Problem von melly - 22 Jahre

sexueller missbrauch?

meine 4j.alte tochter lebt bei mir und meinem mann.vor 2j.habe ich mich von ihrem vater getrennt.sie ging öfters zu ihm hin und hat auch dort geschlafen.nach ca.einem jahr erzählte sie mir das der papa mit einer faru im bett gekämpft hat(für sie soviel wie sex).als ich frage woher sie das weiss,meinte sie das sie dabei war.ich dachte mir nichts dabei und liess sie trotzdem weiter zu ihm.da er es auch abstritt.es passierte wohl öfters,weil die kleine mir mehr erzählte.sie hatte mir gezeigt wie sie es getan hatten und hatte einige wörter drauf da werd ich noch rot.natürlcih geht sie jetzt nicht mehr dort hin.aber sie macht wieder in dei hose,pullt ihre lippe kaputt weil sie nicht schlafen will.sie hat sich total verändert.sie konnte vorher alles was für 4j.ok ist und jetzt?ist sie auf dem stand von einer 2j.alten!sie kam auch schon mal mit baluen flecken zwischen den po backen heim und sagte auch ich habe an der prum aua(ihre scheide).ich dachte auch weil der vater sagte sie ist gefallen,ok.doch jetzt weiss ich auch das er immer drogen typen da hatte und zig weiber.die kleine hatte vorher nie was gesagt weil er ihr gedroht hatte das sie nicht mehr kommen darf.ich bin jetzt deswegen beim j.a. aber wie bekomme ich raus ob sie missbarucht wurde?und kann ich ihn schon adfür anzeigen das er sex vor ihren augen hatte und es wusste?
ich hoffe ihr könnt mir helfen,den ich bin am ende!
danke melly(22) mit virginia-maria(4)

Anwort von Michaela

Hallo,

zunächst einmal ist es gut, dass du Klarheit schaffen willst. Jedoch ist es schwierig, dabei so vorzugehen, dass deine Tochter nicht noch mehr traumatisiert wird - wenn dein Verdacht wahr sein sollte. Es gibt zwei große Vereine in Deutschland, die dir auch vor Ort weiterhelfen können:
www.wildwasser.de
www.zartbitter.de

Die Beraterinnen und Berater dort sind für den Umgang mit Menschen mit sexuellen Gewalterfahrungen geschult und können dir auch Kinderärzte nennen, die dafür sensibilisiert sind, denn die vorsichtige Annäherung an das Thema ist (leider) nicht jedermanns Sache. Sehr gut finde ich, dass du das Jugendamt eingeschaltet hast. Somit ist die Sache erst mal offiziell - womit evtl. weitere Übergriffe verhindert werden können.

Ich will keine unnötige Panik schüren, denn ich denke, dass du sowieso schon sehr aufgeregt bist deswegen. Aber es ist wichtig, dass du einen klaren Kopf behältst und dir selbst auch Beistand suchst. Diesen kriegst du entweder bei einer der beiden o. g. Organisationen, oder du suchst dir zusätzlich noch einen Therapeuten. Egal was bei den Untersuchungen herauskommt, es wird Einfluss auf dich haben, und du hilfst deiner Tochter am besten, wenn du ganz bei dir bist und deinen Frust und Kummer auch mal zwischendurch abladen kannst.

Was kannst du weiter tun? Abwarten. Dränge deine Tochter nicht zum Reden. Sie wird dir früher oder später auf ihre Weise mitteilen, was tatsächlich geschehen ist. Kinder haben für derartige Vorgänge keine Sprache, doch sie können sich anders artikulieren und Hilfe holen. Und auch wenn sie noch klein und hilflos aussieht: Sie kann diese Hilfe auch annehmen. Auch wenn sie mal schwierig ist, sich wie eine zweijährige benimmt: Das können normale "Rückfälle" sein, die auch nicht traumatisierte Kinder haben, oder sie verarbeitet damit einige Ereignisse. Sie braucht die Zeit, genauso wie du sie brauchst.

Ich wünsche dir viel Kraft! Wenn du magst, kannst du und schreiben, wie es weitergegangen ist - wenn es dich entlastet!

Viele Grüße,

Michaela