Problem von Civo - 22 Jahre

Weder vor noch zurück

Hallo Leute,

ich hab euch in letzter Zeit schonmal geschrieben. Aber ich habe so arg das Bedürfnis nochmals zu schreiben, bitte nehmts mir nicht übel...
Es geht immernoch um die Krise in meiner nun 3 jährigen Beziehung mit meiner Freundin (20). Ich weiß weder vor noch zurück. Sie ist mein absoluter Fixpunkt im Leben. Ich liebe sie von ganzem Herzen und kann nicht loslassen. Sie wünscht sich mehr Freiheit und möchte wieder beginnen, sich ein eigenes kleines Leben aufzubauen. Jedoch will sie mit mir zusammenbleiben. Wir wohnen seit nun fast 8 Monaten zusammen in einer kleinen Wohnung und seit dem hat sie dieses Bedürfnis. Sie sagt immer wieder sie würde mich lieben und will mich nicht verlassen, sieht jedoch die Gefahr, dass es wirklich mal soweit kommen könnte, wenn sich nichts ändert. Wir haben jetzt 2 Tage in der Woche, wovon sie einen bei ihren und ich einen bei meinen Eltern schlafe. Sie meinte, das wäre ein guter Anfang. Sie möchte das auch nicht ewig durchziehen sagt sie, aber als ich sie fragte, wie lange das so gehen soll, sagte sie nur, wenn ich weiternerve würde es für immer so bleiben. Wieder war ich absolut down. An diesem WE haben wir soviel tolle Zeit miteinander verbracht wie schon lange nicht mehr. Wir hatten sehr guten Sex, der mit sehr viel Liebe verbunden war. Jedoch spüre ich in letzter Zeit, dass die Liebe ihrerseits abnimmt. Ach ich weiß nichtmal obs tatsächlich so ist...ich rede mirs halt ein. Früher bekam ich öfter SMS von ihr wo drinne stand, dass sie mich über alles liebt und immer bei mir sein möchte. Heute gibts sowas nicht mehr. Nur noch ein kurzes lieb dich und das wars...Ich bin so kaputt in letzter Zeit. Ich hab meinen Teil dazu beigetragen, indem ich ihr Postfach durchstöbert hab und Mails von nem Arbeitskolleg von ihn entdeckt hab...Danach war echt alles nur noch schlimmer. Sie meint, sie könne mir in dieser Beziehung nicht mehr trauen, und dass es sehr lange dauern wird, bis sie es wieder könne. Aber ich kann einfach nicht mehr. Wenn sie bei mir ist (eigentlich jeden Tag außer 2x die Woche) schwebe ich noch wie vor 3 Jahren auf Wolke 7. Aber ich merke, dass es bei ihr nicht so ist...Vielleicht liegt es auch daran, dass sie mich entjungfert hat...ich weiß es einfach nicht. Ich will ihr ja jetzt auch Zeit für sich geben und ihr Freiraum lassen, jedoch erwische ich mich ständig dabei, wie ich ihr wieder ne Mail schicke und sie damit wieder einenge. Sie sagte extra, ich solle nicht sooft mailen und nicht 100x am Tag sagen, wie sehr ich sie liebe, das würde sie erdrücken. Das war aber früher nicht so...Ich bin so down, ich weiß mit mir absolut nix anzufangen..heut ist wieder einer dieser 2 Tage. Sie fährt nach ihrer Berufsschule direkt zu ner Freundin und dann zu ihren Eltern nach Hause. Ich mailte ihr eben nochmal dass sie viel Spaß haben solle und ich sie liebe, aber zurück kam nix...Ich weiß, dass sie Gefühle für mich hat. Das merke ich schon noch, aber halt nicht mehr so stark wie am Anfang. Ich hab echt Mist gebaut indem ich ihr nicht vertraut hab aber sie versteht nicht wie sehr ich an ihr hänge...ich will nicht so stark klammern aber ich kanns nicht lassen. Ich bin wieder kurz vorm Zusammenbrechen...wisst ihr wie kaputt ich bin? Ich bin 22 Jahre alt und männlich und heule mich in letzter Zeit regelmäßig in den Armen meiner