Problem von Rafael - 17 Jahre

Freundin Psychisch am Ende und ich komme in der Beziehung nicht mehr klar

hey liebes Kummerkasten-Team,

erst mal total genial und richtig toll was Ihr hier alles leistet.

leider habe auch ich ein dringendes Problem wo ich alleine ohne Hilfe leider nicht weiter komme. Ich bin seit einem halben Jahr mit meiner Freundin Larissa zusammen und eig. seit dem total glücklich. Doch jetzt mit der zeit ist die Beziehung für mich nicht mehr das was sie einmal war. Larissa ist was das Thema Beziehung eine Person die sehr viel zeit am liebsten den ganzen tag mit mir verbringen möchte doch ich kann das einfach nicht ich bin ein mensch der selber auch einfach mal raus will mit seinen Kollegen mal mit dem Motorrad ne runde drehen will oder auch einfach einmal was anderes tun will wie immer nur im bett zu liegen und tv zuschauen. Sie selbst hat keine wirklichen freunde und ist auch selbst sehr schnell verletzt und bricht auch gleich in tränen aus wenn ich dann einmal in der Woche nicht zu Ihr kann. Und genau das (diesen Druck) kann ich einfach nicht mehr ertragen wir streiten fast nur noch... Gut jetzt würde vielleicht Schluss machen in fragen kommen denn liebe kann man das auch nicht mehr nennen doch leider ist Larissa psychisch von der Familie die sie auch komplett alleine lässt sie nicht unterstützt und auch nicht für sie da ist total angeschlagen und weint fast jeden Abend heimlich im Bett. Sie selbst war schon beim Psychiater der sie eig. in eine Klinik einweisen wollte doch sie nicht zugestimmt hat. Sie redet die ganze zeit von "Mich braucht doch sowie so keiner außer du also was will ich auf dieser Welt noch" und lauter so Sachen bei denen man schon halbe Selbstmord Androhungen wahrnehmen kann. Wo ich dann auch bei meinem Problem bin ich komm einfach nicht mehr klar und wenn ich jetzt Schluss machen würde wüsste ich nicht was sie sich antun würde.

ich hoffe klar die Problematik wurde klar :/ im Endeffekt ist die Beziehung zu ende doch Schluss machen würde für sie wirklich eventuell ein Grund sein alles zu beenden...


danke schon einmal für die Antwort liebes Kummerkasten-Team und ich hoffe die Seite bleibt für immer erhalte weil ich denke das wird nicht das letzte Problem im leben sein bei dem Ihr mir sicher helfen könnt.

mfg Rafael

Monika Anwort von Monika

Lieber Rafael,

vorab ein Dankeschön für dein Lob an uns! Ich hoffe ich kann dir ein wenig weiterhelfen...

Das wichtigste vorweg: Du bist nicht für das Glück und das Leben deiner Freundin verantwortlich!
Auch wenn es sich so anfühlt und du natürlich nicht willst, dass es ihr schlecht geht aber du kannst nur zu einem bestimmten Grad etwas dazu tun - letzendlich liegt es allein in der Hand deiner Freundin wie sie ihr Leben weitergestaltet!

Offenbar sieht sie ja selbst zumindest teilweise, dass sie etwas ändern muss und hat bereits den Weg zu einem Psychiater gefunden. Ich finde was du jetzt tun kannst ist, sie in ihrem Worhaben zu unterstützen! Eine Klinik macht natürlich Angst und da sie auch keine Unterstützung von ihrer Familie hat wäre es bestimmt hilfreich, wenn sie wüsste, dass zumindest jemand an sie denkt und für sie da ist.

Ich weiß im Moment spielst du eher mit dem Gedanken Schluss zu machen. Was ich aus deiner Mail aber auch heraushöre ist, dass das daran liegt, dass es dir im Moment einfach zu viel wird. Der Druck von deiner Freundin, dass du der einzige bist und für sie dasein sollst belastet dich verständlciherweise sehr. Doch dieser Druck hängt wiederum mit ihrer seelischen Verfassung zusammen. Und vielleicht gibt es ja die Chance, wenn sie sich helfen lässt, dass ihr beide auch wieder zueinander findet. Wenn sie es schafft ihr eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, auch mal etwas alleine zu unternehmen und sich im Bezug auf ihre Lebensunlust und ihre problematischen Familienverhältnisse Hilfe holt kann ich mir vorstellen, dass sie wieder zu dem Mädchen wird, in das du dich verliebt hast. Dann bist du nicht mehr ihr einziger Lebensinhalt und der Druck der auf dir lastet könnte wieder verschwinden.
Denn im Moment steckt ihr in einem Teufelskreis. Deine Freundin hat Angst, dass du sie alleine lässt und klammert sich an dich und je mehr sie klammert desto mehr willst du weg, weil du keine Luft mehr bekommst und desto mehr verstärkt sich ihre Angst dich zu verlieren etc.

Also falls du noch etwas Energie hast, dann versuch sie darin zu unterstützen und zu motivieren sich Hilfe zu holen. In einer Klinik oder bei einem ambulanten Therapeuten. Wenn du es noch schaffts als Freund und als Unterstützer da zu sein, dann glaube ich wäre das der richtige Weg für euch beide.
Du darfst ihr ruhig auch sagen, dass du im Moment sehr belastet bist, dass es dir wehtut sie so leiden zu sehen und dass sich etwas ändern muss!
Vielleicht kannst du sie zu den Terminen begleiten und ihr so die Angst davor ein bisschen nehmen. Zeig ihr, dass du an sie glaubst und euch eigentlich nicht aufgeben willst aber, dass ihr das nur gemeinsam schafft und sie auch etwas tun muss!

Zudem fände ich es für dich wichtig dir selbst jemanden zu suchen, mit dem du sprechen kannst. Die Situation ist belastend, der Rettungsanker für jemanden zu sein ist anstrengend, zermürbend und oftmals auch überfordernd. Daher würde ich dir raten, dich einem guten Freund, deinen Eltern oder auch einem professionellen Helfer, zum Beispiel in einer Beratungsstelle, anzuvertrauen. Bleib nicht alleine mit dem Druck der auf dir lastet!

Und wie gesagt letztendlich kannst du deine Freundin nicht retten, du kannst sie nur dabei unterstützen sich Hilfe zu holen!

Ich wünsche dir alles Gute
Monika