Nachgeschichten aus negativen Erlebnissen
Ich weiss eigentlich gar nicht wo anfangen. Mein Problem zieht sich schon durch mein ganzes Leben und von einigen Erlebnissen spüre ich erst langsam die Konsequenzen..
Ich bin auf einem abgelegenen Bauernhof in völlig idylischer Athmosphäre aufgewachsen. Jedenfalls sah es von ausen so aus.
Schon als kleines Kind spürte ich dass etwas nicht stimmen konnte, wusste aber nicht was es ist. Für ein Kind, das nichts anderes kennt als von der Mutter täglich angeschrien zu werden ist dieses Leben "normal". Ein Problem war dass meine Eltern eine schlechte Beziehung haben aber doch zusammen bleiben, so eine Art Zweckgemeinschaft und weil man den guten Schein wahren will... Ein anderes dass sie so ziemlich keine erzieherische Qualitäten besitzen- und so mussten sie ihr Willen mit Gewalt durchsetzen.
Ich und meine Geschwister wurden oft geschlagen, nicht nur ein Klaps auf den Arsch, sondern mit Stecken, Gummischlauch und ähnlichem. Die körperlichen Schmerzen waren einmal vorbei, aber seelisch kommt auch heute noch manchmal alles rauf.
Ein weiterer seelischer Knacks ist, dass ich NIE in irgenetwas unterstützt wurde: Alles was ich anpacken wollte wurde ins lächerliche gezogen oder fertig gemacht. Und das ich nicht auf dumme Gedanken gekommen bin, gab man mir nie Sackgeld. Bis ich 18 (nach der Matura/Abi) war, konnte ich gar nichts sagen was ich will.
Ich will mich hier nicht selbst bemitleiden, und ich denke viele dieser Sachen konnte ich zum guten Teil verarbeiten und z.T: auch positive Sachen daraus lernen. Was ich aber nach wie vor spüre sind die Konsequenzen aus diesen Erlebnissen.
Ich fühle mich oft auf mich alleine gestellt und einsam obwohl ich gute Freunde habe. Ich hasse jeglichen Leistungsdruck und werde so zum Totalverweigerer.
z.T. haben mir auch schon Leute gesagt ich sei recht unreif, ich verstehe manchmal nicht so viel was eigentlich abgeht. Bei diesen Situationen werd ich fuchsteufelswild- wenn ich eine halbwegs normale Kindheit gehabt hätte- wäre mir die geistige Entwicklung auch ein bisschen schneller gelungen..
Das eigentliche Problem ist: Wie kann ich trotz dieser Erlebnisse, ein Leben aufbauen, das sich von der ganzen negativen Gedankenstruktur die ich mitbekommen habe, ablöst und ich mein Leben leben kann ohne von der Vergangenheit so negativ geprägt zu sein, dass es auch meine Zukunft verbaut?
Würd mich freuen auf eine Antwort- auch wegen meinen Geschwister, die psychisch noch viel schlimmer geprägt sind als ich.
Hallo!
Indem Du Dein Leben jetzt in die Hand nimmst und es formst, dass es Dich glücklich macht.
Sicherlich kann eine Vergangenheit prägen, aber Du konntest mir in Deiner Mail auch sehr gut erklären, was falsch und was richtig war. Mir zeigt es, dass Du eine Menge, auch wenn es viele negative Dinge waren, daraus gelernt hast und weißt, wie Du es nicht erleben oder leben willst.
Du bist jetzt 20 Jahre jung und am Anfang Deiner Karierre. Nimm es in die Hand und richte Dein Leben dahin aus, was Du werden willst und was Du sein willst.
Niemand kann Dich mehr schlagen oder Dich so behandeln, wie Du es in der Vegangeheit erleben mußtest. Damals warst Du klein und wehrlos. Mir tut es immer leid sowas zu hören.
Nimm Dein Leben jetzt in die Hand und zeige, was Du gelernt hast. Drehe Dein Leben so, dass es Dich glücklich macht. Bringe Deine Erfolge, die Du Dir gesetzt hat und erreiche damit das, was Du Dir immer gewünscht hast.
Lieben Gru
Sabine