Mutter (!!) aus. Das gabs noch nie in meinem Leben bisher. Ich will meine Freundin auf keinen Fall der Welt verlieren, aber ich weiß, dass unsere Beziehung nicht mehr so wird wie früher und das möchte ich auch nicht. Sie sagt, dass sie weiß, dass ich sie liebe. Manchmal, am WE, ist sie wieder teilweise wir früher, aber sowie der Arbeitsalltag wieder zuschlägt wirds wieder mies...Sie sagte mal zu mir, dass sie denkt sie verpasse was im Leben, aber im gleichen Atemzug sagte sie, dass ich derjenige sei, mit dem sie Familie und Kinder möchte. Aber dass es wie es zur Zeit läuft nciht weitergehen kann, sagte sie auch. Ich geb mir in letzter Zeit echt alle Mühe die ich aufbringen kann. Bin immer zuvorkommend, helfe ihr wo ich nur kann, mache einfach alles für sie. Jetzt bekommen wir 2 Kätzchen, und sie meint und hofft, dass vielleicht dadurch wieder etwas Schwung in unser Leben kommt. Die ganze Sache bringt mich noch um, ich hab seit ca 3 Wochen kaum was gegessen, 5 Kilo abgenommen, hinzu kommt, dass ich Diabetiker bin und dadurch meine Werte absolut scheiße sind...Das ist auch so ne Sache, ich bin erst an Diabetes erkrankt, als wir schon zusammen waren, und sie war mir von allen Menschen die beste Stütze in meinem Leben. Oft haben wir zusammen geweint und ständig schworen wir uns Treue. Wir führten eigentlich immer eine Traum-Beziehung. Bis ich mit dieser Eifersucht so vieles zerstört hab. Ich weiß, dass sie mich nicht einfach so verlassen würde, aber ich glaube zu wissen, dass es nicht mehr wo wird, wie es mal war und dass die Gefahr besteht, dass wir uns auseinanderleben (das sagt sie zumindest). Ich hab nur solche Angst, dass sie, wenn sie wieder mehr allein macht und manchmal auch allein schläft, vielleicht irgendwann denkt, dass sie mich ja gar nicht mehr braucht und dass es ohne mich auch ganz schön ist....sorry muss mal wieder Tränen wegwischen...ich kann bald nicht mehr. Ich will ihr so gern vertrauen, voll und ganz...aber es fällt mir so unglaublich schwer. Ich will sie heiraten und Kinder mit ihr. Sie ist meine Zukunft, sie ist meine erste und soll auch meine letzte sein. Auch sie sagt, dass sie das will. Es müsste mal was passieren, was uns wieder einanderschweißt, aber ich weiß nicht was. Ich will ja auch ,dass sie aus freien Stücken bei mir bleibt und nicht aus Mitleid oder Verpflichtung oder so...sie sagt, dass sie das auch möchte aber Angst hat, das genau diese Punkte ihr Leben irgendwann regieren werden. Also Leute, was soll ich mache, wie soll ich reagieren? Ich möchte ihr so viel Freiraum lassen, wie sie braucht, aber warum fühle ich mich so alleingelassen? Ich könnte nur noch heulen und schluchzen. Alles leidet darunter. Sie sagt auch, dass sie es total fertig macht, wenn ich immer am heulen bin und dadurch wird alles nur noch schlimmer. Wir haben schon so oft miteinander geredet, sachlich. Über alles was mich und sie bedrückt. Haben uns ja letztendlich geeinigt es so zu versuchen, aber ich fühle mich nur wohl, wenn sie bei mir ist. Selbst wenn wir arbeiten sind, denk ich manchmal wieder so Sachen...z.B. dass sie wieder mit dem Arbeitskolleg mailt oder mit ihm isst oder so...was ja net schlimm ist, mich aber trotzdem traurig macht. Ach, ich bin ein komischer Kerl und schäme für einiges, aber nicht für meine Liebe. Ich will sie wieder erobern, weil ich Angst habe, dass dies jemand anders macht...

