Problem von Anonym - 24 Jahre

Umschulung abbrechen Teil 2

Problem vom 22.04.2007, 20:30 Uhr von Anonym (24 Jahre)

Erstmal vielen Dank für Ihre Anwort. Hat Mut gemacht das durch zulesen.

Ich wurde ja quasi in diesen Beruf rein geschoben. Ich hab mich in meinem Anfangsposting auch ziemlich undeutlich ausgedrückt. Sorry, dafür. Als für mich fest stand, dass ich meinen gelernten Beruf an den Nagel hängen musste, dass ich entweder Pferdewirtin oder Fotografin machen wollte. Nur dies wurde von meinem Berufshelfer von der Bgw abgelehnt.

Wie soll´s weitergehen, wenn ich bleibe? Kündigen? Was ist wenn ich dann alles bereue? Krieg schon die Panik wenn ich daran denke! Wie man es macht, macht man es eh verkehrt!
Nun bin ich also seit August berufstätig in einer Anwaltskanzlei, aber ich merke halt mehr und mehr, das ich dort weg muss. Leider habe ich das Problem. Ich werde immer mehr unzufriedener mit meinem Alltag.

Einfach die Umschulung kündigen und schauen was passiert will ich natürlich auch nicht, aber so kann es nicht weitergehen, es muss was passieren. Natürlich sollte man mit Bedacht vorgehen und nichts überstürzen sich die Probleme wegzulügen bringt aber auch nichts!

Meine Ausbildung zur Friseurin(und die 2 Jahre als Gesellin) war einfach super, weil ich dort das machen und lernen konnte, was mir einfach Spaß macht und liegt!
Meine Gedanken kreisen immer wieder um Fragen wie "Super, in ca. 2 Jahren biste dann Rechtsanwaltsfachangestellte oder wie?" Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Jeden Morgen fahre ich mit Gedanken wie "Noch über 2 Jahre...." zur Arbeit.

Ich denke mir gerade: Warum soll ich jetzt noch über 2 Jahre etwas machen, was mir quasi "nichts" bringt...Ohje Fragen über Fragen..
Ich fühle mich als totale Versagerin. Ich habe mittlerweile mit meinen Freunden und Familie geredet. Ziemlich gespaltene Meinungen.

Liebe Grüße

Vanessa Anwort von Vanessa

Hallo,

ich kann verstehen, dass es betrübt, wenn man jeden morgen für etwas aufsteht, was einem nicht gefällt. Und es spricht wirklich für dich, dass du es trotzdem tust und erst einmal versuchst, klare Gedanken zu fassen um herauszufinden, wohin dein Weg geht. Auch wenn du momentan nicht das tust, was 100%ig deins ist, bist du nicht überflüssig und es ist auch nicht falsch, was du machst. Wirf dir im Falle einer Kündigung nicht vor, dass du Zeit verschwendet hast. Wie viele Studenten wechseln ihren Studiengang, weil sie einfach merken, dass es nicht der richtige ist? In meinem Freundeskreis sind mindestens 6 Stück, die sich teils nach einem halben Jahr, teils erst nach eineinhalb Jahren umentschieden haben. Es ist ja das, womit man sich täglich beschäftigt - deshalb nimmt der Job eben auch einen so großen Stellenwert ein.

Was spricht denn dagegen, wenn du dich parallel zu deiner Ausbildung irgendwo bewirbst? Halt in den Dingen, die dir gefallen? Du scheinst eher auf handwerkliche Berufe zu stehen udn da deine besonderen Fähigkeiten zu haben - das kannst du versuchen zu nutzen.
Probiere es einfach - ich meine, wenn du eine Stelle als Friseurin bekommen könntest oder vielleicht einen Ausbildungsplatz im Bereich der Fotografie wäre das doch sicherlich spitze. Aber solange nichts anderes in Aussicht ist, würde ich auch erst mal bei der Kanzlei bleiben.

Man kann nie richtig vorhersehen, was passieren wird und schon gar nicht, ob man das "Richtige" machen wird. Wenn man sich entscheidet, geht die Tür hinter einem zu und bleibt zu. Aber dafür öffnen sich vor einem viele neue Türen - von denen man dann die attraktivste auswählen kann. In so einem Dilemma zu stecken, ist schrecklich - aber irgendwas muss man ja machen, um rauszukommen, oder? Wenn die eine Möglichkeit nicht die ideale ist und die andere auch nicht, es sich jetzt aber auch schrecklich anfühlt - dann wäre es doch wichtig, irgendwohin weiter zu gehen um aus dieser anstrengende Lage herauszukommen, oder?

Wäre es denn eine Möglichkeit für dich, erst mal Bewerbungen zu schreiben - und mal zu schauen, was dabei herauskommt? Vielleicht klappt es ja wirklich? Durchforste Internet und Zeitungen nach Jobangeboten - vielleicht ist was für dich dabei? Und wenn du eine feste Stelle finden würdest, müsstest du nicht in die Arbeitslosigkeit übergehen, sondern hättest was greifbares vor dir. Bedenke allerdings, dass es Kündigungsfristen gibt.

Ich wünsche dir wirklich viel Glück und alles Gute! Du kannst gern schreiben, wie es bei dir weiter gegangen ist oder wenn du ein paar Ideen brauchst :) Liebe Grüße, Vanessa

Teil 1: http://mein-kummerkasten.de/104361/Umschulung-abbrechen.html