Problem von Anonym - 16 Jahre

es wird alles zu viel

hallo
ich wusste nicht wo ich mein problem einorden sollte, desswegen hab ich es unter probleme mit sich selbst zugeordnet, weil es ja eigentlich ein problem mit mir selbst ist.

also es sind viele verschiedene probleme. ich fang einfach mal an...

die vorgeschichte:
als ich ca. 3 jahre alt war haben sich meine eltern getrennt. mein "vater"( ich sehe ihn nicht als vater) hat meine mom geschlagen. er war überhaupt sehr gewalttätig, er hat mir nie etwas getan, und ich habe eigentlich nie etwas mitbekommen, ausser an diesem einen abend.
ich kann mich noch genau erinnern. ich bin in meinem zimmer gesessen, und aufeinmal höre ich, wie sich die stimmen meiner eltern erheben, und ich laufe hinaus, und frage was los sei. mein vater hat mich angeschrien und meinte ich soll in mein zimmer gehen. ich drehte mich um und sah meiner mutter in die augen, und sah tränen in ihren augen. darauf hin bekam ich angst und lief ganz schnell in mein zimmer. doch ich schaffte es nicht in meinem zimmer zu bleiben und sah hinaus, und sah wie mein vater meiner mutter imm näher kam und sich die tränen in den augen meiner mom immer mehr sammelten. ich lief wieder hinaus und fragte was los sei. ich wurde von meinem vater ignoriert. meine mom nahm mich hoch und drückte mich ganz fest an sich. dann sah ich wie mein vater unsteren hund(der mein ein und alles war) am halsband in die höher ziehte und ihn mit einem fusstritt ins badezimmer "schleuderte"( ihr bein war gebrochen und musse operiert werden). jedenfalls sah ich meiner mom in die augen und sie konnte ihre tränen nicht mehr zrückhalten und meinte ich soll in mein zimmer gehen und die türe zumachen. das tat ich auch, und es dauerte nicht lange, als ich einen schrei hörte... ab diesem zeitpunkt kann ich mich nichtmehr erinnern was passiert ist... nur daran, dass meine mom und ich eingesperrt waren... und daran, dass meine mom in den spital musste.
meine mom und ich sind ausgezogen...
ich kann mich auch noch daran erinnern, dass mir meine kindergarten betreuerin immer zur seite gestanden hat, wenn ich meinem vater keinen kuss geben wollte( nach diesem ereignis) , doch eines tages, als er wider vor mir sand und einen kuss von mir wollte und ich ihm aber keinen geben wollte, sand mir miene kindergar.b. nicht mehr zur seite... das lag daran, dass ich dann durch ein gespräch zw. ihr und der küchendame erfuhr, dass mein vater sie mit dem messer bedrohte....
diese erlebnis verfolgte mich bis vor ca 2 jahren jede nacht.
seit dem hatte ich keinen kontakt mehr mit meinem vater.

