Problem von Anonym - 26 Jahre

Zu viel Nähe und irgendwie zu weit entfernt.

Hallo,

ich bin seit einem Jahr mit meinem Freund zusammen. Ich habe ihn über eine Freundin kennenngelernt und wir wohnen nah beieinander. Unsere Beziehung war oft nciht besonders leicht. Wir haben uns oft gestritten. DAs Problem ist nicht das Streiten an sich, sondern die Art wie. Jeesmal wenn ich versuche etwas anzusprechen, hat sich bei mir schon wieder einiges angesammelt. Ich versuche dennoch mich zu kontrollieren und möglichst vernünftig zu erklären, was mein Problem ist, aber irgendwie schaffen wir es dann immer wieder vom eigentlichen Thema abzukommen. Er fühlt sich dann immer angegriffen. Beispielsweise war ich verletzt, weil er so wenig Zeit für mich hatte. Er muss eigentlich viel für die Uni machen, das würde ich auch verstehen, aber statt dessen nimmt er sich Zeit zu allen möglichen Freunden bei irgendwas zu helfen und fährt unter anderem 2 Tage weg zu einer Freundin (die Familie) hat. Klar macht mich das eifersüchtig und ich frage mich, welche Rolle spiele ich. Ich finde es gut, wenn er seinen Freunden zur Hand geht, aber er informiert mich meist erst hinterher, trifft die Entscheidungen für sich... weil mich in die Entscheidungen einzubeziehen nur alles noch "komplizierter machen würde", sagt er.
auf der anderen seit, wenn wir dann zusammen sind, dann hat es so etwas von Zufall, ich habe dann das Gefühl, wir teilen uns auch nicht wirklich mit und ölangweilen uns ein bisschen.

Gut ist, wenn wir uns wirklich verabredet haben, dann habe wir auch Spaß zusammen und ich merke, dass wir uns mögen, aber diese Momente sind mur zu selten. und wenn ich ihn aufs Zeitplanen anspreche, dann denkt er gleich, ich wolle ihn für mich alleine. Es ist wirklich blöd. Blöd ist auch, dass ich meinen Ärger schlecht mittelen kann und nicht deutlich und klar ausdrücke, wo meine Grenzen sind, sondern eher so bittend und hilflos agiere. Mich verletzt auch, dass er so viel und oft unsere Gespräche vergisst und ich oft fühle,dass er nicht richtig da ist.
Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht ein bißchen weiterhelfen.
Es ist mir wichtig.
Liebe Grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Kann es sein, dass sich bei euch beiden so ein grundsätzliches Problem eingeschlichen hat, das die gemeinsame Zeit etwas überschattet? Etwas, worauf ihr unbewusst kommt, wenn das Streitthema eigentlich ein anderes war? Ob es so ist und welches, kann ich nicht sagen - aber schau einmal genauer hin. Vielleicht ist es die Tatsache, dass Du oft das Gefühl hast, Du ständest irgendwo in der zweiten Reihe und er, dass Du krampfhaft immer und immer das wichtigste sein möchtest und er alles andere hinten anstellen soll. Das z.B. hätte dann wohl den Effekt, dass er sich immer mehr verzieht und immer vorn stehen musst und darum kämpfst. Verstehst Du, was ich meine? Worte finden ist manchmal gar nicht so ganz einfach.
Wenn ich mit dieser Vermutung richtig liege, dann macht euch auf die Suche nach diesem grundsätzlichen Schleier. Wenn ihr den einmal ausgeräumt habt, werden auch andere Dinge nicht mehr so leicht eskalieren oder vielleicht gar nicht mehr ein Thema werden.

Es ist immer einfacher, an sich selbst zu arbeiten als den Partner zu verändern. Auch wenn man darauf oft erst im zweiten oder dritten Schritt kommt. Es fällt Dir schwer, Dinge, die Dich stören, auch anzusprechen? Aber er kann es ohne dem nicht wissen. 'Blind verstehen' gibt es nur in erdachten Liebesgeschichten.

Achte ein wenig darauf, wie Du Dich mitteilst. Sagst Du z.B. "Du nimmst Dir nie Zeit für mich!" ist es ein Vorwurf, er wird entweder blockieren oder zur Gegenwehr ansetzen. Ein "Ich vermisse gemeinsame Zeit mit Dir, lass uns doch mal wieder was schönes planen" - klingt ganz anders und er wird auch anders darauf reagieren. Spreche von Dir, nicht von seinem Verhalten.

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http://www.paartherapie4you.de

Alles Gute!
Dana