Problem von Julia - 23 Jahre

Geld zerstört Beziehung

Hallo, ich stehe vor dem großen Problem, mit meinem Freund Schluss zu machen oder nicht. Wir sind 4 Jahre zusammen und wohnen schon 3 Jahre zusammen. Mein Freund befindet sich in einer Ausbildung, ich bin Studentin. Ich kümmere mich um die ganzen Finanzen, Miete, Strom, etc., er gibt mir am Anfang des Monats die Hälfte aller anfallenden Kosten. So sollte es eigentlich sein. Es ist jedoch so, dass er immer mehr Schulden bei mir hat, ich immer mehr vorstrecken muss, weil er es dann am Anfang des Monats nicht schafft, mir alles zu geben. Das liegt aber nicht nur daran, dass er zu weing verdient, sondern am meisten, weil er zum Beispiel in einer Woche 70 Euro zum Feiern ausgibt. Wenn sein Geld alle ist und er mich nach Geld fragt und ich ihm nix gebe, ist er sogar noch eingeschnappt. Begründen tut er das damit, dass es normal ist, dass man auch einmal was in seiner Freizeit ausgeben kann und ich dass ja bestimmt auch tue - ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal weg war, halt weil ich dafür kein Geld habe. Ich liebe ihn wirklich, er ist auch eigentlich der Deckel auch meinem Topf, aber das Schuldgefühl, sich etwas bei jemandem schuldig gemacht zu haben und alles daran setzen, ihm es ganz schnell zurückzugeben, hat er irgendwie verloren. Nach 4 Jahren plant man natürlich weiter, was Hochzeit und Kinder betrifft, und genau dabei komme ich zu dem Gedanken, dass das keine Ausgangssituation für ein lebenlanges Zusammensein ist. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Mit ihm reden bringt nichts, er versteht es einfach nicht. Ich hoffe, Sie können mir einen Rat geben. Lieben Gruß, Julia

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Julia!

Geld kann in einer Beziehung zu einem grundsätzlichen Problem werden. Ihr scheint da mitten drin zu stecken. Durch die Schulden, die er bei Dir macht und hat, zweifelst Du, ob er wirklich der Deckel ist und kannst nicht mehr sehen, wie es z.B. später einmal mit einer Familie sein soll. Schlimmer noch: Der Gedanke daran macht Dir fast Angst, nicht wahr?

Lass mich raten: Wenn Du ihm so etwas sagst, dann winkt er ab und sagt: Dann ist alles anders. Stimmt's? So ähnlich stelle ich mir das vor.

Männer brauchen oft Fakten, etwas was sie nahezu anfassen können, um Gefühle zu begreifen. Ich würde an Deiner Stelle auch nicht so sehr von der 'fernen Zukunft' sprechen, sondern im Jetzt bleiben. Setzt euch einmal zusammen und schreibt auf, welche Ausgabe in welcher Höhe monatlich auf jeden von euch zukommen und seht, was dann vom Gehalt übrig ist. Das sind die Fakten, von denen ich sprach. So kann er sehen, wieviel Geld ihm noch zum Feiern o.ä. zur Verfügung steht und wie oft das noch 'drin ist'.
Und auch kann er sehen, wie knapp es auch bei Dir ist. Ich gehe mal davon aus, dass Du es auf dem Konto auch merkst, wenn Du nicht seinen ganzen Anteil bekommst. Anhand der klaren Zahlen wird er das eher begreifen als durch das gesprochene Wort. Für ihn hat es so lange so gut so funktioniert, er sieht nicht, dass etwas geändert werden muss. Auch wenn es für Dich sehr deutlich ist. Setze nicht voraus, was Du siehst, sondern mach ihn sehend.

Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!
Dana