letztes jahr zu ostern haben sich meine mom und ihr lebensgefährte, mit dem sie seit damals ca. 11 jahre zusammen war, den ich auch als meinen vater ansehe getrennt. es ist jetzt nicht so, dass mich das total trifft, weil ich gemerkt hab, dass sie sich auseinander gelebt haben.. naja, nur was noch dazu kam war, dass ich plötzlich einen brief von meiner cousine( die nichte meines leblichem vaters) bekommen hab, dass sie mich gerne kennen lernen möchte, dem war ich nicht abgeneigt, und nahm mit ihr kontakt auf.. darauf folgte natürlich auch der kontakt mit der restlichen famillie, inklusive meinem leiblichen vater.
mein problem dabei ist jetzt, dass mir seine eltern andauernd erzählen,was für ein lieber mann mein vater nicht sei, und wie sehr er mich liebt... ich zweifle nicht daran, dass er mich lieb hat, aber die art wie sie es sagen... macht mich einfach fertig..
das erste treffen mit meiner großmutter war für mich die hölle. kaum habe ich die türschwelle überschritten brach sie fast zusammen. weil sie so glücklich war mich zu sehen.. und das versteh ich nicht, denn sie kennen mich nicht, und sie wissen nicht, ob ich noch immer das kleine blonde engerl bin, dass ich vor 12 jahren war..
und die ganze familie lügt mich immer nur an... sie erzählen mir, dass mein vater meine mutter nie geschlagen hat... aber ich habe es ja mit meinen eigenen augen gesehen...
also die familie väterlicher seits und ich , wir reden kaum über die vergangenheit ( darüber was damals passiert ist)... ich habe einmal mit mienr großmutter geredet und habe ihr gesagt, dass ich gerne beim nächten treffen mit ihnen darüber reden möchte was damals wirklich passiert ist. ich habe sie auch ausdrücklich darum gebeten meinem vater noch nicht davon zu erzählen, dass ich reden möchte, und sie hat es mir auch versprochen...
eine halbe stunde später bekomme ich einen anruf von meinem vater, der ganz aufgeregt, und verheutlt versucht mir zu erklären, dass er an nichts schuld hat, und dass er mich liebt ... und dass ich sein ein und alles bin...er versucht alles auf meine mom zu schieben....
was für mich natürlich auch nicht so einfach war... denn natürlich glaube ich meiner mutter, wenn sie mir etwas erzählt.. aber trotzdem hört sich das,was mir mien vater erzählt sehr glaubhaft an...
iall das passierte ca vor einem jahr.. vor ca 3 monaten wurde mein leiblicher vater ins krankenhaus geführt, und es stellte sich heraus, dass er eine schlimme herzerkrankungen hat,die nicht heilbar ist, er hat auch eine darmkrankheit, die nur operativ zu behandeln wäre, aber diese operation kann nicht durchgeführt werden, weil das herz zu schwach ist.
ich bin ein sehr emotioneller mensch, und zeige normaler weise bei jedem menschen mitgefühl... aber als ich erfuhr, dass mein leiblicher vater in ca 2 jahern stirbt, war ich emotions los... ich habe nichts gefühlt... ich erkenn mich nicht wieder... ich war/bin kalt
ich habe mit meiner mom lange über seinen tod geredet , und es ist einfach so, dass meine mom die befürchtung hat, dass ich micht nicht traue ihm alle fragen zu stellen, die mir am herzen liegen, und wenn er stirbt ich auch keine möglichkeit mehr dazu habe .. das hört sich sehr selbstsüchtig an, aber so ist es..
was noch dazu kommt ist, dass ich vor ca einem halben jahr jeden tag bauchschmerzen habe... ich war schon in allen möglichen spitälern, ärzten.. und was weiss ich, habe schon alle möglichen tests hinter mir, aber niemand weiss warum ich bauchschmerzen habe... ich war auch schon bei einer psychologin, aber sie meinte, dass ich ein mensch bin, der sehr leicht ein schlechtes gewissen bekomme, weil ich versuch anderen menschen zu entsprechen, aber das habe keinen zusammenhang mit meinen bauchschmerzen...
da ich durch meine bauchsch. oft in der schule fehle, kassiere ich einen 5er nach dem anderen.. ich weiss nicht mehr was ich machen soll... ich sitze zuhause, lerne, und wenn ich bei der prüfung sitze fällt mir nichts mehr ein... ich möchte nicht sitzen bleiben.. und ich hab fast in jedem fach eine frühwarnung, und ich weiss nicht was ich machen soll.. ich bin wirklich schon am verzweifeln... ich sitze fast jden abend in menem bett und weine... und kannn nicht mehr aufhören..ich kann mich einfach nicht mehr konzentriern..mir schwirren einfach all diese, und andere sachen im kopf herrum..
ich denke andauernd an einen guten freund unserer familie, der vo ca 3 jahren an einer überdosis drogen gestorben ist... ich bekomm ihn einfach nicht aus meinem kopf...
ausserdem, habe ich jetzt schon fast jeden tag mit meiner mom streit wegen der schule... ich hab ihr lange nicht erzählt,was in meinem kopf vorgeht, weil ich angst hatte, dass sie mich nicht versteht, und sie unbewusst versucht mich zu therapieren, da sie gerade in einer ausbildung zu psycho-sozialberaterin steckt... naja, und als ichs ihr erzählt hab.. hab ich ihr auch gesagt, dass ich das angst hab, dass sie mich nicht versteht und ..bla bla bla... naja, jedenfall hat sie mich nicht therapiert, aber wirklich verstanden fühl ich mich auch nicht...
meine mom hat auch einen neuen freund.. und ich fühl mich in seiner gegenwart überahupt nicht wohl... aussderdem hat sich meine mom auch total geändert, seitem sie mit ihm zusammen ist.. sie ist viel spießiger geworden..meine mom war immer für jeden spaß zu haben, sie war einfach total ausgeflippt... und jetzt.. ich weiss nicht, sie ist nicht mehr sie...
ich vermisse es gemütliche abende zu dritt zu verbringen und einfach familie zu sein.. frei zu sein...
ich kann nicht mehr.. ich weiss nicht mehr weiter...es tut mir leid, dass das fast ein roman ist, aber ich musste das jetzt ein afch los werden... obwohl das noch lang nicht alles ist....
ich hab jetzt auch nicht wirklich eine frage an euch... ich bitte euch einafch mir zu schreiben,was ihr jetzt in meiner situation tun würdet..

ich möchte jetzt noch silbermond zitieren, weil es genau das aussagt, wie ich mich fühle:
"ich bin zu schwach um nochmal aufzustehen und zu stark um hier zu liegen."

