Problem von Janick - 23 Jahre

Mein Leben Teil 2

Hallo liebes KuKa-Team,
vor knapp drei Monaten habe ich euch schon mal geschrieben und muss euch auch ein großes Dankeschön für die warmen Worte geben.
Inzwischen war ich für eine knappe Woche in einem Krankenhaus und habe mich einem Rundum-Check unterziehen lassen: die Aussetzer sind tatsächlich von der Epilepsie und kommen besonders in Stresssituationen. Einerseits ist das gut zu wissen, was los ist, aber andererseits macht das ein neues Fass an Problemen auf, weil man Angst bekommt, dass das immer kommen kann...

Die andere Situation mit der Arbeit ist nicht viel besser geworden. Nach einigen Gesprächen mit dem Schwerbehindertenbeauftragten meines Arbeitgebers, dessen Vertreterin und anderen Personen habe ich zwar neue Kraft schöpfen können, aber dafür schmeißt mir meine Ausbildungsleiterin immer wieder Steine in den Weg. Inzwischen bin ich soweit, dass ich nur noch das Ende der Ausbildung herbeisehne, da sich auch die Leistung nicht wirklich gebessert hat. Es ist zwar mies, aber die Situation ist eine Art Zweifrontenkrieg. An der Stelle muss ich erneut meiner Familie und meinen Freunden ein großes Dankeschön aussprechen, die immer für mich da sind. Gestern kam ich übers Wochenende vom Lehrgang zurück und wurde stürmisch von unserer Hündin begrüßt, die sich wie wild gefreut hat; es ist schön, so geliebt zu werden...

Mein einziger Wunsch ist, dass dieser "Zweifrontenkrieg" endlich ein Ende findet und dass das Leben wieder lebenswert wird...

Janick

Dana Anwort von Dana

Hallo, Jannick!

Zuerst einmal ist es gut zu wissen, dass du nun gesundheitlich einen Weg nach vorne siehst, auch wenn natürlich Angst dabei ist. Aber ich weiß, dass Epilepsie wirklich gut medikamentös eingestellt werden kann und du lernst auch Anzeichen zu deuten, so dass man oft in der Lage ist, Anfälle oder Aussetzer vorher zu spüren und dann mit einem Medikament gegen zu wirken. Lass dich da bitte von deinen Ärzten weiter beraten und frage an, wie du alltäglich damit weiter umgehen kannst.

Was die Ausbildung angeht: da kann ich dir aus Erfahrung folgendes sagen: ein Wechsel tut manchmal Wunder. Es mag sein, dass dich das ein paar Monate kostet, aber es kann sein, dass die Noten steigen und du dich wieder gut fühlst. Ich habe damals angefangen zu studieren und fühlte mich MEHR als unwohl dort, wo ich war. Das ging bis zum Mobbing durch die stellvertretende Direktorin, hin zu völligem Selbstzweifel, ob das überhaupt das Richtige für mich ist. Ich brach ab, ich wechselte...und plötzlich lief alles wie geschmiert! Ich hab einen Einserschnitt hingelegt, wo ich vorher eine drei vor dem Komma hatte (ich war wie zugeschnürt). Ich möchte dir natürlich nicht "reinquatschen", aber eine Ausbildung, die man nur "absitzt" und sich "durchleidet", das ist doch nix...und wenn dann die Noten nicht stimmen und du später Probleme hast...da würde ICH lieber ein paar Monate oder ein Jahr dranhängen, dafür aber wechseln und woanders weiter machen. Ist aber nur eine Idee.

Ich denke halt, deine Gesundheit und deine seelische Balance gehen erst einmal vor. Aber es ist dein Leben und du musst überlegen, wie du es machen willst.

Alles Liebe - und wenn noch Fragen offen sind, frag ruhig.

Dana