Problem von Thomas - 19 Jahre

Ritzen

Hallo zusammen,
zunächst einmal möchte ich mich bei allen Helfern dieser Seite bedanken, ihr leistet große Arbeit und habt bestimmt schon vielen Leuten geholfen. Macht weiter so!
Der Grund meines Feedbacks ist die erschreckende Anzahl von Problemen, die mit Ritzen zu tun haben. Meiner Meinung nach ist das Ritzen eine Modeerscheinung, die aus Amerika zu uns herübergeschwappt ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass vor 10-20 jahren viele Leute an das Ritzen als Möglichkeit der Problembewältigung gedacht haben. Das soll nicht heißen, dass es früher nicht auch solche Fälle gegeben hat, aber soweit ich das verfolgen kann, ist dieser Boom erst in den letzten Jahren entstanden. Das System dieser Verbreitung ist wie bei jedem Trend relativ simpel: Einer aus dem Freundeskreis oder der Klique fängt an zu ritzen. Die anderen finden das cool und machen es nach. Zu beobachten ist dieser Phänomen z.B. auch bei den Amokläufen von Schülern in Schulen, bei Kindesentführungen usw.

Das Ritzen scheint mir soetwas wie eine Sucht zu sein. Man findet "Spaß" daran, sich selbst zu verletzen und findet immer mehr Probleme, die man überbewertet, nur damit man sich wieder ritzen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei der Frustbewältigung oder bei der Lösung von Problemen hilft. Vielleicht finden die Betroffen Gründe, mit denen sie meine Meinung wiederlegen können. Ich möchte das Ritzen auch nicht verteufeln. Jeder sollte das tun was er meint tun zu müssen. Aber wem geht es besser, nachdem er sich geritzt hat? Vielleicht oberflächlich betrachtet, aber wenn diejenigen sich mal richtig darüber Gendaken machen, werden sie feststellen, dass sie durchs Ritzen eher noch ein Problem mehr erschaffen, als dass sie ihre vorherigen Probleme lösen.
Im Endeffekt möchte ich auf folgendes hinaus:
Ich bin ein Mensch, der versucht, Probleme möglichst schnell zu lösen. Bei Problemen, die man wirklich nciht lösen kann, sondern die nunmal so sind wie sie sind (Tod von Verwandten, Trennung von der Freundin/dem Freund ect.), ist das ganze natürlich schwieriger. Um hierfür die richtige Lösung zu finden, gibt es keine allgemeingültige Formel. Jeder muss aus diesem Sumpf irgendwei selbst herauskommen. Ich rede z.B. bei solchen Problemen meistens mit meiner besten Freundin. Sie hilft mir dann, Probleme zu verarbeiten. Die "Ritzer" unter euch (das soll keine Beleidigung sein) werden bestimmt Gegenargumente finden, um das Ritzen zu rechtfertigen. Meine persönliche Meinung ist, dass Ritzen nicht dazu beiträgt, erwachsen zu werden. Die meisten Ritzer sind deutlich jünger als ich (13-16). Ihr seid alle auf dem Weg erwachsen zu werden! Dann versucht auch, wie Erwachsene an eure Probleme heranzugehen, und nicht in eine Welt der Selbstverletzung eintauchen.
Ich hoffe ich konnte meine Meinung dazu darlegen, und vielleicht macht sich der ein oder andere Ritzer ein paar Gedanken.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Thomas!

Hab Dank für Dein Feedback.

Alles Gute!
Dana