Problem von Anonym - 48 Jahre

Frust im Job

Hallo,
mein Job nervt mich derzeit dermaßen und ich weiß eigentlich nicht so genau warum. Ich habe vor 2 Jahren eine gewaltige Änderung im Berufsleben vorgenommen, nachdem ich lange Jahre in Firma beschäftigt war und dort so krank wurde, dass ich aufhören musste. Innerbetrieblich hatten sich funktionierende Strukturen verändert und ich wurde gemobbt und konnte mich dann nicht mehr wehren. Mittlerweile habe ich immer wieder Jobs bekommen, gute übrigens, aber eben befristet. Nun arbeite ich für einen meiner früheren Arbeitgeber, der sich selbständig gemacht hat und es ließ sich auch gut an. Jedoch ist es so, dass in dieser Firma keinerlei Strukturen herrschen, jeder wie er will und alles doch sehr willkürlich und nicht nachvollziehbar ist. So wie meine Arbeitszeiten, ich arbeite 30 Stunden und soll die nun nachmittags arbeiten und das will ich nicht. Ich habe nicht mal einen eigenen Arbeitsplatz und muss immer mit einer Art rollendem Büro wandern. Wir hatten das schon besprochen und herauskam dass ich zweimal die Woche spät arbeite um die Zimmer optimal zu belegen bzw. ausnutzen zu können. Nun ist das auch wieder nicht o.k. und ich soll fast die ganze Woche nachmittags arbeiten. Das stinkt mir und ich sage das auch. Vor allem, ich kann mir nichts mehr vornehmen denn ich weiß ja nie wann die nächste Änderung meiner Arbeitszeiten kommt.
Ich bin zuständig unter anderem für Veranstaltungsorganisation und soll nun auch das Catering übernehmen, ich bin von Beruf Fremdsprachensekretärin und habe mit Catering echt nichts am Hut und will es auch nicht.
Mir geht der ganze Mist so dermaßen auf die Nerven, wie z.B.: "Bringen sie hier einen Kaffee und dort ein paar Kekse und bereiten Sie dort einen Mittagssnack vor usw.
Gott sei Dank ist auch diese Stelle befristet und ich sehe mich bereits nach etwas anderem um, das eben auch meinem Berufsbild entspricht.
Aber irgendwann möchte ich auch mal bleiben können und daraufhin arbeiten können eine Befristung zu verlängeren bzw. dort unbefristet zu bleiben.
Es macht mich innerlich ganz wahnsinnig und unruhig Dinge zu tun die ich nicht mag. Ich sage es auch, aber es nutzt nix. Es wird einfach über einen hinweg entschieden. Kommt dazu, dass es sich nicht um ein Hotel handelt sondern um eine große Klinik,. das nervt am allermeisten. Ich bin doch keine Kaltmamsell oder Hotelfachfrau, wobei auch die ihr fest umschriebenes Berufsbild haben und auch keine Betten machen müssen.
Es ist schwierig und vor allem macht es mich total unzufrieden.
Vergeßt mit dem Betriebsrat zu sprechen, gibts nicht. Vergeßt mit dem Chef zu sprechen, hört einem nicht zu, Geschäftsleitung ist nie da und wenn kommen bescheuerte Anweisungen die kein Mensch versteht wie z.b. die Nachmittagsarbeiterei. Ich habe immer viel gearbeitet und will meine 30 Stunden genießen können, aber mir ist der ganze Tag kaputt wenn ich erst mittags anfange und dann noch unregelmäßig.
Was kann ich für mich selbst tun, um diesen Mist besser abzuwettern? Hat einer einen Rat für mich?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann gut verstehen, dass Du so unzufrieden bist. Es ist ein Zeit her, aber da habe ich an einem Tag in der Woche auch erst mittags angefangen zu arbeiten. Der Tag war zerrissen, nichts wurde geschafft. Aber noch schlimmer empfand ich diese 'geteilte Arbeitszeit', die bei Arzthelferinnen ja fast die Tagesordnung ist: Morgens anfangen, über Mittag drei Stunden zu Hause, dann wieder los bis in den Abend hinein. Du siehst, es geht noch schlimmer - jedenfalls sehe ich es so.

Zu ändern scheint nichts zu sein; es klingt, als hättest Du alle Heben schon einmal betätigt. Kein Betriebsrat? Kein Personalrat? Ist das in größeren Firmen nicht Pflicht? Hat sich das Gesetz geändert?

Es ist leider so, dass man sich als Arbeitnehmer inzwischen einiges gefallen lassen muss. Die Tatsache, dass andere Schlange stehen, um diesen Job zu bekommen, lässt den Arbeitgebern eine Menge Spielraum. Mir gefällt es auch nicht - aber ändern kann ich es nicht. Und -so schlecht es Dir geht- wir sprechen hier ja nicht von Situationen, die einfach nicht tragbar sind. Wir sprechen von einer Unzufriedenheit, nicht von einer Qual.

Versuche, Deinen Blick zu ändern. Nicht 'heute ist es schlecht' sondern 'morgen wird es besser'. Der Vertrag ist befristet, Du bist auf der Suche nach etwas Neuem. Und im Grunde ist es kein Pech, das Du immer befristete Verträge hattest, sondern ein Glück, dass Du immer etwas gefunden hast. Die Medaillen haben immer zwei Seiten - schau Dir beide an.

Vielleicht hilft es Dir für den Alltag, wenn Du das Abschalten lernst, um den ganzen Frust nicht durch den Tag zu tragen. Autogenes Training z.B. kann dabei helfen. Fallen lassen, Sorgen beiseite schieben, Kraft tanken und weiter machen.

Alles Gute!
Dana