Problem von Anonym - 16 Jahre

Ich komme nicht von ihr los (Teil 6)

Hallo Dana,

kein Problem, dass ich etwas länger warten musste. Ich habe ja gesehen, dass die Antworten der anderen Probleme oftmals von den anderen des KuKa - teams beantwortet wurden und du wohl irgendwie verhindert warst ;-)

Zu deinen Ratschlägen:

Zum einen was Sport machen angeht - ich mache ziemlich viel Sport. ist eigentlich mein größtes Hobby. Spiele Tennis, Fußball, gehe gelegentlich joggen und mache auch einen Kampfsport. Du hast Recht damit, dass man sich nachher oder während man es macht besser fühlt.
Nur die Zeit wo ich kein Sport mache ist schwer auszuhalten.

Wie ich meinen Eltern auch schon erklärt habe ist es so ein Gefühl, als ob das Leben nicht mehr ertragbar ist. Das Gefühl, als wenn es mich von Innen zerstört. Immer dann verspüre ich auch diese Wut.

Die Musik hilft mir dann weil ich dann nicht mehr - Nachdenken - muss. Diese gibt mich so zu sagen wieder, also das was ich denke, fühle etc ( ist schwer zu beschreiben). Außerdem ist sie zu einem gewissen Leitfaden in meinem Leben geworden.

Der Hass den ich immer verspüre kommt z.B dann auf, wenn ich das Mädchen sehe, welches mir mal sehr angetan hat und sie mich ohne mich richtig zu kennen regelrecht abscheuchlich findet. Der Selbsthass kommt immer, wenn ich über die vergangenen Monate nachdenke in denen ich einiges anders machen hätte müssen.

Mit jemanden darüber zu reden ist für mich unheimlich schwer. Zum einen jemanden zu finden mit dem ich über sowas reden kann ist alleine schon schwierig genug. Aber dann mein problem (welches ich selber kaum in worte fassen kann) jemanden zu erzählen ist noch schwieriger

manchmal denke ich auch, dass es überflüssig ist diese Mails zu schreiben. NICHT weil ich deine Meinungen und Ratschläge nicht schätze, sondern weil ich selber irgendwie verwirrt bin und kein eindeutiges Problem habe, bei welchem du mir so wirklich helfen könntest. Hast du zwar schon einmal getan, als ich mich überwunden habe und eine bei ICQ angeschriben habe. Aber wie kann man mir helfen wenn ich selbst manchmal nicht weiß was eigentlich los ist, nur weiß ich das etwas sehr schwerwiegendes mit mir ist.
Zum andern tut es aber gut hier schreiben zu können mit dem Wissen, dass sich jemand dafür interessiert, einfach mal vielen Dank dafür :-)

LG

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Danke für Dein Verständnis und dafür geht es diesmal wieder etwas schneller.

Da bin ich ja mit meinem Sporttipps genau an der richtigen Adresse. "Eulen nach Athen tragen" nennt man das, was? Aber es freut mich, das es Dir gut tut. Auch wenn es zeitlich begrenzt ist. Immerhin.

Okay, wenn Du mit Musik gut abschalten kannst und das Gedankenkarussel aufhört, sich zu drehen, ist es eine gute Möglichkeit. Wie schon gesagt, kenne ich es von mir anders. Aber diese Erde macht ja reich, dass wir alle verschieden sind. Ausreden wollte ich Dir absolut nichts. Und es sieht mit all den Aktivitäten ja auch nicht so aus, als würdest Du Dich zu Hause vermauern.

Was den Hass und die Wut betrifft, kann ich wenig dazu sagen. Versuche loszulassen. Es ist Vergangenheit. Kein Jetzt. Die Vergangenheit spielt zwar im Jetzt und in der Zukunft eine Rolle, aber sie sollte sie niemals bestimmen können. 'Hätte, wäre und wenn' führen zu nichts.

Ich möchte Dich keineswegs als treuen Schreiber loswerden - aber auch ich habe das Gefühl, wir kommen nicht so recht weiter. Meine Antworten fallen mehr und mehr schwammig aus, weil auch ich nicht so recht begreife. Wie auch? Wie kann ich begreifen, wofür Du keine Worte hast? Auch das ist kein Vorwurf.

Du machst Dir richtig arg Sorgen um Dich selbst, nicht wahr? Du weißt, irgendwas ist, aber kannst es nicht benennen. Kann es sein, dass genau dass Dich so in einer Gedankenwelt fesselt? Antworten in sich finden zu wollen und zu müssen? Hast Du einmal darüber nachgedacht, mit jemanden zu sprechen, der sich darauf versteht, die richtigen Fragen zu stellen? Ein Psychologe oder Therapeut? Verwerfe diese Möglichkeit nicht gleich, sondern denke in Ruhe darüber nach. Etwas in Dir macht Dir Sorge und vielleicht auch ein Stück Angst. Gespräche mit einem Therapeuten können Dir da sicher ein gutes Stück weiterhelfen. Vielleicht magst Du es mal mit Deinen Eltern besprechen? "Das Leben ist nicht mehr ertragbar" ist ein Satz, der mir ein wenig Angst macht. Dir auch und sicher auch Deinen Eltern. Holt euch Hilfe ins Boot, dafür ist sie ja da.

Alles Gute!
Dana


http://mein-kummerkasten.de/64335/Ich-komme-von-ihr-nicht-los-Teil-5.html