Problem von Rudi - 47 Jahre 02.04.07

Streit als großer Knall (5)- Neue Entwicklung

Hallo Sabine,

vielen Dank für Deine ehrliche Antwort. Du wirst es nicht glauben, aber ich sehe das ganz genauso wie Du. Es darf kein prinzipielles Ungleichgewicht geben, wenn eine Beziehung funktionieren soll. Nun bin ich anscheinend nicht der Typ, in den sich Frauen verlieben, ich musste (fast) immer darum kämpfen. Zu sehr hat mich der Frust aus der Trennung und der anschließende Umgang mit mir getroffen und entsprechend verunsichert. Wenn ich dann aber von Trennung sprach oder diese durchgezogen habe, weil ich mich nicht geliebt fühlte, war der Jammer groß. Die schönsten drei Worte habe ich immer erst am Schluss zu hören bekommen..."Ich liebe Dich" Das schein mein Schicksal (gewesen) zu sein.

Unermesslich ist meine Geduld und mein Wille, die Sache durch zu ziehen sicher nicht. Dennoch will ich diesmal nicht aufgeben, sondern festhalten. Sie ist, wie Du treffend sagst, eine Einzelkämpferin und hat eine ausgeprägte Bindung zu ihrer Tochter. Der Eindruck des 5. Rads lässt sich nicht ganz vermeiden. Gut, daran bin ich zu einem guten Teil auch selbst verantwortlich. Seit dem letzten (finalen) Streit kommt von der Kleinen viel mehr, und genau sie hält mich fest. Mehr als ihre Mutter. Aber von der Mutter kommt doch mehr als vorher, sie sieht meine Veränderung und sieht auch, dass ich mich nicht bemühen muss, sondern so bin, wie ich mich in den letzten Wochen gebe.

Klar, dass leicht der Eindruck entsteht, die ganze Entwicklung wäre einseitig, wenn nur einer erzählt. Dem ist trotz aller Nackenschläge nicht so. Sie bringt mittlerweile viel Wärme herüber, sucht stehts die Zärtlichkeit und den zärtlichen Körperkontakt, vor dem Einschlafen dreht sie sich immer zu mir, was früher selten der Fall war. Wir können über unsere Probleme sprechen, ohne in Streit und Vorwürfe zu ende. Wenn der früher erfüllende, aber zurzeit fehlende Sex (ein kleiner und doch ganz wichtiger Bestandteil) wieder in die Beziehung eintritt, möchte ich fast schon sagen, dass es eine perfekte, ja traumhafte Beziehung werden wird. Dazu gehören schon zwei, das kann ich alleine nicht bewerkstelligen. Ich glaube, dass sie schon Interesse hat, die Beziehung weiter zu führen, sonst wäre sie weg. So konsequent ist sie schon. Dass ihrerseits ein gewisses Misstrauen da ist, kann ich ihr aufgrund meines Verhaltens in den davor liegenden Monaten nicht verübeln. Mir ergeht es im Prinzip ebenso.

Das sie zurzeit keine Lust darauf hat, zeigt auch schon, dass sie nicht masturbiert. Vielleicht ein Hormonwechsel, vielleicht einfach keinen Bock auf Sex.

Ich habe oft den Eindruck, dass so etwas wie Liebe in ihren Augen steht. Sie befindet sich in meinen Augen hinter einer massiven Deckung, die sie nur sehr zögerlich verlässt. Der Schock, dass sie während ihrer Schwangerschaft von ihrem Mann betrogen und belogen wurde, sitzt immer noch sehr tief. Aber im Prinzip steht sie sich selbst im Weg, solange sie nicht in der Lage ist, dem Menschen das zu zeigen, was sie für ihn empfindet. Und genau das macht die Sache so schwierig und treibt es an den Abgrund. Ich habe das erkannt, sie gibt das auch unumwunden zu und deshalb halte ich daran fest. Aber es gibt für mich eine Grenze. Diese ist dann erreicht, wenn ich nur noch der Diener bin.
Wann das sein wird, weiß ich nicht so ganz genau und ich glaube, ich sollte mich da nicht auf ein Datum festlegen, sondern auf Gefühl und Körper hören.

Vielleicht siehst Du nun etwas besser auf die Situation und ich würde gerne Deine Einschätzung kennen lernen.

Liebe Grüße!