Problem von Anonym - 20 Jahre

Mein Freund will nichts bezahlen

Hallo liebes Team,

Ich bin seit 5 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Er wird dieses Jahr 23 und ich 21. Wir sind ziemlich früh zusammen gekommen. Ich war damals 15 und er 17. Nunmehr glaube ich, ist unsere Beziehung am Ende.

Als wir zusammen gekommen sind, waren wir beide noch in der Schule. Ich war auf einer Realschule und er auf einer Hauptschule. Nach meinem Realschulabschluss habe ich eine Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten angefangen und diese auch erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeite ich in meinem Beruf in einer festangestellten Vollzeitstelle.

Mein Freund hatte damals seinen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 gemacht und danach eine Volkshochschule besucht, um seinen Hauptschulabschluss nach Klasse 10 zu erreichen. Dies hat er auch. Danach hat er eine Ausbildung zum Koch angefangen, bei welcher er zweimal durch die Abschlussprüfung gefallen ist und bei dem dritten Versuch erst garnicht mehr dort erschienen ist. Er wurde nach dem Verpatzen der ersten Prüfung in seinem Ausbildungsbetrieb gekündigt. Seitdem hat er auch keine richtigen Bemühungen mehr gemacht, eine Vollzeitstelle oder eine neue Ausbildung zu finden.

Mein Freund ist früh bei mir eingezogen. Wir waren ca. 1/2 Jahr zusammen als er von seinen Eltern rausgeschmissen wurde. Meine Eltern haben ihn dann bei uns aufgenommen. Ich hatte ein eigenes Zimmer in einer Wohnung, die ich mit meiner Schwester teilte, welches wir uns von da an teilten. Meine Eltern sind für alles für ihn aufgekommen. Sei es Schulsachen, Essen, Anziehsachen oder Miete. Er musste meinen Eltern nichts zahlen. Meine Mutter hatte sich damals auch intensiv bemüht, dass er einen Ausbildungsplatz bekommt. Er konnte damals ja auch nicht zahlen. Mittlerweile sind die Bögen zwischen ihm und seinen Eltern wieder geglättet. Seine Eltern hat der Werdegang ihres Sohnes aber nie interessiert.

Vor 1 1/2 Jahren trennten sich dann meine Eltern, ich war damals 19. Meine Schwester zog mit ihrem Freund zusammen und somit wurde die Wohnung von meiner Schwester und mir aufgelöst, da mein Vater die Kosten nicht mehr alleine tragen konnte. Sodann wurde das Wohnzimmer meines Vaters zu meinem/unersem Zimmer umbebaut, welches ich dann wieder mit meinem Freund bewohnte.

Mein Vater wollte dann Miete und Kostgeld von uns haben. Was ich auch total verstanden und akzeptiert habe. Mein Freund war da anderer Meinung. Er meinte 200,00 EUR im Monat für Kostegeld und Miete wäre zu hoch (unser Zimmer betrug 30 qm, wir hatten zwei Auquarien uvm. welches wirklich hohe Kosten verursachte). Damals hatte er schon immer gemotzt, dass er es nicht einsehen würde, so viel Geld zu zahlen. Er zahlte, zwar widerwillig, aber er zahlte.

Nach einiger Zeit hatte mein Vater dann seine jetzige Lebensgefährtin kennen glernt. Unsere "WG" war dann nur noch ätzend. Mein Vater motzte für jeden Mist und von unserem Mietezahlen hatten wir keine Freiheiten (wie man es eigentlich meint, wenn man Miete zahlt). Mein Vater spielte sich als "Haushaltsvorstand" auf und wir waren nur noch genervt.

Also hatten wir uns dann dazu entschlossen, uns eine eigene Wohnung zu nehmen, nachdem ich meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte und in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen wurde. Mein Freund war zu dieser Zeit schon in seinem Ausbildungsbetrieb gekündigt und lebte von Arbeitslosengeld.

Wie gesagt, getan, wir leben nun seit Februar diesen Jahres gemeinsam in einer Wohnung.

Wir hatten von Anfang an besprochen, dass er sich nicht bei mir (uns) melden würde, da er schon seit dem er 18 Jahre alt war Schulden hat und ich nicht möcht dass der Gerichtsvollzieher bei mir vor der Tür steht. Er ist bei seinen Eltern gemeldet.

