Problem von Werner - 19 Jahre

Keine Lust mehr auf Ausbildung

Hallo
Ich weis eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Na ja alles hat halt damit angefangen das ich vor drei Jahren nen dicken Fehler bei meiner Ausbildungswahl gemacht habe. Ich bin jetzt im dritten Lehrjahr KFZ- Mechatroniker, steh ca. ein dreiviertel Jahr vor meiner Abschlussprüfung und habe seit ungefähr nem Jahr absolut keine Lust mehr auf den Job. Gründe dafür gibt es viele, ich hab damals den Job eigentlich nur gewählt weil ich nichts anderes hatte und in dem Moment froh war das ich wenigstens das hatte. Der Hauptgrund is aber das ich in nem in Anführungsstrichen was ne Ausbildung angeht beschissenen Betrieb bin. Es is zwar ein recht kleiner Betrieb wo man eigentlich davon ausgeht das die Ausbildung besser wäre aber Pustekuchen. Da wir keinen Werkstattmeister und nur einen Gesellen haben der aber die meiste zeit mit dem normalen Werkstattbetrieb zu tun hat hab ich das Gefühl das ich irgendwie auf der Strecke bleibe. Arbeitstechnich, bin ich irgendwo zwischen dem ersten und zweiten Lehrjahr hängen geblieben. Ich mache arbeiten die sind auf unserer Zwischenprüfung letztes Jahr noch nich mal zu Ansprache gekommen weil?s sie für selbstverständlich gehalten werden, die hab ich zwar noch grade so bestanden aber auch nur mit mehr glück als verstand. Wenn ich meinen Chef dann mal drauf anspreche das er mir unterschiedliche Sachen zeigen soll heißt es dann immer nur "Ja Ja machen wir noch". Die letzte Zeit mach ich dann auch nur irgendwelche reinigungs- oder Aufräumarbeiten die Problemlos unser Azubi ausm ersten Lehrjahr machen kann. Das is noch so ein Thema wir haben seit letztes Jahr nen neuen Auszubildenden, irgendwie hab ich das Gefühl das der wesentlich mehr arbeiten macht die dem Berufsbild entsprechen als ich. Ich hab zwar keine Vergleichsmöglichkeiten aber normalerweise is es doch so das wenn ein neuer Azubi kommt, dass er dann alle nebenbei anfallende arbeiten macht und du dann als älterer "gehobener Arbeiten" machst die eher deiner Ausbildung entsprechen. Das geht wie gesagt schon seit nem Jahr so und seit dem lässt auch meine Lust am Berufsschulunterricht nach. Wenn man da überhaupt von Unterricht reden kann, die Lehrer kommen morgens mit der Einstellung dort
hin "hoffentlich geht der Tag bald vorbei". Das sieht dann im Großen und Ganzen so aus die schließen morgens die Klasse auf sagen bearbeite die und die Seite im Arbeitsbuch ich leg in ner halben stunde die Lössungsfolie auf, dann gehen sie Kaffe trinken. Aufgrund des mangelnden Rückhalts im Betrieb und dem dadurch folgenden Desinteresse in der Schule schreib ich auch nur noch beschissene Noten, meine beste war dieses Lehrjahr eine vier. Ich werde wenn ich mir dann mal schlüssig bin was ich mache so wieso was anderes suchen, weil für 1000? im Monat, hab ich keine List die nächsten 40 Jahre zu arbeiten. Ich könnte ewig so weiter schreiben aber ich will euren Server nich zu müllen.
Na denn war mal was anderes den ganzen Mist der mir im Moment so durch den Kopf geht aufzuschreiben.

Anwort von Sabine

Hallo Werner!

Ähnlich wie Dir ging es mir damals in meiner Ausbildung auch und ich arbeitete im dritten Lehrjahr nur noch für mich und besonders während der Schulzeiten. Im Büro, wo ich lernte, kam nichts neues dazu und keiner hatte Zeit mir etwas zu erklären. Ich war genauso verzweifelt, wie Du auch und habe nie geglaubt, dass ich es nach der Prüfung packen würde. Die Angst stand mir während der Prüfung ins Gesicht geschrieben. Dennoch habe ich mich für mich auf den Hosenboden gesetzt und für mich gelernt. Im Büro war ich nur noch eine "Laufkraft", die Kleinigkeiten erleidigen mußte, wozu die anderen keine Zeit hatten. Von daher verstehe ich Dich sehr gut. Doch aufgeben darfst Du Dich nicht und auch nicht hängen lassen.
Nachdem ich die Prüfung geschafft hatte, bin ich in einem anderen Büro gelandet und stand da wie ein Ochs vorm Berg. Ich mußte im Grunde ganz unten wieder anfangen, nur dass ich jetzt ausgelernt war. Es kam mir vor wie mit dem Führerschein. Man lernt das Fahren erst, wenn man die Prüfung geschafft hatte. So war es auch. Ich fing wieder klein an und arbeitete mich mit den Jahren hoch. Ich glaube, dass es vielen Menschen so geht. Nur, man darf den Mut nicht verlieren und an dem arbeiten, was man sich vorgenommen hat.

Lieben Gruß
Sabine