Problem von Rene - 17 Jahre

Depression

Hi ich bin Rene 17 Jahre alt.
Nun zu meinen Problem ich habe zurzeit eine Lehrstelle in meinen Traumberuf alles in meinen Leben ist eigentlich perfekt gute Freunde kein Stress mit Familie passt alles,trotzdem bin ich depressiv war schon beim Arzt bekam Tabletten verschrieben.
Mein Problem ist nur bin schon seit vier Wochen in krankenstand da ich es durch die Depression nicht mehr in die Arbeit schaffe.
Laufe in Gefahr meinen Job zu verlieren was soll ich tun?

Ps sowas wie Gesprächsterapien mag ich nicht.

Florian Anwort von Florian

Hallo Rene,



Depressionen entwickeln sich meist dann, wenn ein Mensch seine negative Gedanken, negative Gefühle oder Probleme versucht zu verdrängen und nicht zu akzeptieren. Dabei wird bewusst versucht stehts an der Vorstellung eines glücklichen und zufriedenen Lebens festzuhalten und keine schlechten Gedanken zuzulassen. Diese schlechten Gedanken haben allerdings immer eine Daseinsberechtigung: Angst soll vor Gefahren schützen, Wut soll motivieren und den Körper aktivieren, Frust soll uns Fehler vor Augen führen, Trauer zeigt uns Verluste an und schlechte Laune soll uns auf Mängel in unserem Leben hinweisen.
Werden diese Gefühle nun ignoriert und somit nicht behandelt, stauen sie sich auf. Sie sind nachwievor da und haben nun eine immense Kraft. Um dieses Gefühl weiter zu verdrängen, verbrauchen wir nun Unmengen an Energie. Schließlich haben wir nicht mir diese Energie und diese Gefühle kommen mit all ihrer gesammelten Kraft auf uns zu und überrollen uns. Die Folge sind psychische Krankheiten wie etwa Depressionen. So auch in Deinem Fall.


Um nun solche Depressionen zu behandeln mögen Tabletten vielleicht hilfreich sein, diese behandeln jedoch nur Symptome und in akkuten Fällen und selbst das wohl nicht einwandfrei, wenn man berücksichtigt, dass Du trotzdem krankgeschrieben wurdest. Viel wichtiger ist es aber den Grund der Krankheit zu behandeln.
Dazu muss sich von dem in unserem Kulturkreis beliebten Denkansatz gelöst werden, dass unser Leben nur aus Glück und Zufriedenheit bestehen sollte. Wie eingangs bereits erwähnt haben negative Gefühle einen Grund für ihr Dasein, somit sind sie natürlich und damit auch Teil unseres Lebens. Ob wir das wollen, richtig finden oder ob es in unsere Weltanschauung passt ist dazu unerheblich. Negative und schlechte Gedanken haben ihre Aufgabe und sind damit nicht entbehrlich sondern ein fester Bestandteil des Lebens genauso wie auch die guten Gedanken. Das muss toleriert und akzeptiert werden.

Erst mit dieser Akzeptanz dieser Gefühle kann auch die schlechte Seite des Lebens und die dadurch resultierenden Ereignisse, wie der Tod eines nahen Bekannten, der Verlust des Arbeitsplatzes oder auch eine Krankheit, besser angenommen werden. Die Gefühle werden zwar nach wie vor vorhanden sein, aber ihnen wird an Intensität genommen und damit kann auch angemessener darauf gehandelt werden, wenn es der Fall erfordert. Das schafft nicht nur neue Akzeptanz, sondern auch neue Energien und hilft bei der Bewältigung weiterer Probleme. Eine Depression kann in diesem Zustand gar nicht mehr erst entstehen bzw. ist zu diesem Zeitpunkt bereits wieder verschwunden.



Um all das erreichen zu können und diese Akzeptanz gegenüber negativen Gefühlen zu erhalten, kann eine sog. "Akzeptanz- und Commitmenttherapie" helfen. Darin wird zunächst auf Abstand zu den eigenen Gefühlen gegangen und damit ein einigermaßen neutralen Blick auf seine Gefühl und sein Verhalten zu bekommen. Es wird auch versucht die eigene Wahrnehmung mehr auf die Gegenwart und den gegenwärtigen Moment zu richten. Das hilft dabei die besagte Akzeptanz zu erhalten.
Diese Therapieform kann von Psychotherapeuten angewandt bzw. verlangt werden (vorher nachfragen ob derjenige dies auch anbietet wäre angebracht). Sie ist weniger auf Gespräche im Sinne der sonst üblichen Psychotherapien aus. Hier ist der Therapeut eher derjenige der die Technik weitergibt bzw. lehrt und dann regelmäßig durch Nachfragen kontrolliert, ob die Therapie Wirkung zeigt.


Ich hoffe Dir mit dieser Antwort gut gedient zu haben und wünsche Dir in jedem Fall eine baldige Genesung.


Alles Gute

Florian