Problem von Razielle - 15 Jahre

Ich habe Angst, dass ich mir was antue

Meine Eltern leben jetzt schon länger als 5 Jahre auseinander. Meine Mutter hat vor 2 Jahren jemanden in einer anderen Stadt kennengelernt und sind dort hingezogen. Vor kurzem haben sie geheiratet. Ich komme oft mit allen klar, aber auch oft nicht. Am liebsten würde ich zu meinem Vater ziehen. Jedoch will ich hier auf der Schule bleiben, da ich mich hier sehr verbessert habe und es als neuanfang gewertet habe, denn nach der Trennung meiner Eltern, ging es erst bergab mit meinen Noten. Auch die neue Freundin meines Vaters mag ich kaum. Ich könnte tausend schlimmere Fälle, als meinen aufzählen, aber ich kann einfach nicht mehr. Ich war anfangs sozusagen imemr das schwarze Schaf in der "familie", doch ich habe mich verbessert und das sehen sie nicht. Ich komme einfach nicht mehr mit der Gesamtsituation klar. Immer denke ich daran mich umzubringen, zum Glück ist bei mir noch die Grenze, dass ich Angst vor den schmerzen habe. Viele von meinen Gefühlen kennt meine Mutter, doch ich habe das Gefühl, dass sie seit ihrem neuen mich kaum noch wahr nimmt. Ich will am liebsten endlich selbst erwachsen sein und ganz weit weg von hier. Aber das geht nicht. Bitte helft mir irgendwie, ich habe Angst das ich mir was antue.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Die Veränderungen in Deinem Leben haben Dich ganz schön aus der Bahn geworfen, was? Das ist auch absolut verständlich.

Du schreibst so viel, was sich eigentlich verbessert hat - und dennoch steckt in Dir diese Not. Es ist alles so zwiespältig. Du möchtest am liebsten bei Deinem Vater wohnen - aber auf der neuen Schule bleiben und seine Freundin magst Du auch nicht besonders. Kann es sein, dass Du einfach den Blick verloren hast? Du schwimmst eher, als dass Du den Boden unter den Füßen hast. Verstehst Du, was ich meine (manchmal finde ich einfach keine rechten Worte)?

Die Pubertät mit all ihren Hormonen setzt noch einen drauf. In dieser Zeit des Lebens ist wohl jeder mit sich und der Welt phasenweise unzufrieden und jeder sucht nach seinem Weg. Dummerweise möchte man immer den, der nicht zu haben ist. Am liebsten ganz selbstbestimmt und nicht mehr abhängig. Aber darauf wirst Du noch warten müssen. Das weißt Du auch. Du bist in einer Phase, die nicht mehr Kind und noch nicht Erwachsener ist. Da ist es kein Wunder, dass man sich so hin- und hergerissen fühlt.

Konzentriere Dich auf die Dinge in Deinem Leben, die gut sind, die Dir gefallen und suche auch nach Neuem. Alles in dem Rahmen, der auch für Dich machbar ist. Das Ziel, jetzt für Dich selbst verantwortlich zu sein, ist unerreichbar. Suche eher nach Zielen, die Du auch in absehbarer Zeit erreichen kannst. Das steigert nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern macht auch glücklicher. Dinge erreichen ist ein gutes Gefühl.

Zurück kann niemand. Achte auf Dein Jetzt und was Du mit diesem Jetzt alles machen kannst. Es hat sich eingiges verändert und vieles auch zum Besseren. Mach Dir das selbst bewusst.

Deine Mutter weiß viel von dem, was in Dir vorgeht? Erzähle ihr noch mehr. Sie kann vieles auch auffangen. Irgendwie gibt sie Dir das Gefühl, dass Du hinter ihrem Freund anstehst. Ich glaube nicht, dass es so ist - aber ich glaube Dir, dass das Gefühl echt ist. Sprich es aus, damit es sich nicht noch mehr festfrisst. Vielleicht könnt ihr einen Mutter-Tochter-Nachmittag einräumen? Einmal die Woche oder auch in größeren Abständen. Eine Zeit, die dann nur euch gehört und niemand kann dazwischen funken, niemand ist wichtiger.

Wenn die Gedanken an den Tod übermächtig werden, scheue nicht zurück, Dich bei einer dieser Nummern zu melden:

Kinder- und Jugendtelefon
Telefon 0800 111 03 33
Internet: www.kinderundjugendtelefon.de
E-Mail: info@kinderundjugendtelefon.de


Telefonseelsorge
Telefon 0800 111 0 111 (evangelisch)
oder 0800-111 0 222 (katholisch)
Internet: www.telefonseelsorge.de


Alles Gute und jede Menge Kraft!
Dana