Problem von Vince - 27 Jahre 23.09.05

Feedback zu Fehlerphobie

Huhu!

Ich musste einfach mal etwas dazu schreiben, denn unsere Ausgangslagen sind ähnlich, nur habe ich einen weg da raus gefunden und möchte das mitteilen.

Ich bin auch 27 und hab auch ein Studium gepackt und hab mich auch schon wegen dummer Fehler wie ein Trottel gefühlt, der Angst hatte, wieder neue Fehler zu machen.

Also: Die Ursache für die Fehler ist nicht Dummheit, sondern, wie Du richtig gesagt hast, Unkonzentriertheit, weil Dich andere Dinge ablenken. UND DAS IST DER PUNKT: SEI BEI DER SACHE!

Dann bist Du nicht mehr tolpatschig. Du denkst vielleicht, einfache Sachen soll man nicht so ernst nehmen weil sie einfach sind, da kann man an was anderes denken- ist aber nicht bei allen Menschen so! Arbeite erstens methodisch (was du von der Uni her ja kennst), zweitens in kleinen Schritten. Je kleiner die Einzelschritte, desto mehr Fehlerkontrolle hast Du. Drittens: Nimm die Sache ernst. Es gibt nur Dich und sie, sonst nix. Und wenn es nur darum geht, Zahlen mit dem Taschenrechner zu addieren - tu es ruhig, kühl, konzentriert und mit dem Willen, der beste Taschenrechner-Bediener der Welt zu sein. Männer können das angeblich ganz gut, Probleme verdrängen und sich in die Arbeit stürzen. Grübeln kannst Du daheim nach 18 Uhr.

DIE NÄCHSTE WICHTIGE REGEL: Traue Dich, selber zu denken und vertraue Deinem gesunden Menschenverstand. Du bist schließlich nicht blöd und musst Dich nicht von jedem Pups verunsichern lassen. Wenn man viele Fehler macht und Angst hat, neigt man dazu, Anweisungen "sklavisch", bzw. "buchstabengetreu" auszuführen, weil man sich selbst nicht traut. Weil man sein Hirn dabei nicht einschaltet, macht man dann noch mehr Fehler. Also: Denk selbständig und frag Dich: Wie ist es das Vernünftigste und Sinnvollste, wie der Chef die Sache haben will? So machst Du es dann. Es ist der erste Schritt, Erfolgserlebnisse zu sammeln und zuverlässig Verantwortung zu tragen.

Ich bin eigentlich von der Veranlagung her faul und verträumt, aber das geht ja leider nicht, wenn man dann doch ein paar Ziele hat und die Ansprüche von Arbeitgeber und Partnerin befriedigen will. Das war halt mein Weg, erwachsener zu werden. Ich hoffe sehr, dass ich Dir helfen kann. Ich finde mich ein bisschen in Dir wieder.

Lieber Gruß,
Vince