Angst vor dem Versagen
Hallo,
ich habe Angst, dass ich meinen Traum (Musik zu studieren) nicht verwirklichen kann.
Um überhaupt Musik studieren zu können, muss man eine Aufnahmeprüfung bestehen in einem Haupt- und einem Nebenfach. Eines davon muss Klavier sein.
Seit ca. 5 Jahren spiele ich jetzt Querflöte, vor einem halben Jahr habe ich mit Klavier angefangen.
Die Prüfung in Querflöte zu bestehen, wird wohl kein Problem sein, ich bin ziemlich weit, aber ich habe Angst, beim Vorspiel mit Klavier zu versagen. Auch wenn ich noch 3 Jahre Zeit habe um meine Leistung zu steigern, bin ich irgendwie ziemlich mutlos. Keine Ahnung woran das liegt. Dabei bin ich sogar ziemlich gut!
Einerseits erzählen mir alle, dass ich ja ach so begabt wär (nicht nur was meine Musik angeht), aber andererseits kriege ich auch ständig zu hören, wie anspruchsvoll die Prüfungen sind und dass ich ja sehr spät mit Klavier angefangen habe. Außerdem hört man von so vielen Menschen, die gerne Musik studieren wollen, aber nicht können, da sie keinen Studienplatz bekommen oder die Prüfung nicht geschafft haben.
Hinzu kommt, dass mein ein sehr großes Wissen in Musiktheorie haben muss.
Ich weiß kaum etwas darüber!!
Ein Mädel an meiner Schule möchte auch Musik studieren, sie bekommt Unterricht in Musiktheorie.
Ich habe mich erst nicht getraut, dass bei meinen Eltern anzusprechen, aber letztendlich musste es ja sein.
Insgesamt müssten wir dafür ca. 180 Euro im MONAT bezahlen.
Meine Eltern können sich das aber eigentlich nicht leisten. Sie bezahlen mir schon so viel, meinen Musikunterricht, der auch nicht gerade billig ist, meine Instrumente etc.
Von der Schule habe ich ein Baritonsaxophon gestellt bekommen, ich habe aber keinen Unterricht genommen, sondern es mir innerhalb von knapp 2 Wochen selber beigebracht. Das Teil ist aber so groß, dass ich es nicht mit Fahrrad mitbekomme (es passt gerade hinten auf den Rücksitz unseres Autos).
Deswegen müssen mich meine Eltern ständig mit dem Wagen herumkutschieren, auch wenn ich mit dem Fahrrad nur 5 min gebraucht hätt.
Ich will sie nicht zu sehr belasten, aber selber bezahlen ist für mich einfach unmöglich.
Was kann ich nur machen?? Ich habe solchen Angst, mich später neu orientieren und meinen Traum aufgeben zu müssen!
Die Musik ist mein Leben, ich kann gar nicht mehr ohne sie!!
Welche Möglichkeiten habe ich, meinen Eltern nicht zu sehr zur Belastung zu werden? Und welche Chancen habe ich, trotzdem meinen Traum leben zu können?
Schon mal vielen Dank im Voraus, dass ihr euch Zeit nehmt für meine Probleme!
Hallo Du!
Es ist schön, dass Du solch großen Talente hast und nutzen willst! Sprich mit Deinen Eltern, versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Sie werden Wenn das mit dem Saxophon zu viel wird, stelle dies lieber hinten an. Konzentriere Dich auf das Klavierspiel und den Theorie-Unterricht. Erkundige Dich einmal bei der Musikhochschule, ob und wie ein Stipendium angeboten wird. Ein Stipendium ist die kostenlose Ausbidlung an der Schule. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit eines Teil-Stipendiums, bei dem Du nur einen Anteil der Ausbildungskosten trägst.
Nimm Dir die 3 Jahre voll dafür Zeit, Dich für die Aufnahmeprüfung vorzubereiten, sprich das andere Mädchen an, vielleicht könnt Ihr gemeinsam pauken...
Lass Dir die Lust und Liebe an der Musik nicht durch Deine Angst verjagen! Du kannst was und Du kannst es auch schaffen, an der Musikhochschule Deine Leidenschaft zum Beruf auszufeilen.
Du musst nur bedenken, dass man als Musiker - genau wie alle anderen freischaffenden Künstler auf Engagements angewiesen ist. D.h. wo es Arbeit gibt, wirst Du hingehen müssen. Unter Umständen auch weit weg von zu Hause.
Wenn Du in den nächsten drei Jahren zu der Überzeugung kommst, nicht unbedingt Musik studieren zu müssen, dann musst Du die Musik deswegen noch lange nicht 'begraben'. Viele meiner Kollegen haben neben der ARbeit z.B. eine Band oder spielen in einem Orchester! Ich selbst bin im Spielmannszug :)
Gib Deinen Traum aber auf keinen Fall auf!
Alles Liebe und viel Erolg!
Susi