Problem von Anonym - 17 Jahre

Essstörung

Liebes Kummerkastenteam,
ich habe ein sehr schlimmes Essproblem.Ja, ich bin magersüchtig und zwar seit 5 Jahren.Und ich komme nicht davon los.Alles begann als ich 12 Jahre alt war und mir meine Figur aufgefallen war.Ich war keinesfalls dick, aber auch nicht superdünn wie so manch andere Mädchen damals.Und ich habe sie sooo sehr um ihre Figur beneidet.Außerdem hatte eine Freundin damals von mir die Idee man könne ja mal abnehmen.Zusammen mit Überprüfung damit man wunderschön werde.Ich wog damals mit einer Größe von 1,65 m 53kg.Ich war total ehrgeizig.Ich bin nämlich von Natur aus sehr ehrgeizig.Innerhalb einer Woche habe ich 3kg verloren auf meiner Waage zuhause.Ich hatte dazu mein Essen einfach extrem eingeschränkt.Allerdings als ich mich mit meiner Freundin auf ihrer Waage verglichen habe, hatte ich bloß 1kg abgenommen.Das hat mich tierisch geärgert und ich wollte unbedingt abnehmen.Nur schon um Anerkennung von meiner Freundin zu bekommen.Außerdem gefiel ich mir immer weniger.Die Krankheit fing in meinem Kopf an und breitete sich aus.Ich habe nichts mehr gegessen.Zwar habe ich mich nicht übergeben aber mein Tag bezog sich darauf nichts, gar nichts zu essen.Mein Tief mit 13/14 Jahren wirkte sich auf 38kg mit einer Größe von 1,68 aus.Dazu kommt dass ich sehr depressiv bin.Ich hasste mich und alle anderen.Ich habe mich selbst verletzt aus Hass mir selbst gegenüber.Einmal trank ich sogar Spülmittel.Meine Freunde bemerkten meine Melancholie,waren aber nicht im Stande mir zu helfen.Glücklicherweise gab es einmal einen Punkt indem ich mich vor mir selbst ekelte und mein Essverhalten wieder normaler wurde.Ich nahm zu und wog mit 1,73m 50kg.Ich war immernoch sehr dünn.Dann hatte ich eine zweijährige Beziheung.Mein Freund machte mich unglücklich, er engte mich extrem ein und ich verlor alle meine Freunde.Ich hätte mich trennen sollen aber ich hing zu sehr an ihm.Ich durfte kein Sport machen und wir gaben Unmengen für Süßigkeiten aus.So nahm ich sehr viel zu und wog 65 kg.Ich fühlte mich immer unwohl,häßlich DICK!Ich suchte mir wieder Trainingspläne und wollte nicht mehr viel essen.Allerdings nahm ich nicht ab.Ich machte mir schreckliche Sorgen und hasste mich wieder.Zum Glück baute sich eine sehr enge Freundschaft mit Maike auf.Sie bestärkte mich, gab mir Selbstvertrauen und ich trennte mich von meinem Tyrannenfreund.Abnehmen wollte/musste ich trotzdem.Ich meldete mich im Fitnessstudio an und begann wie wild meinen Terminkalender voll zu packen.Keine Minute ohne Sport.Morgens joggen,in der Schule Sport, dann Fitnesstudio und abends Volleyballtraining.Natürlich aß ich auch wieder viel weniger.Und es hatte funktioniert.Ich wog 60 kg sah aber viel viel schlanker aus weil ich viele Muskeln angebaut hatte.So hat sich auch eine leichte Sportsucht entwickelt.Jeder Gedanke dreht sich bei mir ums Essen.Es steht an erster Stelle.Ich hatte ein großes Selbstbewusstsein entwickelt und wurde sogar richtig arrogant,dennoch lernte ich einen Jungen kennen der mich immer wieder enttäuscht und verletzt hat.In den ich trotz allem aber unheimlihc verliebt war.Ich begann mein Essen auszukotzen.Immer öfter.Gab mein Aussehen für alles die Schuld und ich log Maike immer an was das Essen betraf.Eine Zeit lang wog ich nur noch 57 kg.Ich habe meine beste Freundin soweit gebracht dass sie mich ständig kontrollieren muss was ich esse, weil sie von meinem Essproblem weiß.Und ich hasse es so kontrolliert zu werden.Zur Zeit bin ich immer noch mittendrin.Ich achte so extrem auf mein Essen wie möglich.Wenn ich abends eine Pizza gegessen habe, gibts am nächsten Tag kein Frühstück zB.Maike hat die ganze Zeit probiert mir zu helfen, aber erfolglos.Ich stecke zu tief drin.Ich kotze mein Essen aus.Ich mache viel zu viel Sport.Ich spitze meine Ohren bei jeder Diät um sie eventuell selber anzuwenden.Und ich sehe immer so oft wie möglich in den Spiegel.Zur Selbstkontrolle.Um meine eigenen Selbstkritik auszuüben.Um sich zu vergewissen dass man noch abnehmen muss.Maike ist tierisch überfordert mit der Situation.Ich weiß selber dass das alles schlecht ist.Und sie meint ich solle einen Therapeuten aufsuchen.Allerdings fällt mir das soo schwer.Ich möchte ausserdem nicht zunehmen.Nicht abnehmen ist ok,aber nicht zunehmen.Außerdem weiß ich selber,dass es so nicht weitergeht.Ich muss etwas ändern sonst werde ich mein Leben lang magersüchtig sein.Bitte gebt mir Rat!Ich brauche ganz viel Unterstützung um mich zu allem zu überwinden.Denn ich bin wirklich krank.Ich WEI? es,aber ich habe es nicht VERSTANDEN.deshalb habe ich noch nichts dran geändert.DAs will ich jezt ändern!Bitte helft mir.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich gebe Dir mal einen Link:

