Therapie, aber die hatte ja ganz andere Inhalte und hatte nichts mit dem zu tun, was jetzt aktuell dran ist, denke ich mal. Dazu kommt, dass du jemanden brauchst, dem du vertraust und nicht jemanden, der dir aufgedrückt wird. Therapeuten in deiner näheren Umgebung findest du durch Google (Stichwort Psychotherapie + dein Wohnort) oder durch das Telefonbuch. Geh einfach hin, stell dich vor und bitte um ein Erstgespräch. Geh zu so vielen Therapeuten wie möglich, denn du hast das Recht, dir den (oder die) auszusuchen, der/die dir am meisten zusagt und wo du merkst, dass du Vertrauen fassen kannst. Du kannst einfach hingehen, das wird dann mit der Krankenkasse abgerechnet. Achte nur drauf, dass die Psychotherapeuten eine Kassenzulassung haben, damit du nichts privat zahlen musst. Die Therapie sollte die nächste Zeit dein Leben begleiten, denn ein Fachmann/eine Fachfrau kann dir Fragen beantworten, ist nah an der Sache dran, kann Zweifel aufheben und dir den nötigen Schubs geben, den du brauchst. Ein Therapeut kann helfen, dich unterstützen, dir Zielsetzungen geben, die dir gerade fehlen. Und du wirst merken, wie viel einfacher es wird, wenn jemand da ist, der dir auf deinem Weg immer mal wieder an die Seite tritt und mit geht.

Ja, dieses Mädchen hat einen Anderen, aber deshalb bist du nicht schlecht. Durch deine Vergangenheit wird dir das aber impliziert ("Aha...wieder dasselbe. Ich werde abgesägt, ich bin einfach nichts wert...ich verdiene anscheinend keine Liebe...") und diese Gedanken kommen von ganz alleine. Dabei kann es sein, dass sie einfach nur gemerkt hat, dass das so nicht so ganz passt zwischen dir und ihr, mehr muss da gar nicht dabei gewesen sein.

Von daher möchte ich dich eindringlich bitten, meinen Rat zur Therapie ernst zu nehmen und das mal auszutesten. Nicht, weil DU ein Problem hast, sondern weil dir viele andere Menschen zum Problem geworden sind und sich nachhaltig auf dich und deine Motivation im Leben auswirken.

Lass das nicht zu! Du bist viel mehr wert!

Ich würde mir etwas wünschen. Ich würde mir wünschen, dass du gleich morgen loslegst, dass du deine Arbeiten wiederholst (sofern das geht), dass du für dich wieder anfängst, das Leben zu gestalten und deine Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Und wenn dir das gelingt und wenn du dann Gärtner bist...dann schreib hier nochmals her - und ich antworte dir mit voller Sicherheit. Denn mir liegt dein Weiterkommen sehr am Herzen.

Ich werde drauf warten und bin sicher, dass ich von dir noch etwas hören werde. =)

Alles, alles Liebe!

Dana