Problem von Mirco - 24 Jahre

Mein Leben geht den Bach runter

Hallo!

Ich bin durch Zufall auf Eure Seite gestossen. Naja, ich habe schon mit einigen Freunden oder sogenannten darüber gesprochen aber geholfen hat mir niemand. Ich bin ohne Vater nur mit meiner Mutter aufgewachsen. Habe eine sehr gute Schulausbildung gemacht und eine kaufmännische Karriere eingeschlagen. Als ich gerade die Ausbildung hinter mir hatte und begann auf eigenen Beinen zu stehen begann die Hölle auf Erden für mich. Alles fing damit an das dass Geschäft in dem ich meine Ausbildung anfing geschlossen wurde (ich konnte meine Ausbildung in einer anderen Filiale weiterführen) Dann wurde mir mir Fahrrad gestohlen. Zufall und eine Lapalie... dann als ich kurze Zeit später bei der Bundeswehr war, wo ich mich für 12 Jahre verpflichtet hatte, zog ich mir einen Aussenbandriss zu und wurde auch aufgrund Hypertonie ausgemustert. Zwei Monate später darauf erkrankte meine Mutter mit 39 Jahren an Lungenkrebs. Ich war arbeitslos. Sie unterzog sich erfolgreich einer Strahlen- und Chemotherapie. Im Sommer war der Tumor fast so klein das man von Heilung sprechen konnte das bekam Sie eine Lungenentzündung und starb daran. Ich stand unter Schock und musste auf einmal alle Dinge allein übernehmen. Verträge weiterführen, Verpflichtungen abwickeln... alles klappte. Auch durch die Hilfe meiner Familie (Oma und Onkel). Ich wurde abhängig nach Schlaftabletten (Zopiclon, Nitrazepam, Rhoypnol...) und auch die Schmerztabletten meiner Mutter (Morphin... Name ist mir entfallen) fielen mir zum Opfer. Auch Tramadol und andere Dinge schluckte ich einfach. Am 30.07.04 war ich völlig am Ende und pleite. Ich kratzte mein letztes Geld zusammen um ein Flug Ticket nach London zu kaufen. Dort wollte ich neu anfangen, aber kaum dort angekommen bekam ich einen Anruf, das ich eine Stelle habe in Deutschland! Ich könnte sofort anfangen! Ich kehrte zurück. Das Geld für das Ticket verdiente ich mir innerhalb von Stunden. Ich arbeitete als Geschäftsführer eines Mobilfunkunternehmens vor Ort bis das Unternehmen nach 6 Monaten Insolvenz anmeldete. Ich lernte in der Zeit meine Freundin kennen, mit der ich nunmehr seit ca. 2,5 Jahren zusammen bin. Arbeit habe ich zwischenzeitlich noch keine neue gefunden weil ich angeblich in meinem Alter überqualifiziert bin. Ich habe immer wieder Therapien angefangen aber nie beendet und schlucke weiterhin Tramdol in hohen Dosen. Aber meine Freundin steht zu mir auch wenn ich dadurch mehr als Aggressiv werde aber manchmal auch ganz sanft bin. Sie sagt sie liebt mich und würde mich nie verlassen. Früher habe ich sie auch öfter geschlagen aber soweit habe ich mich jetzt unter Kontrolle. Was soll ich tun? Ich weiss das Sie nachts oft weint und nicht weiter weiss. Was soll ich tun um von den Medikamenten weg zu kommen und endlich ein neues Leben zu beginnen?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Was Du tun sollst, um ein neues Leben anzufangen? Ganz einfach: Ein neues Leben anfangen.

Du hast Therapien angefangen und immer wieder abgebrochen. Warum? Warum schlägst Du diese Hilfe so aus? Du merkst doch, dass Du es allein nicht schaffst. Du hast eine Suchterkrankung. Und Erkrankungen gehören nun einmal in ärztliche Hände. Eine Knochenfraktur würdest Du ja auch nicht auf eigene Faust heilen wollen. Und jetzt sage mir nicht, das wäre etwas anderes. Denn in beiden Fällen brauchst Du ärztliche Hilfe.

Deine Freundin ist unglücklich - Du hörst sie nachts weinen. Rührt Dich das nicht? Ist das nicht der Motor, der Dich dazu bringen kann, endlich da heraus zu kommen? Du selbst bist unglücklich, sonst hättest Du uns nicht geschrieben. Pack es an. Lass Dir helfen.

Alles Gute!
Dana