Problem von Lucy - 14 Jahre

Ich bin verzweifelt - Ich kann nicht mehr

hallo liebes kummerkastenteam,

bitte helft mir, ich kann nicht mehr! das ist ein hilfeschrei von mir, ich kann nicht mehr! ich hab hier schon mal reingeschrieben, inzwischen hat sich aber hier vieles geändert. leider. ich hab schon geschrieben, ich habe sehr viel in meiner kindheit durchgemacht, trennung meiner eltern, tod meiner oma, schlechte erfahrungen mit exhibitionist und die enttäuschung meiner großen liebe, und, und... naja ich habe alkohol getrunken, wenns mir schlecht ging, tableten geschluckt, geraucht und mich geritzt! anfangs nur mit messer, dann mit rasierklingen. mein freund und meine freundin haben das rausgekriegt, und ich musste ihnen versprechen, damit aufzuhören, ich wollte es ja auch! also habe ich alles mögliche gemacht, um mit dem scheiß aufzuhören. habe mir ein positiv-tagebuch angelegt, in das ich jeden tag mein schönstes erlebnis reinschrieb, damit ich das immer wieder lesen konnte, wenn ich keinen sinn mehr in meinem leben sah, habe mich immer abgelenkt, wenns mir scheiße ging, viel mit freunden unternommen und viel über meine gefühle geredet. habe das dann auch 2 wochen durchgehalten. dann hörte ich sachen, die mich wieder runterzogen. es ging um meine mum, die ich seit 1,5 jahren nicht mehr gesehen habe, ich hörte sie verläugnete uns 3 monate lang vor ihrem freund und so. das machte mich total fertig und mir kam wieder alles hoch. schmerz, trauer, wut und diese leere und hilflosigkeit. nach langem kampf gegen mich selbst tat ich es dann doch!ich ritzte mich! erst mit messer, dann mit rasierklinge, dann trank ich alkohol und rauchte! ich wollte es aber doch nicht! danach spürte ich selbsthass, denn ich habe es wieder nicht geschafft und habe es wieder getan! oh man, am nächsten tag, das war gestern, gings mir dann wieder beschissen, mein vater stresste nur rum. also ging ich ins zimmer und ritzte mich mit dem messer. ich fand kein alkohol, also nahm ich solche paracetamoltabletten, ca 10 und schluckte sie mit aspirin zusammen, insgesamt 13 tabletten! ok, ich glaub das ist net so schlimm, aber mein problem ist, das ich nicht mehr kann!

wenn ich es erklären müsste, dann würde ich sagen, ich mache das net, weil ich "jetzt" so viele Probleme habe, sondern weil ich mit meiner vergangenheit nicht zurecht komme, sie mich einholt und vor allem, "weil ich einfach keinen ausweg mehr sehe". ich habe alle hoffnung aufgegeben! ich kann nicht mehr, hab keine kraft mehr! hab schon alles versucht! ich war doch immer so glücklich! hab mich so sehr verändert, bin kaputt gegangen! habe nur noch narben und, und...
was soll ich denn jetzt noch machen? es hat einfach keinen sinn mehr!Ich kann und will nicht mehr so weiter machen! wenn das nicht bald aufhört mit dem ganzen scheiß, dann mach ich das nicht mehr mit! das kann ich nicht mehr und will ich nicht mehr! wann hört das endlich auf?was soll ich noch machen?

BITTE HELFT MIR; ICH KANNS EUCH NET ERKLÄREN ABER ICH BIN SO VERZWEIFELT!

vielleicht denkt ihr, ich übertreibe, aber ich weiß echt nicht mehr, wie das weiter gehen soll! hoffe, ihr versteht mich und könnt mir helfen bevor es zu spät ist, denn lange halt ich das nicht mehr aus!

liebe grüße lucy

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Lucy!

Du musst Deine große Verzweifelung gar nicht genau beschreiben, denn man kann sie sehr gut 'zwischen den Zeilen' herauslesen. Du möchtest mit dem Ritzen, den Tabletten und dem Alkohol aufhören. Das ist der erste Schritt und größer, als er Dir vielleicht vorkommen mag.

Ich finde die Idee mit dem Positiv-Tagebuch einfach toll, auch dass Du angefangen hast, über Deine Gefühle zu sprechen. Und Du hast es eine Zeit durchgehalten. Das zeugt von Stärke. Guck nicht nur dahin, dass Du es wieder getan hast, sondern schau Dir an, wie lange Du es nicht gemacht hast.

Manche Dinge kann man nur schwer für sich allein schaffen. Du merkst es. Du bist verzweifelt, siehst keinen Weg mehr. Also solltest Du Dir jemanden suchen, der den Weg sieht und ihn Dir zeigt. Denn es gibt ihn. Sei Dir da ganz sicher. Du hast erkannt, dass Dich Deine Vergangenheit dahin treibt. Du solltest sie aufarbeiten, damit sie Dich nicht mehr so belastet. Und das geht am besten mit einem Therapeuten. Nimm psychologische Hilfe in Anspruch.

Sprich mit Deinem Vater, einem Lehrer, einem Arzt darüber. Behalte es nicht allein für Dich. Für Dich allein ist die Last sehr groß, Du kannst sie kaum tragen. Also teile sie.

Alles Gute!

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