Problem von Lisa - 18 Jahre

Hilflos

Hallo,

ich mache jzt seit einiger zeit meine Ausbildung zur Verkäuferin.
Anfangs war alles ok.
Aber so mit der Zeit merke ich das meine Chefs, oder bzw. denke ich das meine Chefs mich aus der Filiale raus haben möchten. Meine Ausbilderin spricht nicht wirklich mit mir & allgemein schließen sie mivh alle aus!
Mir kommt es so vor als müsste ich alles können & meine Chefin meckert bei jeder Kleinigkeit. Ich mache einige Fehler & hasse mich dann dafür selbst. Ich bin dann so traurig, ich muss bei jeden Heimweg erstmal richtig weinen.
Mittlerweile wird mir schon richtig schlecht von dem Gedanken dort jeden Tag hinzu müssen. Heute habe ich ein Fehler gemacht den ich mir nicht erklären konnte. Ich bin Nachause gegangen und musste so wie fast jeden Tag erstmal die halbe Nacht weinen.
Ich würde die Ausbildung abbrechen, aber das soll die letzte Möglichkeit sein.
Nachdem ich einen Fehler gemacht hatte, meinte meine Chefin, dass es so nicht weiter geht & ich noch in der Probezeit sei & sie mich auch kündigen könnte. Also warum noch hingehen?
Ich strenge mich doch so an, aber meine Chefin verlangt immer das ich alles perfekt kann & das kann ich nicht.
Ich bin mittlerweile schon so seelisch fertig das ich in gar nichts mehr das gute sehe, ich bin unzufrieden mit mir selbst, ich bin nicht glücklich, ich lache nicht, nichts.
Ich bin eigentlich ein sehr starkes Mädchen das schon einiges geschafft hat, aber irgendwie schaffen ich es nicht mehr. Meine Eltern unterstützten mich, aber wenn Ich meine Ausbildung wirklich abbrechen sollte, dann würden sie ausrasten. Da ich auch schon eine eigene Wohnung habe. Meine Eltern bzw. mein Vater versteht nicht wie ich immer wieder Fehler machen kann.
Er ist auch nur am meckern.
So richtig Unterstützung habe ich doch nicht.
Ich hoffe auf Hilfe.

LG, Lisa.

Anwort von Stephanie

Liebe Lisa,
schön, dass du uns schreibst!
...mir ist es ein großes Anliegen, dir zu helfen!

Als ich deine Nachricht das erste Mal gelesen habe, spürte ich SOFORT die Verzweiflung, den Druck, den du verspüren musst und den Wunsch etwas verändern zu wollen.
Dass du weiterhin jeden Tag zur Arbeit gehst und all dem standhälst, bewundere ich sehr - dies zeigt mir aber auch, was für eine starke junge Frau du bist! Du hast richtig gelesen. Du bist STARK!
...Stark genug, um deine momentane Situation verändern zu können. Auch, wenn du dir das im Moment nicht vorstellen kann, weiß ich, dass du auch diese schwierige Situation in deinem Leben bewältigen kannst. Denn das Ziel soll sein, dass du wieder glücklich bist, mit dem, was du tust - und ich merke, dass du das, verständlicherweise, momentan nicht bist.
Aber: Du hast in deinem Leben schon sehr vieles geschafft und NIEMALS aufgegeben. Das finde ich toll! :)
Und genau da musst du ansetzen. Doch du musst dabei auch auf dich achten. Du merkst mittlerweile, wie die Situation auf deine Nerven übergeht. Du zeigst u.a. Symptome wie Übelkeit und Hoffnungslosigkeit - auf Dauer kann dich das sehr krank machen und deinem Körper dazu bewegen die Notbremse zu ziehen. Und das möchte ich nicht! Denn dies sollte nicht das Ziel sein!

Wer kennt es nicht, man hört immer wieder: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre!", "Stell dich nicht so an, in meiner Ausbildungszeit war es nicht anders!", "Du kannst als Auszubildende doch sowieso nichts verändern!"
- doch weißst du, liebe Lisa: Dem ist nicht so. Auch du als AUSZUBILDENDE hast Rechte. Es gibt viele Wege zu gehen. Deine Aufgabe ist es nur, den richtigen Pfad hierfür zu finden und den Weg zu bestreiten. Und dass du das kannst, weiß ich! :)
Hast du schon einmal das Gespräch mit deiner Chefin gesucht? Möglicherweise ist ihr gar nicht bewusst, dass sie mit ihrem Verhalten einen enormen Druck auf dich ausübt. Bestensfalls erkennt sie die Schwierigkeiten ihres Verhaltens und passt sich dessen an.

Sollte dies keine Lösung herbeiführen, könnte der nächste Schritt sein, dir Hilfe in der Berufsschule zu suchen. Hast du in der Berufschule einen konkreten Ansprechpartner hierfür, bei dem du denkst, dass du ihm / ihr vertrauen kannst? Dies kann beispielsweise der Vertrauenslehrer sein, aber auch Lehrer, die du im normalen Unterricht hast. Denn der nächstfolgende Schritt ist nun, darüber zu reden und somit zu signalisieren: "Stop, bis hierhin und nicht weiter!".
Es bestünde jedoch auch die Möglichkeit, sofern vorhanden, sich an den Betriebsrat zu wenden.
Wenn all dies keine Alternativen für dich sind, bzw. sie nicht zu dem gewünschten Erfolg führen, kannst du dich auch an die IHK (Industrie - und Handelskammer) zu wenden. Deren Aufgabe ist es, die Ausbildung in den Betrieben zu kontrollieren und dafür zu sorgen, dass der Auszubildene das Ausbildungsziel erreicht. Denn, dass du deine Ausbildung abbrichst, sollte keine Alternative für dich sein. Was würde dann passieren? Für dich wird es allemale schwieriger sein, in zukünftigen Bewerbungsgesprächen deine abgebrochene Ausbildung zu erklären. Deshalb: Sollte es wirklich zu keinerlei Einigung kommen und sich die Situation so verfahren, dass eine Fortsetzung nicht möglich ist, spreche mit der IHK über einen -sofern möglich - Filialwechsel bzw. Betriebwechsel. Breche die Ausbildung bitte auf gar keinen Fall eigenständig ab! Lass dich dann bitte beraten, liebe Lisa!

Wie du siehst, meine liebe Lisa: Du musst mit deinen Sorgen nicht alleine bleiben. Es gibt Menschen, die sich dafür interessieren, dass es dir gut geht. Bleib stark und lass dich nicht unterkriegen! Ich weiß, dass du das schaffen kannst.
Ich glaube an dich, meine Liebe! :) Du kannst alles schaffen!:)

Solltest du noch Fragen haben, oder dir etwas auf dem Herzen liegt..melde dich gern nochmal! Denn du bist nicht alleine. Wir sind gerne für dich da!

Alles Liebe!

Liebe Grüße
Stephanie