Die Einrichtung für die neue Wohnung habe allein ich bezahlt. Er hatte ja auch kein Geld, aber sich bemüht, etwas beizutragen, hat er sich auch nicht. Er bekommt ja schließlich auch Arbeitslosengeld, von welchem er wenigstens ein kleines bisschen hätte zusteuern können.

Wir hatten damals vereinbart, bevor wir die Wohnung bezogen haben, dass wir unser Geld in einen "Pott" schmeißen und alles teilen. (Ich verdiene knapp 1.000,00 EUR und er bekommt 400,00 EUR, da er mittlerweile einen 400,00 EUR Job über seinen Vater bekommen hat). So, das möchte er aber jetzt nicht mehr. Wir hatten für diesen Monat vereinbart, dass er mir nur diesen Monat 150,00 EUR gibt, da sein Roller gestohlen wurde und er dringend einen neuen benötigt, was ich auch verstehen kann. Gestern meinte er dann auf einmal, er werde mir keinen Monat mehr als 150,00 EUR bis maximal 200,00 EUR geben. Er sieht es nicht ein, so viel Geld zu bezahlen.

Wenn ich ihm dann sage, dass das viel zu wenig ist, dann rastet er aus, beleidigt mich und bedroht mich sogar, dass wenn ich jetzt nicht meine Fresse halte ich gleich mal einen Klatsch von ihm bekomme. (Wir haben die Auquarien auch in der neuen Wohnung stehen. Ich möchte diese nicht haben, aber er ist ganz verrückt darauf. Eins ist mit 300 l Wasser befüllt und eins mit 100 l. Das zieht auch ganz schön viel Strom.) Er meint, so lange er nicht bei mir gemeldet ist, werde er keinen Cent mehr bezahlen. Ich sage ihm dann dass er auch genau so in der Wohnung wohnt, den Strom verbraucht, das Wasser verbraucht sowie dort isst wie ich und dann eigentlich die Kosten sogart durch zwei geteilt werden müssten, dass er eigentlich noch gut da steht mit 300,00 EUR. Dann rastet er wieder aus und meint, so lange er nicht bei mir gemeldet ist, wird er nicht mehr als 150,00 EUR bis 200,00 EUR zahlen. Ich möchte ja auch nicht sein ganzes Geld. Aber 300,00 EUR müssten schon drin sein. Ich kann und möchte ihn ja nicht aushalten.

Er hat im Moment einen Sorgerechtsstreit beim Gericht laufen, da er mit seiner Freundin, die er vor mir hatte, ein Kind gezeugt hat. Er meint er müsse sich bei mir melden, weil wenn er bei seinen Eltern gemeldet ist, hat er keine Chance vor Gericht irgendetwas zu erreichen. Auf die Idee ist er dann gestern gekommen. Ich verstehe sowieso nicht, warum er auf einmal einen Sorgerechtsstreit angefangen hat. Er hat sich mehr als drei Jahre nicht um das Kind gekümmert und auf einmal hat der das alleinige Sorgerecht beantragt. Ich werde dieses Kind aber nicht groß ziehen. Ich möchte selbst keine Kinder bekommen, dann werde ich kein fremdes Kind aufziehen. Ich denke aber auch nicht, dass er das Sorgerecht bekommen wird.

So, vielleicht hört sich das alles ja ein bisschen zu hart von mir an, aber wenn noch Fragen sein sollten, dann bitte fragen. Ich fühle mich langsam echt ausgenutzt. Irgendwie kommt mir mein Freund vor wie ein Schmarotzer. Er will alles haben und nichts geben.

Wenn ich ihm dann sage, er möge sich eine Vollzeitstelle suchen, dannn sagt er dass er da keinen Bock drauf hat. Und dass ich ruhig sein soll, ich meine eh ich wäre was besseres weil ich arbeiten gehe. Das ist aber nicht so. Für mich ist es wichtig, eine feste Arbeitsstelle und ein geregeltes Einkommen zu haben. Ich möchte nicht am Existenzminimum leben. Ich möchte einen gewissen Lebenstandart erreichen. Ihm ist das anscheinend egal, oder anders, er weiß dass ich danach strebe erfolg zu haben und einen gewissen Lebensstandart zu erreichen und er meint, dass er dann nichts mehr machen muss.

