Problem von Anonym - 14 Jahre

Ich mach alles falsch...

Liebes Kuka-Team

Ich hab ein sehr großes Problem ..
Naja alles fing eigentlich schon in der Grundschule an, dass mich alle gehasst haben. Ich war fast immer allein, worüber ich immer sehr traurig war. Ich fragte mich immer, warum sie mich alle hassen und ich kam auf den Schluss, dass ich wohl das Problem bin. Egal was ich mache, alle hassen mich. Es vergeht kein Tag, wo ich nicht höre, wie beschissen ich bin. Ich hab mich immer mehr zurück gezogen. Heute z.B. hab ich meiner Mutter mal meine Meinung gesagt und sie meinte gleich ich wär in letzter Zeit voll agressiv. Dann habe ich wieder gedacht, dass ich immer an alles Schuld wäre, egal was ich mache. Ich war total sauer und bin in die Stadt gefahren, weil ich einfach von allen in Ruhe gelassen werden wollte. Als ich dann wieder nach Hause kam meinte meine Mutter gleich, ich solle sie anhauchen, weil sie dachte ich hätte getrunken. Hab ich aber nicht und dann meinte meine Mutter ich rieche nach Zigarette, obwohl ich nicht rauche. Na ja ich trinke schon ziemlich viel Alkohol. Ich trinke eigentlich nur, um glücklich zu sein, da vor kurzem mein Opa gestorben ist. Nach seinem Tot geht es mir immer beschissener und ich zog mich nochmehr zurück und fing weil ich mich so sehr hasste, mich selbst zu verletzen. Nun hab ich auch noch stress mit meiner Mutter und ich bin bestimmt wieder schuld, da ich ja immer an allem schuld bin. Ich hasse mich so sehr. Ich habe niemanden.

Bitte helft mir ...

Anwort von Susi

Grüß Dich!

Es ist schlimm, wenn man oft mit dem Rücken zur Wand steht und niemanden zur Seite hat, der einem ein bisschen Unterstützung geben kann. Ich weiß wie das ist.
Du bist momentan in einer extrem schwierigen Phase. Du wirst erwachsen, denkst viel über Dich nach, über das was Du bist, was Du warst und was Du sein möchtest. Du gehst davon aus, dass Dich alle doof finden und Du immer an irgendwas Schuld bist. Versuche mal, Dich von außen zu sehen. Es klingt blöd aber wenn Du mal versuchst, Dich mit den Augen eines Fremden zu sehen, vielleicht entdeckst Du dann ein paar Kanten und Ecken an Dir, die es Dir schwerer machen, mit anderen Menschen gut auszukommen.
Mit Deiner Mutter wirst Du in der nächsten Zeit noch öfter zusammenkrachen, denn das bringt die Pubertät nunmal mit sich. Du kannst aber üben, Deine Meinung ruhig und sachlich zu äußern.
Dass Dein Opa nun tot ist, ist traurig und bestimmt schwer für Dich. Doch bitte bedenke: der Tod gehört zum Leben, genau wie die Geburt und genau genommen ist beides das gleiche: Ein Tor durch das jeder Mensch hindurchgehen muss. Dein Opa war nicht nur Dein Opa, er war auch der Papa Deines Papas oder Deiner Mama. Meinst Du nicht, dass sein Tod auch bei ihnen Trauer und Schmerz verursacht hat? Versuche mal mit Deinen Eltern über den Verlust zu reden, sag ihnen, was Dich bewegt, dass Dir Dein Opa fehlt.
Du trägst momentan ein schweres Päckchen mit Dir herum, vollgepackt mit Wut, Angst vor dem Alleinsein, Trauer und weißGottnochwas - Du hast kein Ventil, durch das Du alles herauslassen kannst. Mag sein, dass Du deswegen mit der Selbstverletzung angefangen hast - aber das ist nicht die Lösung! Unten in die Antwort habe ich Dir einen Link eingefügt, wie Du mit dem selbstverletzenden Drang umgehen kannst.
Ganz Wichtig ist, dass Du den "ich bin immer schuld" Gedanken aus Deinem Kopf verbannen musst.
Vielleicht machst Du sogar den Schritt zu einem Jugendpsychologen. Er kann mit Dir analysieren, woher das Gefühl kommt, an irgendwas schuld zu haben oder von niemanden gemacht zu werden. Ein Außenstehender kann Dir oftmals gute Denkanstöße geben!
Gib Dich nicht auf!
Versuche, die Sache mit dem Alkohol in den Griff zu kriegen, Du machst Dich kaputt damit! Alkohol macht nicht glücklich, nur süchtig!

Ich wünsch Dir alles Gute!
Lieben Gruß
Susi


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