Problem von Sandra - 28 Jahre 01.06.05

Weiß nicht mehr weiter

Hallo liebes Kummerkasten-Team!

Ich heiße Sandra und bin 28 Jahre alt. Ich weiß garnicht genau, wo ich vor lauter Sorgen und Problemen anfangen soll...

Momentan komme ich mir vor, als ob ich als weiter in ein tiefes Loch falle und je tiefer ich falle, desto weniger Chancen habe ich wieder raus zu kommen. Vielleicht sollte ich ganz von vorne anfangen. Seit drei Jahren sind mein Mann und ich verheiratet. Kurz nach unserer Hochzeit haben wir beschlossen ein Kind zu bekommen. Bis hierhin ist auch noch alles ok, aber seit dem haben wir ein Pech nach dem anderen. Im Grunde fing es ja schon vor unserer Hochezit an, dass von meiner Mutter die Geschwister nicht zur Hochezit gekommen sind, die Gründe wissen wir bis heute nicht. Aber weiter. Als es dann nach einem Jahr mit dem Kinderwunsch nichts wurde, haben wir Rat bei Ärzten gesucht und nach diversen Untersuchungen stand fest, dass mein Eisprung verzögert ist und mein Mann sein Sperma nicht so ist, wie es sein soll, aber wir können trotzdem Kinder auf "normalen Weg" bekommen. Trotz allem sind wir seit dem in einer Kinderwunschpraxis in Behanldung und haben auch schon 4 erfolglose Inseminationen hinter uns. Nun wollen wir den 5 Versuch starten und evtl. danach einen Schritt weiter gehen in Richtung künstliche Befruchtung. Mit meinen Gefühlen ist es ein auf und ab, mal kann ich mir auch vorstellen ohne Kinder glücklich zu sein und dann wieder nicht. Vor knapp 6 Monaten bin ich dann auch noch arbeitslos geworden und nun sitze ich als zu Hause und habe bis auf den Haushalt keine richtige ufgabe und mir fällt die Decke auf den Kopf, da wäre es nur gut, wenn wenigstens unser Kinderwunsch in Erfüllung gehen würde. Ich bewerbe mich natürlich stetig, aber Ihr kennt die wirtschaftliche Lage sicher selber. Und mit jeder Absage rutsche ich tiefer in mein großes Loch, dass immer dunkler wird und nur noch wenig Licht von oben zu sehen ist. Meine ärztin sagt ich habe leichte Depressionen, weswegen ich Johanneskrauttabletten einnehme, aber nicht regelmäßig, sondern nur dann, wenn es mir mal wieder richtig beschissen geht. Hinzu komemn jetzt auch noch leichte Beziehungsprobleme. Ich weiß, mein Mann liebt mich überalles, aber alles bleibt an mir hängen. Wenn er m Wochenende zu Hause ist tut er selten mal was wie z. B. unsere Blumen aufder Terasse gießen oder mal einen schönen Spieleabend mit mir zu verbringen, statt den Fernseher laufen zu lassen. Außerdem nimmt er stetig zu und ich habe schon keine richtige Lust mehr, mit ihm zu schlafen. Gut, da will er jetzt dran arbeiten, aber das hat er schon zig mal gesagt und dann fällt er wieder in seine alten Gewohnheiten. Nächsten Monat muss ich mich mit der einen Schwester von meiner Mutter auseiander setzen, warum sie nciht zur Hochzeit gekommen sind, ich weiß meiner Mutter würde es viel bedeuten, wenn ich mich mit meiner Tante wieder gut verstehen würde nur deshalb tue ich das, aber auch das macht mir jetzt schon schlaflose Nächte. Aber wie gesagt am meisten wiegt das Problem das ich nicht schwanger werde und auch keinen Job finde. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Man fragt sich dann wirklich, was soll ich auf dieser Welt noch? Keiner scheint mich wirklich richtig zu brauchen...Ich weiß nicht mehr weiter. Hatte schon überlegt, mit einer Psychologin über meine Probleme zu sprechen, aber dazu habe ich momentan garkeine Lust. Wenn ja wenigstens einer meiner Probleme gelöst werden könnte. Ich möchte endlich wieder das Gefühl bekommen gebraucht zu werden. Da ich ja noch jund bin hatte ich sogar an eine weitere Ausbildung gedacht, aber selbst wenn ich mich dort bewerbe bekomme ich nur Absagen. Nun ist es auch nicht so einfach für mich, das passende zu finden, was mir Spaß machen würde, weil ich meinen Traumjob als Bürokauffrau bereits erlernt habe. Und wenn man dann aufs Arbeitsamt muss, um sich mal wieder zu melden, dann wird man in den Topf von den Leuten geschmissen, die nciht arbeiten wollen, aber es sind doch nicht alle gleich, ich bin überzeugt davon, die meisten, soclhe wie ich, die wollen arbeiten und es ist auch egal, ab ich 6 oder 10 EUR die Stunde verdiene. Ähnlich ist es mit dem Kinderwunsch. Männer gehen da anscheinend anders mit um, mein Mann sagt immer entweder es klappt oder eben nicht. Ich höre meine Uhr ticken, ich weiß, ich hab noch viel Zeit, aber wenn man einen Wunsch hat, der so ausgeprägt ist, dann will man doch, dass er sich sofort erfüllt. Und jeder fragt, na bist du schon schwanger? Der Einzige, der mich nicht auf den Kinderwunsch anspricht ist mein Vater. Ich dachte gerade unsere Eltern, denen wir erzählt habe, dass es vielleicht mit einem Kind nicht klappt würden uns dann mit dem Thema in Ruhe lassen, aber immer mal wieder kommt gerade von meinen Schweigereltern so ein Seitehieb, denke er ist nicht mal bewusst, aber sowas tut dann sehr weh oder wenn meine Mutter von dem enkel einer Bekannten erzählt...Ich habe einfach Angst, dass es nie klappt mit dem Kinderwunsch und ich weiß dann nciht, wie ich damit umgehen soll. Momentan steht dieser Wunsch noch vor dem Wunsch einen Job zu bekommen. Ich weiß nicht mehr weiter, soll ich denn die nächsten 5 oder 10 Jahre als hier zu Hause sitzen und Däumchen drehen? Wie soll es weitergehen? Wie kann ich wieder das Glück im Leben sehen? Ich habe das Gefühl es bin nicht mehr ich, ich merke selber, wie ich mich verstelle und lache, aber eigentlich weinen möchte. Es ist wie eine Maske, die ich aufsetze, wenn ich gut gelaunt sein soll. Vielleicht könnt Ihr mir sagen, wie ich lockerer mit allem umgehen kann und wieder optimistisch in die Zukunft gucke. Manchmal helfen ja ein paar nette Worte von Außenstehenden, die können die ganze Situation vielleicht besser beurteilen. Schon jetzt danke ich Euch, das es so eine Seite wie diese und Euch gibt.

Macht weiter so
Eure Sandra