http://mein-kummerkasten.de/107359/Meine-Schwester-hat-Magersucht-und-ich.html

Wenn Du magst, dann lese Dir die Vorgeschichte dazu durch (gleicher Titel; nur mühselig, alle Links zusammenzustellen). Mich hat es ziemlich getroffen, wie plötzlich es kam und wie wenig ich es hinter den Mails vermutet hätte. Und wie sicher das Mädel selbst war, dass es alles ja gar nicht so schlimm ist. Sie wusste, sie ist krank - aber mit dieser Bedrohung ihres Lebens hat sie wahrscheinlich nicht gerechnet. Es sind keine Ammenmärchen, wenn von Tod durch Magersucht, Dauererkrankungen durch Magersucht usw. geschrieben wird. Die Leute erzählen das nicht, weil sie wollen, dass Du dick wirst und gesund isst, sondern weil es stimmt. Wenn ich richtig informiert bin, dann stehen Essstörungen direkt hinter HIV in der Statistik von Todesfällen.

Es ist kein Spaß - es ist bitterer ernst. Es ist eine Erkrankung, die Du ernst nehmen musst. Ein gebrochenes Bein würde Deine Freundin auch nicht heilen können oder wollen.

Es ist wichtig, dass Du mit einem Arzt sprichst; diesem Spuk ein Ende setzt. Für Dich, für Dein Leben, für Deinen Körper - gegen die Sucht. Ja, es ist eine Sucht (heißt ja nicht ohne Grund so). Alles dreht sich um das Essen... das ist doch nicht das Leben, wie Du es Dir wünschst, oder?

Meike kann es nicht auffangen; sie kann Dich unterstützen - aber Dich nicht heilen. Sie ist überfordert. Und auch Du bist überfordert, wenn Du meinst, damit allein klar zu kommen. Und genau für diese Momente gibt es Ärzte und Therapien. Dafür sind sie da. Für Dich. Also bitte, spreche mit einem Arzt, damit Du Dein Leben von der Krankheit zurück bekommen kannst.

Alles Gute!
Dana