Anwort von Sabine

Hallo!

Ehrlich gesagt ist es schwer zu sagen, was man tun würde, denn ich habe nicht das miterlebt, was Du miterlebt hast und ich kenne die Menschen nicht. Ich kenne nun Deine Vergangenheit und Gegenwart, aber ich kenne die Personen dazu nicht und deren Charakteren. Das wäre aber wichtig um zu sagen, was man machen würde.
Beim Lesen kamen mir folgende Gedanken. Ich will sie mal kurzfassen und hoffe, dass Du verstehst, was ich damit meine:
- Warum sollte man dem Vater noch glauben. Das er lügt, dass hast Du doch nunmehr erfahren. Warum sollte er jetzt erhlich sein.
- Warum solltest Du ihm noch die Fragen stellen, die Dir angeblich auf der Seele liegen? Denkst Du wirklich, dass er ehrlich antworten würde? Klar kann man es versuchen, aber viel Wert würde ich persönlich da nicht darauf legen nachdem, was Du über ihn geschrieben hast.
- Das sich Deine Mutter nach den Jahren verändert hat, ist erklärlich. Sie ist älter geworden, genau wie Du und ihre Lebenseinstellung hat sich durch viele Vorfälle gewiss auch geändert. Da kann es Dir dann wohl mal vorkommen, als wäre sie nicht mehr die alte wie früher. Ich persönlich würde es ihr aber nicht übel nehmen.
Doch, ich mag es nun sagen, wie ich persönlich darüber denke. Wenn ich Du wäre, dann würde ich jetzt nach meinem Leben schauen und machen, was mich glücklich macht. Dein Vater lebt sein Leben und was für einen Wert Du auf seine Antworten legen kannst, hast Du ja erfahren. Eure Vertrauensbasis ist längst nicht mehr die, die es einmal war, wie Du es in Deiner Mail beschreibst. Lebe Dein Leben und suche Deine Ziele. Denke an Dich um kämpfe um das, was Du erreichen willst. Die gesamte Vergangenheit ist in Dir bestimmt noch nicht verarbeitet. Du hast irgendwie noch kein Schlußstrich unter die Vergangenheit gezogen. Es wäre eine Möglichkeit die Vergangenheit abzuhaken und genau heute neu anzufangen und nach vorne zu blicken oder auch psychologische Hilfe wiederum in Anspruch zu nehmen um Deine Gedanken zu lösen und frei davon zu werden. Was man verarbeitet hat, ausgesprochen hat, das verschwindet nach und nach aus den Gedanken. Ganz vergessen kann man es wohl nie, aber man kann lernen damit zu leben. Denke stets daran. Du bist jetzt dran und es geht um Dich. Du bist jetzt wichtig und Deine Ziele zählen an denen Du arbeiten solltest. Die Bauchschmerzen können wirklich evtl. psychisch bedingt sein. Du bist vielleicht auch ein Mensch, der sehr viel denkt und auf Antworten wartet. Dieses Denken ohne darüber zu sprechen und es somit richtig verarbeiten zu können, lösen vielleicht diese Bauchweh aus. "Bleib locker" würde jetzt ein Freund zu mir sagen, wenn ich mich geanauso wie Du an machen Dingen hochziehe. Nur ich habe auch lernen müssen diesen Druck abzulassen und mir Dinge oder Personen zu suchen, wie ich diesen Druck loswerden kann. Man überlistet sich damit selber. Alles, was Dir gut tut, dass ist erlaubt und solltest Du vor Augen halten. Denke nicht nur die ganze Zeit an die schlimmen Erlebnisse, sondern übertrumfe sie mit den schönen Gedanken und Erinnerungen. Nicht nur sagen: ich habe nicht.... sondern auch lernen zu sagen: hey... das habe ich und das will ich...
Es hilft und es tut gut. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Es braucht seine Zeit, aber wenn Du im Grunde verstanden hast, was ich sagen wollte, dann klappt es bestimmt auch. Nur ein Quentchen Erfolg ist schon hilfreich.

Lieben Gruß
Sabine