Problem von Curly - 29 Jahre

Kein Zusammenziehen wegen Mutter

Hallo,

ich habe ein grosses Problem und brauche mal einen neutralen Rat.
mein Freund und Ich sind zwar noch nicht lange zusammen,etwa 9 Monate.
Wir beide haben jeweils eine lange Beziehung hinter uns,aus denen wir beide als Verlierer herausgegangen sind.Ich wurde von meinem damaligen Freund verlassen,weil der Alltag uns beherrschte und er mich nicht mehr liebte.heute seh ich das gelassen,aber damals habe ich alles verloren.Mein Freund seine ex hat ihn von 6 Jahren 2 Jahre betrogen.
Wir haben uns durch einen Zufall kennengelernt und uns sofort verliebt.Wir sind seit dem ersten Tag unzertrennlich.

ich habe seit 3 jahren eine eigene Wohnung,was ich mir hart erarbeitet habe.
mir ist mein eigenes reich bzw meine selbstständigkeit sehr wichtig.

Ich habe mich noch nie bei einem Mann so wohl gefühlt wie bei ihm.nicht mal die Liebe zu meinem Ex kommt an die jetzige heran.

Im Januar verstarb der Vater meines Freundes plötzlich.
Seit dieser Zeit lebe ich tagtäglich an der Seite meines Freundes in seinem altem Kinderzimmer.Allmählich fällt mir die Decke auf den Kopf.
Ich lebe in einer Großstadt(nicht so groß wie berlin oder hamburg),und mein Freund lebt in dem Haus seiner Eltern in einem Kaff.

Ich hasse es hier zu sein.Ich kann mich nicht mehr um meine eigenen Dinge wie Haushalt kümmern,einfache Sachen wie Kochen oder Wäsche waschen.

ich liebe seine Mutter,aber ich will ein eigenes Leben mit ihm.Eigene Wohnung,Kinder..

Dann hat mein Freund auch noch einen Job in der Firma wo sein Vater arbeitete angenommen.Jede Mahlzeit die wir zu dritt einnehmen geht um den Job,was sein Vater da immer gemacht hat(sie redet davon als hätte sie selbst dort gearbeitet),oder wer in diesem Dorf was erzählt hat.
Ich kann mit so einem Dorfgetratsche nichts anfangen.

Probelem ist,als ich mal leicht angesprochen habe,endlich ein Leben zusammen zuführen,er sofort gemeint hat,er kann seine Mutter nicht alleine lassen in dem Haus.es gibt soviel zu tun(all das was sein vater erledigen wollte).
Ich solle nicht versuchen zu verlangen von ihm eine entscheidung zu verlangen zwischen ihm und seiner mom und mir..

Würde ich nie machen.ich habe selbst meinen vater verloren.
Ich bin aber auch der Meinung dass ich nicht stellvertretend für meinen dad stehn muss.

Mein Freund sein pflichtgefühl ist so gross,dass ich um eine gemeinsame zukunft fürchte.Bin ich egoistisch?

Er will mich heiraten,ein Kind mit mir...wie soll das gehen??
Wir haben keinerlei privatsphäre in diesem Zimmer..ich komm hier nicht weg,weil ich kein Auto besitze..

Ich halte das nicht mehr lange aus,will ihn aber nicht verlieren.
ich weiss er kann nicht alleine sein,brauch mich,aber will keine Dreiecksbeziehung führen.

Er meint,irgendwann ziehen wir zusammen,aber eben jetzt nicht.
wenns danach geht,kann er sie ja nie alleine lassen.die Kleine Schwester lebt auch weit weg,in bayern.

Ich weiss nicht mehr weiter...


Monika Anwort von Monika

Liebe Curly,

danke für deine Mail an uns ich, hoffe ich kann dir ein wenig helfen.

Ich finde du hast vollkommen recht, wenn du sagst, dass ein Kinderzimmer für zwei Erwachsene Menschen zu klein ist. Dann auch noch im Haus seiner Mutter, wo du dich erstens fremd und ausgeschlossen fühlen kannst und zweitens ihr nie wirklich alleine seid und euer eigenes Leben führen könnt. Dass dich das einengt und dass das zwangsläufig zu Konflikten führt ist nur zu verständlich!

Ich kann genau wie du auch nachvollziehen, dass ihn der Tod seines Vaters schwer getroffen hat und er nun für seine Mutter da sein will. Allerdings wird er nie seinen Vater ersetzen können, egal wie sehr er sich anstrengt und das soll er auch nicht.

Daher finde ich solltet ihr euch nochmal zusammensetzen und gemeinsam schauen wie es zu ermöglichen ist, dass er für seine Mutter da ist und dennoch sein eigenes Leben führen kann.
Ich glaube man kann auch für sie da sein ohne, dass ihr in seinem alten Kinderzimmer leben müsst.
Ich könnte mir verschieden Kompromisse vorstellen, zumindest als Übergangslösung.
Du schreibst du hast deine eigene Wohnung und deine Freiheit war dir immer sehr wichtig. Vielleicht könntest du ja weiterhin in deinem eigenen Heim wohnen und er kommt dich besuchen? Oder du kommst nur am Wochenende zu ihm und seiner Mutter. Ich glaube dann könntest du mit seiner Mutter auch viel leichter umgehen, weil du trotz allem einen gewissen Abstand habt und euch nicht immr auf der Pelle hockt.
Oder er spricht nochmal mit seiner Mutter und dei beiden finden eine Lösung wie er ihr trotzdem im Haus helfen kann, ohne dass er weiterhin bei ihr wohnen muss.
Arbeiten in Haus und Garten lassen sich ja auch mal abends oder am Wochenende erledigen.

Ganz wichtig finde ich, dass ihr miteinader in Kontakt bleibt. Sprich er soll wissen wie es dir geht und deinen Standpunkt, deine Gefühle, deine Sorgen und Wünsche verstehen und kennen und andersherum. Was ist jedem von euch wirklich wichtig und wie könnt ihr gemeinsam auf einen Nenner kommen, auf was könnt ihr vielleicht auch ertsmal verzichten?
Ich hoffe ihr findet dann einen Kompromiss mit dem ihr beide leben könnt - und in einem halben Jahr könnte man ja wieder neu verhandeln.
Denn es wäre zu schade, wenn ihr deshalb keine Zukunft haben solltet...

Alles Gute
Monika