Problem von Daniel - 21 Jahre

Ich glaube, es ist jetzt aus...

Hallo Leute,

Keine Ahnung, was ich mir davon erhoffe, hier mein Leid niederzuschreiben, ich glaube mir kann sowiso keiner mehr so recht helfen, die tollen Tage sind nun allesamt vorbei und liegen hinter mir in immer blasser werdender Erinnerung, kaum noch vorstellbar, dass ich jemals im Leben glücklich war, es wird alles immer schlimmer und schlimmer, es geht nicht mehr, ich wünsche mir nichts sehnlicher, als alles hinter mir lassen zu können.

Angefangen hat das ganze im September letzten Jahres, ich habe habe meine Berufsausbildung abgeschlossen, aber hatte noch keine Arbeitstelle gefunden, obwohl ich ein halbes Jahr zuvor mit den Bewerbungen schreiben angefangen habe. DIe Frustration und die Zweifel, ob die Ausbildung und mein Jobwunsch das richtige für mich waren, wuchsen zunehmens, immer und immer mehr.

Dann hatte ich Mitte November ein Vorstellungsgespräch, worauf endlich eine Anstellung folgte, worüber ich zu Beginn sehr glücklich war.

Aber die Freude über die Stelle hielt nicht lange an, schnell wurde mir klar, dass ich nur ein "Notbehelf" war. Nach nicht einmal 4 Wochen fingen die Probleme an, wurde durch die Kollegen und durch die Chefs gezielt unter Druck gesetzt und gemobbt, da ich ja im Gegensatz zu den Anderen aus dem Osten kam.

Erneut kamen starke Zweifel in mir auf, warum das ganze, warum habe ich ausgerechnet das Pech, was wollen diese westdeutschen Dreckschweine eigentlich von mir und so weiter.

Zum Schluss kreisten wieder Gedanken in meinem Kopf herum, warum ich diese Berufsausbildung gewählt habe und ob ich nicht vllt. sogar absolut ungeeignet bin für meinen Job. Auch hatte ich Angst, dass es mir bei einem anderen Arbeitgeber auch nicht viel besser ergehen würde.

Der Druck seitens meiner Chefs und Kollegen wuchs immer mehr, bis ich es nicht mehr aushalten konnte und dort von einem Tag auf den anderen gekündigt habe, ohne meine Eltern, die meine Probleme auf der Arbeit in der ersten Zeit kein bisschen verstanden, hätte ich ein ernstes Problem gehabt.

Darauf sind knapp 1,5 Monate vergangen, in denen mich wieder jede Hoffnung verlies, warum musste ich diesen sch*** Job auch erlernen..... .

Eines Tages bekam ich einen Anruf von meinem jetzigen Arbeitgeber, bei welchen ich bereits ein Praktikum zu Ausbildungszeiten absolviert habe, in welchem mir mitgeteilt wurde, dass eine Schwangerschaftsvertretung gesucht wird, zunächst befristet, aber mit Aussicht auf unbefristete Anstellung.

Natürlich habe ich sofort zugesagt und hatte keine Woche später schon meinen Arbeitsvertrag unterschrieben und die ersten Tage gearbeitet, ich war so unglaublich happy, weil ich wusste, dass ich schon immer dort hin wollte.

Inzwischen bin ich dort seit 7 Wochen tätig. Es ist immer wieder toll, morgens dort zu erscheinen.

Jetzt krieselt es im persönlichen Umfeld.
Erst haben wir uns alle mit einem gemeinsamen Freund zerstritten, jetzt spaltet sich unser Freundeskreis gerade, weil manche lieber zu ihm halten, der so viel kaputt gemacht hat. Dazu kommt, dass eine Freundin eine Ausbildung in einer entfernten Stadt machen wird, ein Kumpel geht mit ihr, um dort auch zu arbeiten und ein dritter wird dort studieren, die drei wollen zusammen in einer WG wohnen.
Die 3 spalten sich immer mehr von uns, von mir ab und es ist inzwischen schon selten, Kontakt mit ihnen zu haben, was mir besonders weh tut, weil ich bei ihr dachte, wir wären ziemlich gute Freunde, eine Zeit lang glaubte ich, mich in sie verliebt zu haben, aber damit habe ich schon längst abgeschlossen.

Das belastet so unglaublich stark meine Nerven, ich fühle mich dem Treiben hilflos ausgeliefert, kann nix tun, alles geht den Bach runter, alles, es scheint kein Halten zu geben.

Selbt auf der Arbeit belasten mich diese Dinge, unendlich viele Gedankengänge, die zu keinem befriedigendem Schluss führen, alle Wege führen in die hoffnungslose, innere Leere meiner Person, seit Wochen trage ich in mir keinen Funken Freude mehr , nur noch Gedanken an Abschied, Trennung, Hilflosigkeit, Versagen, Hass, Angst, Einsamkeit und den eigenen Tod.

Die Konzentration sinkt, mir unterlaufen Fehler bei der Arbeit, inzwischen hat es ein Gespräch gegeben zwischen meinem Chef, mit dem ich mich sehr gut verstehe, und mir.

Er meint meine Arbeit war am Anfang sehr gut, aber seit den letzten 2 Wochen kriselt es bei mir und dsas muss sich ändern. Ich gebe ihm da Recht, es muss sich ändern... Nur wie?

Jetzt sitze ich hier und schreibe diese Zeilen, alles in mir ist tot, nichts geht mehr, ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr, ich möchte so gerne sterben und tod sein, alles hinter mir lassen, dieses scheiß Leben beenden aber ich kann nichts tun, für Suizid fehlt mir der Mut, obwohl ich es mir so sehr wünsche.

Irgendwas hällt mich, aber ich weiß nicht was es noch ist, es ist nichts positives mehr in Aussicht für mich, sozial versage ich auf ganzer Linie und im Job auch, es ist alles aus, ich habe nichts mehr was mir Freude bereitet und mich innerlich am Leben erhällt, ich möchte sterben, so gerne sterben, alles ist kaputt, ich habe keine Hoffnung mehr da irgendwie wieder rauszukommen...

Hilfe ich kann nicht mehr!

Svenja Anwort von Svenja

Lieber Daniel,

Du hast sozial keineswegs versagt! Das kann ich Dir aus tiefstem Herzen versprechen!
Dir bedeutet die Freundschaft zu allen etwas, deshalb belastet es dich ja. Aber es liegt auch an den anderen, etwas für den Kontakt zu tun. Verabrede dich mit den 3 und sag ihnen, was dich so sehr belastet. Sag ihnen wie wichtig sie Dir sind und dass Du dich so schlecht fühlst, seit sie sich zurückziehen. Ich lese aus deinen Zeilen, dass Du ein gutes Herz hast und sensibel bist, sehr positive Eigenschaften, die manchmal aber auch viel Leid verursachen können. Du kannst, wenn Dir das lieber ist und leichter fällt, auch einen Brief schreiben und dich dort ausdrücken und deine Gefühle offenbaren und den Brief an einen der 3 oder kopieren und allen 3 geben.
Das wird bestimmt wieder werden. Vielleicht wird der Kontakt etwas weniger als wenn man sich jeden Tag treffen kann, aber das beendet noch lange keine gute Freundschaft. Aber auch dass welche Freunde weiter wegziehen tut weh, daran muss man sich erst gewöhnen. Macht gemeinsam aus, regelmäßig zu telefonieren oder Kurzurlaube gemeinsam zu vereinbaren.

Nicht aufgeben!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!