Problem von Anonym - 18 Jahre

Leben nach der Psychiatrie

Hi Ihr!

Habe vor etwa drei Monaten einen Suizidversuch gemacht, einen ziemlich schlimmen, und war bis vor drei Wochen in der geschlossenen Kinder- und Jugendpsychatrie. Nun wieder daheim, und alles geht von vorne los, der ganze Mist, habe keine Lust auf gar nix, bin total depressiv und denke an Selbstmord, kann zu meiner neuen Therapeutin aber net richtig offen sein, weil ich Angst habe, wieder in die Klapse zu müssen und dann wieder nicht über mein Leben oder Tod entscheiden zu dürfen, außerdem hat sich das Verhältnis zu meinen Freunden total verändert, weil ich so lange net da war und ich habe das Gefühl niemandem wirklich wichtig zu sein, weiß einfach net mehr, was ich machen soll, alles aufs Spiel setzen oder einen anderen Ausweg finden

Vlei hat ja jemand einen guten Rat für mich!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es ist sehr schwer, nach eine´m stationären Aufenthalt wieder zurück ins alte Umfeld zu gehen. Denn die Probleme dort sind ja nicht einfach verschwunden, nur der eigene Blick darauf sollte sich gewandelt haben. Und um genau das noch weiter zu unterstützen, wird u.a. im allgemeinen eine ambulante Therapie angeschlossen.

Gerade weil nur nicht zurück möchtest, solltest Du offen und ehrlich Deiner Therapeutin gegenüber sein. Sie kann Dir nur dann wirklich helfen. Du hilfst Dir selbst nicht, indem Du unehrlich bist, denn so gerätst Du vielleicht nur allzu schnell wieder in den alten Strudel. Und genau das soll doch vermieden werden.

Du warst drei Monate 'weg'. In dieser Zeit hast Du für und um Dein Leben gekämpft und Deine Freunde haben ihr Leben weitergelebt. Da ist es ganz normal, dass man sich nicht mehr so ganz zugehörig fühlt. Man hat vollkommen unterschiedliche Dinge erlebt. Aber dieses Gefühl wird sich sicher mit der Zeit wieder einstellen. Ihr habt euch vorher gut verstanden und es spricht doch nichts dagegen, dass es immer noch so ist bzw. wieder so sein wird. Du schreibst, Du hast das Gefühl, Du seist ihnen nicht wichtig. Woher kommt das? Worauf begründet sich das? Ich kann mir vorstellen, dass sie vielleicht nicht so recht damit umzugehen wissen, dass Du einen Suizidversuch unternommen hast und nun die Hilfe einer Therapie in Anspruch nimmst. Vielleicht wissen sie einfach nicht, wie sie Dir begegnen sollen. Kann das sein? Dann sprich mit ihnen darüber, sag ihnen, was sie tun sollten oder könnten. Wie gesagt, ihr werdet sicher zu eurer alten Freundschaft zurückfinden können, nur braucht das manchmal auch ein wenig Zeit.

Alles Gute!