Ich habe ihm schon oft gesagt, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Er wird dann direkt zickig und meint "nagut, dann ziehe ich ebend wieder zu meinen Eltern, ist mir doch egal". So egal kann es ihm aber nicht sein, denn seine Eltern sind nicht gerade die saubersten und ein eigenes Zimmer hätte er dort auch nicht. Ich kann mir nicht vostellen, dass er gerne wieder zu denen zurück gehen würde.

Ich weiß nicht was ich machen soll. Viele haben mir schon gesagt, dass sie meinen, dass er mich nur ausnutzt. Ich selbst glaube das langsam auch.

Mein Problem ist nur, dass mein Vater noch für ihn eine Garage angemietet hat, in welcher er an seinem Roller schraubt. Diese steht voll mit Rollerteilen, Wekzeugen etc.. Würde ich mich von ihm trennen, würde das sicherlich erhebliche Probleme geben, dass er die Garage räumt. Die Garagenmiete will er ja auch eigentlich noch nicht einmal zahlen.

Zudem haben wir letztes Jahr ein Stück Grabeland angemietet. Er wollte das gerne haben. Wir haben den Vertrag auf meinen Namen laufen lassen, da er ja wie gesagt Schulden hat und meinte, dass das auf seinem Namen bestimmt Probleme geben würde. Ich möchte mit dem Garten aber eigentlich nichts zu tun haben, und das würde heißen, dass ich den Vertrag auf meinen Freund umschreiben lassen müsste. Das geht aber nur zu Anfang eines neuen Jahres. Ich möchte nicht dass der Garten auf meinen Namen läuft, ich mich von meinem Freund trenne, er dort irgendeine Scheiße macht und ich dann dafür einen dran bekomme.

Ich weiß nicht, wie ich mit meinem Freund noch reden soll, damit er einsieht, dass wir so nicht weiter zusammen leben können. Sobald ich damit anfange, sagt er direkt ok ich ziehe wieder zu meinen eltern, fertig. Er kann sich nicht mit mir auseinandersetzen. Wenn ich weiter mit ihm reden will, haut er einfach ab. Probleme besprechen geht mit ihm garnicht. Entweder rastet er aus oder haut ab. Das kann doch keine Beziehung mit Zukunft sein, oder?

Zudem haben wir komplett andere Zukunftsvorstellungen. Ich möchte Karriere machen und ein gutes Leben führen können. Mein Freund möchte nur seinen Spass.

Was soll ich machen?

Ich hoffe ihr versteht, was ich hier schnell mal ebend hin geschrieben habe und können mir helfen.

Anwort von Sylvia

Hallo,

es klingt schon etwas hart wie du deinen Freund darstellst. Aber ich kanns verstehen, kenn viele aus meinem Freundeskreis die so ein Problem mit ihrem Partner haben. Wenn die mich dann fragen sag ich immer das sie sich selber fragen sollten ob sie ihn/sie noch lieben würden. Das solltest du auch mal tun. Denn wenn ich dir nun sage, trenne dich von ihm, dann würde ich ja in dein Leben eingreifen und ich bin nicht gerne Schuld wenn du ihn dann vermisst und weinst.

Ich kann dir einen Rat geben, wie gesagt du solltest dich selber fragen was du noch von ihm willst, liebst du ihn noch oder sind die Gefühle durch dieses permanente Gequängel verweht worden?! Wenn du ihn nicht mehr als Partner sieht sondern nur noch als Last dann solltest du Schluss machen.

Was du am Ende tust ist allein deine Sache.

Und noch was zu deinem Verhalten von deinem Freund: Ich kann nur vermuten, aber ich denke, er hat es bis jetzt einfach zu einfach gehabt im Leben. Du hast beibgebracht bekommen, dass man sich selber kümmern muss, sich durchaus Gedanken machen muss um sein Leben, Arbeit, Geld, für ihn haben das immer andere gemacht. Vielleicht wird er mal schlauer, wenn er sich eine eigene Wohnung nehmen muss. Denn das du alles für ihn machst und bezahlst kann nicht sein ernst sein.


Hoffe das hat dir etwas geholfen

LG
Ruben