Bitte bitte bitte
antwortet mir...
Schaut auf meinen Namen, habe schon 2 mal an euch geschrieben...nur mit der Mama reden ist auf Dauer auch nix, weil die ständig die Fehler nur bei meiner Freundin sucht...

allerliebste grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Civo!

Du hast uns schon einmal geschrieben? Und eine Antwort bekommen? Bitte gib doch (solltest Du noch einmal schreiben) den alten Titel mit an, so haben wir es leichter und können uns noch einmal einlesen. Jeden Namen, jede Situation können wir einfach nicht im Kopf behalten.

Als erstes möchte ich Dir ein klein wenig über die Eifersucht erzählen. Sie steckt in Dir; das Verhalten Deiner Freundin hat damit kaum etwas zu tun. Du solltest Dich ergründen, suchen, woher sie kommt, um sie bekämpfen zu können. Wenn Situationen auftauchen, in denen Du eifersüchtig wirst, dann durchleuchte einmal, ob sie auch gerechtfertigt ist. Du sagst selbst, es ist nicht schlimm, wenn sie mit ihrem Kollegen essen geht. Woher dann die Traurigkeit? Wäre es schöner, sie säße jeden Mittag allein am Tisch?

http://www.verlustangst.de/eifersucht.html

Lese Dir diese Seite einmal in Ruhe durch. Ich denke schon, dass Du Dich ein wenig wieder erkennen wirst und es Dir helfen kann, in dieser Hinsicht an Dir zu arbeiten.

Alles begann, als ihr zusammengezogen seid? Eine gemeinsame Wohnung ist ein großer Schritt. Es ist eine Umstellung, plötzlich jede Nacht, jede Mahlzeit, jeden Film im Fernsehen mit dem Partner zu teilen. Ich kann mir vorstellen, dass so auch ihr Drang nach mehr Freiheit erwacht ist. Wenn jemand immer da ist, wird er schnell zur Selbstverständlichkeit und manchmal auch zur Last. Ich bin auch so ein Mensch, der viel Zeit für sich braucht. Ich kann allein sein, ohne einsam zu sein. Manchmal brauche ich das regelrecht. Mein Mann ist relativ viel unterwegs; daher passt es bei uns gut zusammen. Und er hat im Laufe unserer Beziehung auch gelernt, mir zumindest das Gefühl der Ruhe zu geben, auch wenn er zu Hause ist. So blöd es klingt, aber z.B. trinke ich meinen ersten Kaffee des Tages gerne allein. Er lässt mich dann vollkommen in Ruhe. Vielleicht sind es bei euch auch diese kleinen Auszeiten, die fehlen. Ihr habt euch entschlossen, die großen zu wählen und zwei Tage in der Woche auswärts zu schlafen. Besprecht einmal euren Alltag und wann bzw. was sie lieber nur für sich hätte.

In einer Beziehung finde ich es wahnsinnig wichtig, dass jeder auch ein Stück nur für sich hat. Das kann ein Verein sein, Treffen mit Freunden - ich finde es wichtig, dass man auch noch allein und nicht immer als Paar auftritt. Man verliert sonst viel von der eigenen Persönlichkeit. Und wenn man alles zusammen macht, nimmt man sich das Gefühl, sich auf den anderen zu freuen und wenn es ganz arg kommt, hat man sich am Ende nichts mehr zu erzählen.

Ich weiß nicht, wie Deine Freizeitgestaltung aussieht, aber vielleicht schaust Du einmal, ob Du etwas für Dich findest. Ein Verein, ein Sport - was auch immer. Zum einen wird es gut sein für Dein Selbstwertgefühl und zum anderen gibst Du Deiner Freundin damit Zeit für sich, ohne dass sie darum kämpfen muss. Ein kleines eigenes Leben zu haben, heißt noch lange nicht, dass die Beziehung gefährdet ist. Im Gegenteil. Es gibt Dinge, die können und sollten neben der Beziehung existieren. Nicht darüber, nicht darunter - es nimmt sich nichts an Wichtigkeit.

Du liest es wahrscheinlich nicht gerne, aber Du kannst sie verlieren. So, wie wir alle jeden Menschen verlieren können. Es hilft nicht, krampfhaft festzuhalten. Wer halten will, muss loslassen können. Einengen und Kontrolle bewirken nur noch mehr Sehnsucht nach Freiheit. Im allgemeinen erreicht man damit das genaue Gegenteil von dem, was man sich eigentlich wünscht. Akzeptiere ihren Wunsch nach Freiheit und suche auch in Dir danach. Freiheiten bedeuten keine Gefahr.

Alles Gute!
Dana