Anwort von Vanessa

Hallo Fiona,

Aus deinem Text geht nicht ganz hervor, wie dein Freund wohnt. Ich gehe mal davon aus, dass er schon eine eigene Wohnung hat, aber du die meiste Zeit bei ihm verbringst - ist das richtig?

Deinen Schilderungen nach ist dein Freund sehr unselbstständig und wenn jemand da ist, der etwas für ihn macht, dann rührt er auch keinen Finger. Das würde sich auch nicht ändern, wenn ihr zusammenzieht.

Du kannst ja mal testen, was passiert, wenn du dich in Zukunft mehr aus seinem Haushalt raushälst. Auch wenn das erst mal hart klingen mag, aber du bist ja nicht seine Haushälterin sondern seine Freundin. Und auch er sollte mal kleine Opfer für dich bringen.
Was bedeutet es, sich aus dem Haushalt herauszuhalten? Nehme dich zurück, wenn es ums putzen, aufräumen und waschen geht. Auch wenn es für dich vielleicht zunächst unschön ist: Lass alles sein. Es ist seine Wohnung, seine Wäsche. Kochen und abwaschen könnt ihr ja gemeinsam - aber wenn du gekocht hast, dann wäscht er ab. Und wenn er es nicht tut bleiben die Teller halt stehen. Das Verhalten kann zur Folge haben, dass er irgendwann in einem Chaoshaufen lebt. Mache nicht dich dafür verantwortlich. Aber wenn er keine Teller mehr hat, muss er spülen und wenn er nichts mehr zum anziehen hat, muss er waschen.
Er wird sehen, wie viel Arbeit sich hinter diesen ganzen "Kleinigkeiten" verbirgt und auf sehr eindrückliche Weise erfahren, was passiert, wenn du dich mal zurückhälst. Ich meine, seine Wäsche kann er wirklich selber waschen und so weiter. Solange ihr noch nicht zusammen wohnt, hast du also acuh weniger Verpflichtungen.

Das muss auch gar nicht lange sein. Aber ihr solltet euch dann absprechen können, wer was macht. Und wenn er seine Sachen nicht erledigt, dann lässt du sie stehen. Wenn er nicht kocht, íss Zuhause.
Das klingt vielleicht alles sehr radikal, aber du musst ihm das ja nicht mit Wut vermitteln, sondern ihm sagen: So, ab jetzt läuft es anders. Wir teilen uns die Aufgaben, die Sachen, die eindeutig nur dich angehen werde ich nicht mehr übernehmen und da und da teilen wir uns die Arbeit oder wechseln uns ab. Wenn du das einfach durchziehst, könnt ihr beide schauen, ob das klappt. Ich wünsche es euch!

Dann zu dir. Die gefällt es Zuhause nicht mehr und von daher würde nichts gegen eine gemeinsame Wohnung mit deinem Liebsten sprechen. Schaut, ob das mit der Arbeitsteilung klappt. Vielleicght gibt es für dich auch eine Möglichkeit, dass du dir ganz allein eine Wohnung nimmst? Oder eine WG mit einer Freundin gründest?
Du und dein Freund, ihr habt so schon Probleme im Haushalt, den ihr noch nicht mal gemeinsam führt und deshalb ist es glaube ich wichtig, wenn ersteinmal jeder von euch für sich selbst insoweit verantwortlich ist, dass er seine Arbeit übernimmt.

Du bist nicht dazu da, um dich für ihn aufzuopfern, sondern ihr seid zusammen, weil ihr euch liebt. Ich wünsche dir alles Gute, Vanessa