Problem von Anonym - 21 Jahre

ich komme mit mir einfach nicht mehr klar ....

hallo ... ich bin 21 jahre alt und habe seit 3 jahren epilepsie ... meinen letzen anfall hatte ich vor 1 1/2 wochen ... aber ich habe es einfach ausser acht gelassen das ich diese krankheit habe und nichts dabei gedacht aber worauf ich hinaus will ist ich weiß einfach nicht mehr wie ich mir helfen soll ich will von ganzem herzen eine ausbildung machen aber da meine krankheit jetzt vorrang hat weiß ich selbst das nich wie ich das besänftigen soll .. dann kommt noch die familiären probleme dazu mit dem ich auch nicht mehr klar komme , dann is noch meine freundin da die unter dem ganzen mist leidet obwohl ich das nicht will... ich bin im moment so durcheinander ich weiß nich wohin mit mir ... habt ihr vllt irgendeine ahnung wie man damit umgehen kann danke im voraus :)

Dana Anwort von Dana

Lieber Unbekannter!

Gut, dass du dich an uns gewandt hast. Ich glaube, das einzige, was dir momentan fehlt, ist die klare chronologische Ordnung der Dinge, die angegangen werden müssen. Du siehst gerade einen Berg vor dir und hast Angst, nicht drüber zu kommen. Aber wenn du es schaffst, deine Gedanken und Probleme zu ordnen und der Reihe nach anzugehen, wirst du sicher erfolgreich sein und die Angst wird schwinden, da bin ich zuversichtlich.

Du hast Epilepsie, das ist eine Krankheit, die durchaus einige Menschen haben. Und man lebt damit. Klar, es bedeutet Einschränkung, aber man kann medikamentös eingestellt werden und somit sind die Anfälle minimiert. Außerdem lernst du immer mehr, damit zu leben und umzugehen. Die Krankheit außer Acht zu lassen und zu ignorieren, ist sicherlich nicht gut, denn das würde bedeuten, dass du weder richtig auf Medikamente eingestellt bist, noch dass du gut auf deinen Körper hörst. Das sollte für dich aber an erster Stelle stehen, damit dein Leben danach auf gute Weise weiter geführt werden kann. Wenn du gut eingestellt bist, die Anfälle schwinden und du dich besser fühlst, steht auch einer Ausbildung sicher nichts mehr im Wege. Und es gibt viele Ausbildungen, die man als Epileptiker anfangen kann. Gut, Pilot kann man damit nicht werden, aber es stehen dir sicher viele Wege offen.

Ich möchte dir ans Herz legen, mal eine Selbsthilfegruppe zu besuchen. Google mal nach "Selbsthilfegruppe Epilepsie" im Zusammenhang mit deiner Heimatstadt, bzw der nächstgrößeren Stadt in deiner Nähe, falls deine Stadt zu klein ist. Es gibt sehr viele Gruppen und alle sind über Google zu finden. Es hilft, sich mit Menschen auszutauschen, die dieselben Erfahrungen teilen wie du.

Welche Probleme in deiner Familie existieren, weiß ich nicht, da du nichts darüber erzählt hast. Ich denke aber, dass du durch deine eigenen Probleme einfach so besetzt bist, dass sich viel aufstaut und es momentan kaum Möglichkeiten zur Klärung gibt. Deine Freundin macht sich einfach wahnsinnig Sorgen, nimm ihr das nicht übel und zeige dahingehend Verständnis. Vielleicht nimmst du sie zu so einer Selbsthilfegruppe einfach mit? Denn auch Menschen im nahen Umfeld muss beigebracht werden, wie sie damit umgehen können. Es könnte ihr und auch dir helfen, die Ratschläge und Tipps der Gruppe umzusetzen.

Epilepsie ist nicht das Ende von allem. Es ist nur wichtig, sich klar zu machen, dass man diese Krankheit hat und dass man auf seinen Körper achten muss, damit alles im Lot bleibt. Natürlich ist das Leben mit Epilepsie nicht so unbeschwert wie ohne, aber man muss keine Angst haben. Du auch nicht. :)

Wenn du gut eingestellt bist und beraten wirst, wenn dir klar ist, wo du wieder im Leben stehst, dass du mit Epilepsie niemand anders bist als vorher, dass du gute Möglichkeiten hast und klar kommen kannst, wird sich alles weiter entspannen. Dann kommen die Ausbildungsideen, dann kannst du vielleicht auch mit deiner Familie reden und dort klarstellen, was alles falsch läuft. Aber nicht alles auf einmal. Der Reihe nach. Du und deine Gesundheit, ihr seid momentan einfach erst einmal das Allerwichtigste.

Ich wünsche dir alles Gute und eine gute Genesung!

Dana