Problem von Tina - 25 Jahre

Er sieht nur noch seine Arbeit

Hallo...
Ich bin zur Zeit total frustriert, meine beziehung zu meinem Partner gerät immer mehr ins Wanken, denn Er sieht nur noch seine Arbeit.
Es geht etwa schon einen Monat so, dass Er mit schlechter Laune nach Hause kommt und diese mehr oder weniger an mir ausläßt.
Anfangs hatte ich noch Verständnis dafür, habe Ihm Freiräume gegeben, Ihm seine Tätigkeiten im Haushalt abgenommen und meinen Kummer versucht selbst zu regeln.
Ich habe versucht Ihn auf andere Gedanken zu bringen, doch nichts half.
Seit 2 Wochen bin ich arbeitsuchend und von Unterstützung kann ich nur träumen... . Stattdessen bekomme ich blöde atschläge, obwohl ich das alles weiß, was er sagt. Dabei möchte ich doch einfach nur in den Arm genommen werden.
Früher war Er anders!
Heute morgen mußte er zur Arbeit und auf einmal tat es einen Schlag! Ein Regal mit Weingläser kam von der Wand, überall nur Schärben, in der ganzen Küche, davon wurde ich geweckt.
Nun denkt man, er hätte geholfen das Chaos zu beseitigen, mich zu trösten...
doch Fehlanzeige, er hat nur seine wichtigen Dinge "gerettet" und erwähnt, er müsse jetzt zur arbeit.
Aks er mich dann zum Abschied umarmen wollte, hatte ich keine Lust mehr!
Unter Tränen sah ich ihm nur beim weggehen zu.
Ich habe Ihm gesagt, das Erinnerungen zubruch gingen, "Schärben bringen Glück" und " man kann ja neue kaufen" war von Ihm zuhören.
Ich bin Luft für Ihn.
Ich weiß das er mich liebt und wir haben auch viel geredet aber anscheinend über das Falsche.
Diese Woche wollte ich garnicht nach Hause, obwohl ich Ihn wirklich sehr liebe und mich nicht trennen möchte, da ich weiß, es geht auch anders.
Ich bin zu tiefst über seinen Egoismus verletzt!
Ich weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll...
Bitte helfen Sie mir...

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Tina!

Seit vier Wochen sieht er nur noch seine Arbeit - seit zwei Wochen bist Du arbeitsuchend? Gibt es da einen Zusammenhang?

Kann es sein, dass es nicht unbedingt er ist, er sich so verändert hat? Sondern viel mehr Dein Blick auf die Situation, Deine Bedürfnisse? Ich gehe mal aus, Du hast Deinen Job nicht von heute auf morgen verloren, sondern es schon eine Zeit gewusst? Und der Termin rückte näher, Du wurdest angespannter, vielleicht etwas ängstlich, in Dir taten sich viele Sorgen und Gedanken auf. Für ihn tritt kaum eine Veränderung ein. Daher stellt sich mir die Frage, warum gerade er sich in diesem Zeitraum verändert haben sollte.

Ich kenne die Arbeitslosigkeit. Bitter. Du hast jetzt mehr freie Zeit und erwartest jetzt vielleicht von ihm auch mehr Zuneigung? Du wünschst Dir Anerkennung, Mut, Hoffnung - und das von ihm. Aber er kann es nicht wissen, wenn es nicht auch ausgesprochen wird. Die guten Ratschläge, die Du gar nicht brauchst, weil Du das alles weißt, sind irgendwie typisch Mann. Es liegt nicht in der Natur der Männer, zuzuhören, zu trösten, einfach dazusein; sie wollen viel mehr lösen und anpacken. Und das tut er, indem er Dir Ratschläge gibt. Sag ihm, was Du brauchst, sag ihm, dass er nur hören soll und Dich in den Arm nehmen. Er weiß nicht, dass so etwas simples reicht. Wenn Männer Probleme sehen und hören, wollen sie sie aktiv lösen - und wir Frauen wollen doch nichts weiter, als ein Ohr. Ich kenne kaum einen Mann, der das nicht erst lernen musste.

Ihr habt viel darüber gesprochen, aber anscheinend das falsche? Das richtige wäre wohl, zu formulieren, was man sich vom Partner in welcher Situation wünscht. Sagt euch nicht einfach, was falsch war - sondern viel mehr, wie es schöner gewesen wäre. Und vor allem warum, damit ihr euch auch versteht.

Wenn Du jetzt noch mal auf die Situation mit dem Regal schaust, kannst Du ihn dann nicht auch ein wenig verstehen? Würdest Du ein Zuspätkommen riskieren, einen Anpfiff vom Chef usw, um ihm beim Aufräumen zu helfen, obwohl er frei hat? Zwar kann ich absolut nachvollziehen, dass es für Dich ganz schrecklich war, diese Erinnerungsstücke in Scherben zu sehen, aber ihn kann ich auch verstehen.

Alles Gute!
Dana