Depression/ Stimmungsschwankungen
Ständige Selbstmordimpulse: sollte ich einen Psychiater aufsuchen?
Hallo,
ich bin mittlerweile 19 Jahre alt.
Bin kurz davor mein Abitur zu machen, jedoch immer ängstlich zu scheitern obwohl meine Noten relativ gut sind.
Ich komme gut mir all meinen Schulkameraden zurecht, dennoch distanziere ich mich bewusst von ihnen.
Ich gehe auch relativ oft feiern, dennoch habe ich das Gefühl das mich keiner meiner Freunde wirklich kennt.
Ich habe Probleme mit anderen darüber zu reden, weil mich alle als lustigen Kerl kennen.
Des Weiteren habe ich eine hübsche Freundin mit der ich glücklich bin.
Man könnte also sagen ich hätte so ziemlich alles was man sich wünschen kann.
Dennoch habe ich seit ca. 2 Jahren immer wieder panische Existenzängste und fühle mich beim geringsten aufkommenden Druck so als wenn es keine Hoffnung gäbe.
Des Weiteren leben meine Eltern getrennt, wobei ich mit meinem Vater seit meinen 13 Lebensjahr kein Kontakt mehr habe, was mich nie gestört hat, da ich eigentlich mit ihm komplett abgeschlossen habe.
Ebenfalls litt ich von 14-15 Jahren an Krebs und habe die Einsamkeit schätzen gelernt.
Manchmal fühle ich mich so, dass ich alles nur noch beenden möchte und mit Suizid einfach alles abzuschließen.
Es kommt vor allem wenn ich allein bin und ist nicht saisonal bedingt.
Es sind einfach heftige Depressionsschübe die plötzlich auftauchen, während denen ich mir einfach wünsche, dass alles einfach enden soll, während denen ich dann auch einfach anfange zu weinen.
Dann kriege ich ab und zu Phasen in denen ich einfach nur noch alles und jeden hasse.
Sind halt Phasen die plötzlich auftauchen und wieder fast komplett verschwinden.
Ebenfalls schwankt meine Laune extrem schnell, so das ich wieder schnell in eine dieser Phasen versacke.
Weiß nicht ob jeder Mensch solche Stimmungsschwankungen hat oder ob es schon extremer ist bei mir.
Hallo,
so das ist jetzt mein erster Beitrag seit 8 Wochen wieder, da ich die ganze Zeit selbst etwas zu tun hatte.
Ich kann dich gut verstehen, dass du dir Gedanken um dich machst!
Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiter helfen kann!
So kurz vor dem Abi ist es "normal", dass man zu zweifeln beginnt, dass Du Angst bekommst, etwas könnte nicht klappen - zumal: es ist nie möglich, alles zu können, das schafft keiner, ein Risiko, dass genau die Lücken drankommen, geht man leider immer ein!!
Hast du mal darüber nachgedacht, warum du dich von deinen Schulkameraden distanzierst? Weißt du den Grund? Ist es Angst, ist es vielleicht Überheblichkeit, oder...?
Gibst du deinen Freunden denn die Chance, dich richtig kennen zu lernen?
Musst du immer den gutgelaunten, lustigen Kerl spielen, darfst du nicht auch mal deine schlechten Phasen haben, wie jeder Mnesch?
Darf deine Freundin dich mit schlechten Phasen sehen? Wie offen bist du bei ihr?
Rein materiell könnte man wirklich sagen, du hast alles - aber in dir sieht es anders aus, du fühlst dich nicht wohl, zumal du anscheinend den Anspruch hast, dass es dir gut gehen muss! Es darf dir gar nicht schlecht gehen, weil du hast ja alles! Das scheint ein Problem zu sein, oder?
Du hast schon eine Menge erlebt, Dinge, die sich im Nachhinein als "schwierig" entpuppen, die schon Narben hinterlassen können. Dass du deine Gedankengänge als eine Form der Depression beschreibst, klingt für mich einleuchtend und logisch, deine Stimmung ist dementsprechend.
Hast du gemerkt, je mehr du dich gehen lässt und je weiter du dich da hineinziehen lässt, desto schwieriger wird es, da wieder hinaus zu finden, die Spirale zieht dich immer weiter nach unten! Jetzt gilt es: Halt, Stopp zu sagen - ICH WILL JETZT NICHT MEHR ICH WILL JETZT LEBEN!!!
hast du das schon einmal laut in so einem Moment gesagt? Meistens hilft es!
Starke Stimmungsschwankungen sind auch dafür typisch.
Pack dir einen Notfallkoffer
tu da hinein alles, was dir eine Freude bereiten könnte, Aktivitäten, Freunde, ... schreib es auf, hab Symbole und pack sie in eine Kiste an einen Ort, wo sie jederzeit griffbereit wäre! Wenn es dir schlecht geht, hol sie hervor, schau, was dir helfen könnte!
Ob du professionelle Hilfe in anspruch nehmen solltest, kann ich dir nicht sagen, wobei sich das schon nach einer verzwickten Lage anhört! Hol dir doch einmal einen ärztlichen Rat ein, schilder deine Situation, deine Stimmungslagen, deine Tiefs! Hol dir Hilfe, wen du das Gefühl hast, alleine geht es nicht, es ging schon so lange nicht...!
Dir alles Gute
Lass mal hören, wenn es dir besser geht!
Andrea