Problem von Anonym - 36 Jahre

Schwiegereltern / Mann

Hallo,

wenn ich ausführlich schreibe, dann fange ich mal damit an, dass mein Mann vor ca. sechs Jahren mal gedacht hat, es wäre ganz toll, sich ein Haus zu kaufen. Wir suchten lange, aber bei uns ließ sich nichts finden, was bezahlbar gewesen wäre. In einem Kurzurlaub fand er ein Haus in der Eifel und kurzerhand ersteigerte er dieses.
Da saß ich nun in der Eifel und mein Mann kommt immer nur am Wochenende.
So ist das seit sechs Jahren. Ich leide darunter und meine Kinder auch.
Auch das Haus leidet, denn nichts wird fertig, klar wenn man am Wochenende nur daheim ist.
Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, kamen meine Schwiegereltern vor zwei Jahren auf die Idee, sie könnten ja zu ihrem Sohn ziehen.
Ich bekam dann mal einen Anruf in dem es hieß, mit ihm wäre ja schon alles abgesprochen, und er sagte wegen ihm gerne, aber entscheiden müßte ich das ja. Was sollte ich denn da noch sagen? Also renovierten wir in windeseile die komplette obere Etage und machten daraus eine abgeschlossene Wohnung. Dann kamen sie und mein Leben hörte auf.
Mein Schwiegervater kommt zu jeder Tageszeit zu uns runter, egal ob ich in Unterwäsche rumlaufe oder unter der Dusche stehe.
Egal was wir hier machen, man muß sich an und abmelden.
Wir haben alles offen und mein Mann meint das wäre völlig ok.
Einmal habe ich mich getraut was zu sagen. Da hatte ich frei und war wirklich krank. Da habe ich nur das Nötigste im Haus gemacht. Es sah wirklich nicht schlimm aus, auf em Boden lag die Hundebürste, auf dem Tisch stand eine Tasse und ein Teller und das Kehrblech stand auf dem Boden. Ich hatte mich hingelegt, weil ich nicht mehr konnte. Da hörte ich meinen Schwiegervater die Treppen runterkommen und weil ich keine Lust auf ihn hatte, tat ich so, als würde ich schlafen.Er kam in mein Schlafzimmer, ging durch die Küche und das Wohnzimmer, ging runter in den Keller und ging dann nach oben zu seiner Frau. Ich bin ganz schnell aus dem Bett und wollte hören, was er wollte. Als ich an der Treppe stand hörte ich nur noch, wie er zu seine Frau sagte, da sieht es aus, alles fliegt rum. Da habe kich die Fassung verloren und meinen Mann angerufen, lauthals in das Telefon gebrüllt. Es war mir zuviel.
Nachmittags bin ich zu meinem Mann gefahren und habe gesagt, er müsse was unternehmen. Er fuhr am Wochenende heim und ich blieb bei ihm. Als ich wieder nach Hause kam, war alles noch schlimmer.
Mein Auto war kaputt und ich mußte arbeiten. Mit einer Kollegin, die mich abholte, wollten wir das Auto von der Einfahrt schieben. Ich hatte aber den Autoschlüssel vergessen und somit auch den Haustürschlüssel.
Das fiel mir aber erst auf, als der Wagen auf der Strasse stand, den da rastete das Lenkradschloß ein und nichts ging mehr.
Die Kollegin und ich versuchten alles um den Wagen wieder von der Strasse zu bekommen, aber es ging nicht. Also klingelten wir und klopften und klingelten.
Die Hunde schlugen an, aber meine Schwiegereltern öffneten nicht. Wir sahen sie oben am Badezimmerfenster stehen, aber sie öffneten nicht. Dabei wollte ich nur, dass sie mit ihrem Wagen rauskommen, wenn sie müssen.
Ein lieber Nachbar half uns dann, er mußte den Zaun weghauen und so bekam er das Auto wieder auf die Einfahrt.
Im Nachhinein mußte ich mir dann anhören, dass sie nichts gehört hatten und das das alles ja nur ein Mißverständnis wäre.
Ich war nicht bereit das zu glauben und sagte das auch meinem Mann. Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte ich kein Wort mehr mit diesen Leuten gesprochen.
Aber mein Schwiegervater hatte dann Geburtstag. Ich kam spät von der Arbeit und war müde. Ichsagte meinem Mann, dass ich auf keinen Fall hochgehen würde, denn ich würde eine Entschuldigung erwarten.
Da bekam ich die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, wenn ich nicht mitkommen würde, dann könne ich mir eine andere Bleibe suchen.
Jetzt ist alles so wie vorher und meine Nerven können nicht mehr.
Ich liebe meien Mann, aber so kann ich nicht mehr weiterleben.
Das war nur eine Geschicht von vielen, die sich hier ereignet haben. Mein Mann steht leider nicht hinter seiner Familie auf jeden Fall nicht so richtig.
Wir haben gestern noch geredet und ich bat ihn um eine Türe, die ich sicher ganz einfach, günstig und alleine einbauen kann. Aber er sagt immer nur, das er das anders sieht als ich. Ich stelle mich nur an.
Das nächste was dazu kommt ist, das sich mein Mann mit seinen Eltern darauf geeinigt hat, das sie 500? Miete zahlen sollen. Das beinhaltet alles. Wasser, Strom, Telefon, Gas eben alles was dazugehört.
Wenn denn die 500? bezahlt würden, dann wäre es ja ok, aber seit sieben Monaten haben wir kein Geld mehr bekommen. Meine Schwiegermutter meint auch noch, daß die Miete viel zu teuer wäre. Sie haben oben 70 m? einen Stellplatz für ihr Auto und brauchen ja auch keine nebenkosten oder Telefon zu bezahlen.
Als ob das noch nicht reichen würde, haben wir unsere Wasserrechnung bekommen.
1500? Nachzahlung!!! Das einzige was meine Schwiegermutter sagte war, das sie bei wasserversorger anrufen wolle das der Ableser sich verlesen hätte, hat er aber nicht.
Zu dieser Rechnung gab es nichts dazu, so dass unser Konto mal wieder wegen der Schwiegereltern überzogen ist.

Ich sitze hier nur noch rum und schiebe Trauer. Ausziehen kann ich nicht, wovon auch und außerdem hab ich meinen Mann ja lieb. Aber so kann das doch nicht bleiben.

So. Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich denke, das reicht.
Hoffentlich könnt ihr mir einen Rat geben, denn lange halte ich das nicht mehr aus. Hätte ich nciht meine Kinder, ich glaube dann könnte man mich schon einliefern lassen.

Lieben Gruß

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Kann es sein, dass Du Dich von Deinem Mann abhängig fühlst? Emotional, finanziell - in nahezu allen Bereichen? Liege ich damit richtig? Er findet ein Haus in der Eifel, er ersteigert es. Kein "Wir", das da bei mir ankommt. Du schreibst auch einen Satz wie "Ich kann ihn nicht verlassen - ich weiß ja gar nicht wohin". Einen Weg gibt es immer. Du musst nicht bleiben, nur weil kein goldener Weg sich auftut und auch nicht aus finanziellen Bedenken. Ist Dir das bewusst? Ich sage das nicht, weil ich die Trennung als einzigen Lösungsweg sehe - denn Du schreibst auch vom Grund des Bleibens: Du liebst ihn. Aber es sollte Dir bewusst sein, dass Du nicht alles ertragen musst. Straffe äußerlich und innerlich ein wenig mehr die Schultern!

Meine Schwester lebt im ehemaligen Haus ihrer Schwiegereltern. Heute gehört es rechtlich ihrem Mann und ihr. Die Betonung liegt wohl auf rechtlich. Sie hat ähnliche Übergriffe in ihre Privatsphäre erlebt. Das fing beim Aussuchen der Gardinen an und endete damit, dass ihre Schwiegereltern ihre Wohnung Verwandten zeigten, während sie und ihr Mann im Urlaub waren. Aber dort ist Ruhe eingekehrt. Nach vielen, vielen Diskussionen und auch wochenlanger Wortstille. Es ist also möglich.

Das wichtige daran ist wohl, dass Du und Dein Mann wieder an einem Strang ziehen. Ihn stört es nicht - aber Dich! Und das muss er akzeptieren. Er kann doch nicht wollen, dass seine Frau dermaßen unglücklich ist. Die Situation belastet Dich unendlich. Kann man da nicht vom Ehemann erwarten, dass er sich auf Deine Seite schlägt. Ich würde das erwarten und einfordern. Auf ein "Dann such Dir doch eine andere Bleibe" würde ich wohl genau damit reagieren. Vielleicht sieht er dann, dass es für Dich nicht mehr auszuhalten ist. Mach es ihm unmissverständlich klar.

Setz Dich mit ihm zusammen und erzähle, wie es Dir geht. Manchmal funktioniert es, wenn man gedanklich den Spieß umdreht. Wie ginge es ihm, wenn Deine Mutter hereinspaziert, während er in Unterhose am Frühstückstisch sitzt? Es geht nicht darum, jede kleine Situation durchzusprechen, die einmal war, sondern klare Grenzen für die Zukunft zu setzen. Ihr beide zusammen. Damit ihr zwei mit den Kindern glücklich sein könnt und auch bleibt. Ich weiß nicht, wie weit es in seinem Bewusstsein ist, dass er dabei ist, die Ehe auf's Spiel zu setzen. Das kann ihm doch nicht egal sein.

Sage ihm, wie Du Dir das Zusammenleben wünschst. Ganz in Ruhe. Lass Dich vom Thema nicht abbringen und nicht mit einem "Das sehe ich anders" abspeisen. Dir geht es schlecht - kämpfe darum, dass er zuhört und versteht. Wenn er das begriffen hat, ist der Rest eine Sache der Konsequenz.

Alles Gute!
Dana